Die Horror Party
Tier herum. Ihr Gesicht war eine ausdruckslose Maske, während ihr halbnackter Körper unter Banners Jacke zitterte und ihre Sandalen leise über den Boden glitten. Es schien Stunden zu dauern, doch in Wirklichkeit waren erst wenige Minuten vergangen, als sie den letzten Hund passiert hatte und sich in seine Arme warf ...
Diese romantischen Zwischenspiele ... Sentimentaler Unsinn ... Vorbereitung auf die nächste Schockserie ...
Instinktiv schob er das Mädchen zurück.
»Wir sind noch lange nicht durch«, sagte er leise. »Wir sind erst in Sicherheit, wenn wir festen Boden unter den Füßen haben – außerhalb dieser Mauern. Du darfst das nicht vergessen – keine Sekunde lang !«
»Ed...«
»Hörst du, Mike? Verstehst du, was ich damit sagen will?«
»Ja, aber...«
»Kein Aber. Ich will dich und mich heil hier herausbringen, Baby. Diese Sache mag für Maxwell ein Spiel ! sein, doch für uns geht es um Leben oder Tod. Und wenn du das vergessen willst, dann denk an Uriah Kantoff und an Weisenbacker ... Und an Les Robinson, der aufgespießt worden ist...«
»Ed – bitte ! Mir wird gleich übel. Ich ...«
Er hielt sie fest.
»Übergib dich, Mike. Wenn es nicht anders geht, übergib dich. Aber wir müssen unser Bestes geben, um hier wieder herauszukommen!«
Craig Case näherte sich.
»Himmel, das ist vielleicht ein Erlebnis!« Der Schweiß stand dem Schauspieler auf der Stirn, doch er versuchte zu lächeln. »Vielleicht haben wir ihn jetzt überlistet. Vielleicht haben wir’s geschafft!«
»Wie denn das?« fragte Banner.
»Ganz einfach. Der alte Mann hat sich eingebildet, wir würden den anderen Korridor nehmen. Wenn er seine Fallen drüben aufgebaut hat, sind wir in Sicherheit.«
In Sicherheit... Aber der sechste Hund ...
Banner kam ein Gedanke.
»Nehmen wir einmal an«, sagte er stockend, während er zusah, als sich Karl Birk dem ersten Hund näherte, »nehmen wir einmal an, wir hätten uns sehr dumm verhalten und hätten genau das getan, was Maxwell von uns erwartet hat.«
Case hob die Augenbrauen.
»In diesem Korridor? Wie sollte er darauf kommen, daß wir genau das tun würden?«
»Das ist gar nicht so schwierig«, erwiderte Banner, dem zu schwanen begann, daß seine neue Vermutung gar nicht so abwegig war. »Gar nicht schwierig. Maxwell hätte durchaus vorhersehen können, daß einer von uns, irgend einer, die Rolle erkennen würde, die die Hunde vorhin gespielt haben – nämlich, uns dorthin zu treiben, wohin wir gehen sollten. Unsere Vermutung, daß er wollte, wir sollten durch den anderen Korridor gehen, würde uns dann zu der Entscheidung führen, eben nicht diesen Weg einzuschlagen.« Er lachte kurz. »Aber wir hatten nur einen anderen Ausweg.«
»Durch Glas versperrt«, erinnerte ihn Case.
»Und dann freigegeben, und zwar, nachdem einige Zeit vergangen war. Daß ich das Glas berührt habe, hat damit wahrscheinlich nichts zu tun. Das ganze Labyrinth ist sorgfältig konstruiert, das sollten Sie inzwischen wissen. Er hat den Irrgarten so angelegt, daß wir automatisch unser Schicksal besiegeln. Wahrscheinlich hat Robinsons Kopf, als er eine bestimmte Höhe erreichte, ein elektrisches Signal ausgelöst, das wiederum die oberen Speerspitzen aktivierte. Daß niemand von uns durch den anderen Korridor gelaufen ist, der uns angeboten wurde – daß die Falle, die auf uns wartete, nicht funktionierte, das war der auslösende Faktor für die Glaswände der Dobermänner. Und nachdem sie nun fort sind ...«
Case nickte.
»Sie glauben, daß weitere Fallen auf uns warten?«
Banner runzelte die Stirn.
»Maxwell ist ein entschlossener Mann. Er sagt, er will uns ständig selbst entscheiden lassen, und das ist wohl zutreffend. Aber er überläßt uns nur die Entscheidung, wie wir sterben. Täuschen Sie sich nicht in ihm. Er ist entschlossen, niemand von uns lebend aus seinem Irrgarten entkommen zu lassen. Er hat das auch ganz deutlich ausgedrückt und keinen Zweifel an den Gründen gelassen, warum er uns töten will. Er wird nicht so unvorsichtig sein, uns eine Fluchtmöglichkeit zu bieten. Oder halten Sie Leander Maxwell für einen Dummkopf?«
»Das ist das letzte, wofür wir ihn halten dürfen«, warf sich Karl Birk ein. »Ich war wütend auf ihn, doch ich habe sein Genie nie in Frage gestellt.«
»Jedenfalls nicht in seiner Gegenwart«, sagte Craig Case.
Der kleine Trickspezialist errötete.
»Geben Sie sich keine Mühe, Case. Versuchen Sie nicht, mir die Schuld für alles in die Schuhe zu
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