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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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»Hören Sie doch!«
    »Ich höre sie – und sehe sie. Schauen Sie doch auch mal hin.«
    Purdue gehorchte.
    »Sie – sie ...«
    »Sie bewegen sich nicht«, beendete Mike Conant seinen Satz.
    »Dort liegt unser Ausweg«, sagte Banner und wandte sich an die anderen. »Ich glaube, die Tiere sind betäubt – oder Maxwell hat sie darauf dressiert, daß sie nicht angreifen. Sie sollen hier genau denselben Zweck erfüllen wie vorhin in der Bibliothek und uns in die Flucht schlagen. Ich glaube aber, sie lassen uns vorbei.«
    Leah Arnold hielt den Atem an.
    »Sie lassen uns vorbei? Wir sollen da durch?«
    »Das – das kann ich nicht«, jammerte Dorothy Robinson. »Ich habe Angst!«
    »Wir alle haben Angst«, sagte Mike. »Ed ...«
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte der Autor.
    Vorsichtig näherte er sich dem Eingang des Korridors, in dem die Hunde warteten. Sorgsam setzte er einen Fuß vor den anderen und ließ seine Schritte zu einem leichten Schlurfen werden, als er nur noch einen Meter vom ersten Hund entfernt war. Fünfzig Zentimeter von den scharfen Fängen dachte er, daß er vielleicht sein Hemd hätte ausziehen und es um einen Unterarm wickeln können, um wenigstens einen notdürftigen Schutz vor den angreifenden Bestien zu haben. Doch dann schüttelte er unmerklich den Kopf. Nein, das hätte ihm nicht viel genützt. Nicht bei sechs Hunden.
    Wenn die Tiere so programmiert waren, daß sie nicht angriffen, brauchte er diesen Schutz nicht. Waren sie aber nicht programmiert, half ihm ohnehin nichts.
    Programmiert. Es war seltsam, sich diese Mordhunde als Maschinen vorzustellen. Doch genau das waren sie. Der Dobermann war überhaupt ein seltsames Tier. Er wurde nur zum Zwecke des Tötens gezüchtet. Diese Exemplare jedoch waren irgendwie anders – eine andere Erklärung gab es nicht. Leander Maxwell war nicht der Typ, der für seine Pläne solch grobe Werkzeuge benutzte. Deshalb mußte noch etwas fehlen. Die Frage war nur-was?
    Eds linkes Bein war nur noch wenige Zentimeter von der Schnauze des ersten Tiers entfernt. Langsam, sehr langsam wandte er sich nach rechts und wollte links um das Tier herumgehen. Als sich der lange Kopf des Dobermanns in seine Richtung drehte und ihn starr ansah, blieb Banner stehen und hörte auf zu atmen.
    Die Kiefer des Ungeheuers wurden aufgerissen, doch kein Laut kam heraus. Die langen Zähne schimmerten naß und weiß im schwachen Mondlicht. Dann näherten sich die Zähne Banners linkem Schenkel.
    Banner bloß stocksteif stehen ...
    Endlich schloß der Riesenhund die Schnauze und begann zu schnüffeln – und wandte sich von dem Mann ab.
    Banner atmete aus. So weit so gut.
    Natürlich mußte er noch fünf weitere Tiere passieren, doch irgendwie hatte er das Gefühl, das Schlimmste überstanden zu haben. Noch immer bewegte er sich vorsichtig. Als Autor wußte er, wie er eine solche Szene schreiben würde. Der Held würde ohne Schwierigkeiten an den ersten fünf Tieren vorbeikommen. Und dann, wenn er sich am Ziel glaubte, würde der sechste Hund...
    Der sechste Hund !
    Banner hatte sich an fünf Tieren vorbeigeschlichen, von denen sich keines für ihn interessiert hatte. Doch der sechste Dobermann begann nun zu knurren. Seine Lefzen waren hochgezogen und entblößten riesige Hauer. Der Rücken war gekrümmt...
    Der Hund rührte sich nicht von der Stelle, als sich Banner näherte. Schweiß sammelte sich auf dem Rücken des jungen Mannes. Oder war es nicht nur Schweiß? War es vielleicht sein Blut, das er plötzlich fühlte? Blut, das ihm aus einer von rasiermesserscharfen Zähnen gerissenen Wunde über den Rücken strömte, aus einer Wunde, deren Schmerz ihm noch nicht ins Bewußtsein gedrungen war?
    Wieder schüttelte er den Kopf. Es hatte keinen Sinn, sich etwas einzubilden, wenn die Gefahr vor ihm so real war. Der sechste Hund ... Der Held, der sich bereits entspannte, weil er es geschafft hatte, das Publikum im dunklen Kino, das sich bequemer zurechtsetzte –und dann...
    Der Angriff!
    Doch dieser Angriff blieb aus. Die Überraschung blieb aus! Er hatte nun alle sechs Tiere hinter sich, machte noch zwei, drei gleitende Schritte. Dann drehte er sich langsam um.
    Nichts geschah. Es schien, als existierte er für die Hunde nicht, so wenig kümmerten sie sich um ihn. Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er hatte es geschafft !
    Nun waren die anderen an der Reihe.
    Mike begann als zweite den Hindernislauf, wie Banner die Strecke nun im Geiste nannte. Sie schob sich vorsichtig um das erste

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