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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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um die Stange. Ihr Körper drehte sich. Nun starrte sie die anderen über den Abgrund hinweg an und hielt sich nur noch an einer Stange fest. Das Blut...
    Sie war offenbar bei dem Fall mit dem Gesicht gegen eine der Haltestangen gestoßen, denn jetzt strömte ihr das Blut nicht nur über Arme und Brust, sondern auch über die Stirn.
    Sie öffnete den Mund, um zu schreien, doch kein Ton drang aus ihrer Kehle.
    Maxwell lachte leise.
    »Ich habe einmal in einem Film eine ähnliche Vorrichtung eingesetzt. Den ,Tod der tausend Schnitte’ nannte ich das Gerät. An den Film selbst erinnere ich mich nicht mehr. Ich weiß nur, daß ich ihn gemacht habe, Leah, nachdem du dich von mir abgewandt hattest. Und deshalb ist es nun angemessen, daß du meine kleine Erfindung zu schmecken bekommst. Natürlich kannst du dich mit dieser Abart der Anlage nicht umbringen. So werden wir wohl abwarten müssen, bis du dich entscheidest, loszulassen.«
    Wieder sprach Maxwell von einer Entscheidung. Aber diesmal war es keine. Leah Arnolds blutüberströmtes Gesicht ließ erkennen, daß sie das nur zu gut verstand. Ihre vorquellenden Augen starrten in nacktem Entsetzen über den Abgrund, versuchten, nicht auf das Becken zu starren, das sie erwartete. Sie hatte den Mund aufgerissen und atmete in kurzen, heftigen Stößen. Zu mehr war ihr Körper nicht fähig. Sie klammerte sich mit letzter Verzweiflung fest. Ihre Beine baumelten unter ihr, der Oberkörper glitt langsam abwärts, die Hände rutschten unmerklich ab ...
    Sie schrie nur einmal auf. Ein langer entsetzlicher Schrei, der abrupt endete, als ihr Körper in das kochende Wachs fiel. Sie verschwand unter der Oberfläche. Kurz ragte noch ein Arm empor, dann war nichts mehr zu sehen.
    Leah Arnold war am Ende ihres Weges angekommen.
    »Da waren’s nur noch drei«, sagte Leander Maxwell eindringlich. »Wie unterhalten wir uns jetzt?«
    Banner schlug sich die Erinnerung an Leah Arnold aus dem Kopf und konzentrierte sich auf die Wand, aus der nun die Worte tönten. Er mußte lernen, und zwar schnell. Doch was er in Erfahrung bringen wollte, wußte er nicht genau. Irgend etwas, das ihm in dem bevorstehenden Kampf vielleicht einen kleinen Vorteil verschaffte.
    Ein kleiner Vorteil – war das zuviel verlangt? Wenn er lauschte und aufpaßte und sich umsah, konnte er vielleicht eine Information aufschnappen, die den kleinen Unterschied ausmachte. Halte die Augen offen, während Leander Maxwell seine höhnischen Sprüche reißt! Soll er doch reden, während du ...
    » ... denn ist nicht Unterhaltung unser Beruf?« fragte Maxwell. »Und versucht ein guter Gastgeber seine Gäste nicht nach bestem Vermögen zu unterhalten?«
    Banner stellte fest, daß die gegenüberliegende Wand an zwei oder drei Stellen Unebenheiten aufwies. Kleine kreisförmige Vertiefungen, im Mondlicht des Himmels kaum zu erkennen. Verkleidungen für Lautsprecher? Löcher, durch die Maxwell sie beobachtete? Es mußte für ihn eine Möglichkeit geben, die Korridore dieses Irrgartens zu beobachten. Die Höhe schien nicht zu passen. Allerdings besagte das nicht viel. Eine Leiter oder eine Kiste machte den Höhenunterschied wett -und natürlich wollte Maxwell einen möglichst guten Überblick haben.
    Vielleicht verbargen sich auch elektronische Installationen hinter den Löchern. Vielleicht handelte es sich aber auch nur um kleine Unvollkommenheiten der Wandverkleidung. Jedenfalls waren die Unregelmäßigkeiten vorhanden, und Banner prägte sich ihre Form ein. Womöglich konnte er die Information noch einmal verwenden. Wenn er nur eine Waffe gehabt hätte!
    Doch so interessant diese Beobachtungen auch waren, er durfte nicht vergessen, auf die Worte des Wahnsinnigen zu hören, der sie beobachtete.
    »... und wie Sie zweifellos festgestellt haben, ist mein Labyrinth um einiges raffinierter als der archaische Irrgarten, besonders was die technischen Einrichtungen betrifft. Natürlich hatte der gute König Minos seinen Minotauros und mochte das Gefühl gehabt haben, er brauchte nicht mehr. Doch selbst mit einem solchen Ungeheuer würde ich mir mehr Abwechslung wünschen. Daher habe ich versucht, in der Reihe meiner Ungeheuer, die schließlich nur unterhalten sollen, eine gewisse Vielfalt zu verwirklichen. Deshalb möchte ich Ihre Aufmerksamkeit zunächst von Ihrem eigenen Schicksal ablenken, wenn das überhaupt möglich ist.«
    Das Summen kam aus der Wand, aus der auch Maxwells Stimme tönte, doch nicht aus der Mitte, sondern von der Seite,

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