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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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eine Art Säure ist?« fragte Mike Conant.
    Banner schüttelte den Kopf.
    »Maxwell hat sicher die Wahrheit gesagt. Das ist Wein, ein sehr guter Wein, und wenn genügend im Tank ist, wird Klein ertrinken. Natürlich kann er Wasser treten oder schwimmen, doch irgendwann muß er aufgeben.«
    »Um Gottes willen, helft mir!«
    Klein war hysterisch. Die rote Flüssigkeit bedeckte nun seine Füße.
    Banner berechnete die Entfernung zu der glatten Tankwand. Dann zog er das rechte Bein zurück.
    »Ed -sei vorsichtig !« sagte Mike warnend.
    Er hieb mit dem Fuß gegen die durchsichtige Oberfläche. Der Aufprall war heftig und trieb ihn rückwärts in Craig Cases Arme.
    »Soll ich es mal versuchen?« fragte der Schauspieler. Er war gute zwanzig Pfund schwerer als Banner, und obwohl er erheblich älter war, saßen seine Muskeln doch an den richtigen Stellen. Auch hatte er große Erfahrung darin, sich durch Türen und Wände zu prügeln -wenn auch nur im Atelier.
    Banner nickte.
    »Aber ich glaube nicht, daß das etwas nützt. Das Zeug ist eine Art Plexiglas. Maxwell mußte wissen, daß wir versuchen würden, aus so einem Ding auszubrechen, und dagegen hat er bestimmt Vorsorge getroffen. Aber versuchen können wir’s – das schadet sicher nichts.«
    »Das sagen Sie«, bemerkte Case. Aber er versuchte es. Er trat dreimal heftig gegen die Fläche – doch ohne Erfolg. Seine Schuhsohlen hinterließen keine Spuren und erzeugten nicht einmal eine Welle in der Flüssigkeit im Tank.
    Und der Wein stieg höher und hatte jetzt schon fast Kleins Knie erreicht.
    »Wie entsetzlich!« sagte Leah Arnold. »Können Sie denn nichts tun?«
    Karl Birk verzog das Gesicht.
    »Offenbar nicht, Madam.«
    »Guten Abend!«
    Und wieder ertönte Leander Maxwells Stimme. Doch diesmal klang sie anders.
    Zu ihr gehörte nun ein Gesicht – das Gesicht und die Gestalt des mörderischen Gastgebers, der auf der anderen Seite des sich füllenden Tanks stand. Es war kein elektronisches Abbild, sondern eine Gestalt aus Fleisch und Blut – eine Gestalt, deren Knöchel hörbar gegen den Plastikbehälter schlugen.
    »Ah, unser ehrenwerter Mr. Klein hat sich in meiner kleinen Falle gefangen. Ich wollte eigentlich in dieser Phase der Ereignisse noch nicht persönlich auftreten, doch ich fürchte, meine Neugier war stärker.«
    »Maxwell!« brüllte Klein. Er bewegte sich hastig unter den beiden Weinstrahlen, um dem weißhaarigen Mann im lavendelfarbenen Abendjackett näher zu kommen. »Um Himmels willen – du mußt damit aufhören! Ich ertrinke ja!«
    Maxwell hob amüsiert die Augenbrauen.
    »Wie wahr, Melvin, wie wahr ! Du ertrinkst!«
    »Das kannst du nicht tun !«
    »Also, Melvin, das stimmt nun nicht. Ich habe eigentlich gehofft, daß du in den letzten Minuten deines Lebens ehrlich werden würdest. Aber wahrscheinlich ist das zuviel verlangt angesichts der Art und Weise, wie du in den letzten Jahren mit der Ehrlichkeit und der Wahrheit umgegangen bist. Das läßt sich nicht so schnell ablegen. Lebenslange Angewohnheiten sind kaum zu überwinden. Trotzdem habe ich ein letztes Quantum Respekt für das menschliche Tier bewahrt und freue mich wenigstens, daß du einen Tod gewählt hast, der dir ein bißchen Würde läßt. Die anderen hatten leider keine Gelegenheit, würdevoll zu sterben. O ja, Barham vielleicht. Doch die Schlangen waren zuviel für sein empfindliches Gemüt. Was Robinson und Weisenbacker angeht, da entwickelten sich die Dinge zu schnell. Und mein guter Freund Uriah Kantoff, dessen Tod sich vor deiner Ankunft ereignete – nun, er hatte wenig Zeit für die Würde, ehe die eigenen Schreie in seinem Geist alles andere auslöschten.«
    »Um Himmels willen!«
    »Nein, Melvin – dies alles geschieht, weil ich es so will.«
    »Aber das kannst du doch nicht tun!«
    Maxwell schüttelte mit gespieltem Unglauben den Kopf.
    »Wieder sagst du mir, was ich tun kann und nicht tun kann, und maßt dir damit eine Überlegenheit an, die ich zumindest unverschämt finde. Ich muß dir sagen, Melvin, daß ich diesen Zug an dir nie gemocht habe. Um ganz ehrlich zu sein – was mehr ist, als du verdienst -, muß ich hinzufügen, daß ich mir in den Jahren unserer Bekanntschaft sehr wenig an dir gefallen hat. Das betrifft sowohl dein Geschäftsgebaren als auch dein Aussehen. Du bist immer ein sehr nachlässiger Mann gewesen, Melvin -aber jetzt sieh dich an! Ein eleganter Wein, großzügig serviert – und du beschmutzt dich selbst. Schäm dich, Melvin!«
    »Leander!«

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