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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Es gab keine Möglichkeit, die Arme zu strecken, um die Spannung in den Schultern und im Rücken zu verringern. Wenn sie das versuchte, glitten ihre Füße von dem kleinen Vorsprung. Die geringste Bewegung konnte sie zum Abrutschen bringen.
    Wie lange hielt sie das durch? Wann kam der Augenblick, da ihre schmerzenden Muskeln eine Befreiung von der schmerzhaften Belastung verlangten? Schon begann die arme Frau zu schluchzen.
    Genial?
    Mit diesem Wort hatte Banner die Schreckensszene bezeichnet, die vor ihm abrollte.
8.
    »Bitte, Leander, ich tue alles !«
    Ein Lachen.
    »Jetzt redest du wie unser Freund Klein. Ich hatte mir von dir mehr erhofft. Schließlich kannst du doch schauspielern!«
    »Ich – ich will nicht sterben, Leander.«
    »Diesen Wunsch kann ich verstehen. Leider bist du schon für den Tod programmiert. Im allgemeinen durch deinen Schöpfer – im besonderen durch Maxwell. Du stehst am Ende, meine Liebe. Nimm es endlich hin.«
    »Ich tue alles, alles !«
    »Wie sehr ich mir wünschte, du hättest das vor einiger Zeit gesagt! Aber wenn ich es mir recht überlege -wärst du damals meinen Wünschen nachgekommen, hätte ich jetzt nicht die Freude, dich in dieser Lage zu sehen. Vielleicht hast du also doch das Richtige getan, als du meine Bitte abgelehnt hast, und ...«
    »Ich hatte Verträge .. .Verpflichtungen ...«
    »Das bestreite ich nicht. Habe ich das je bestritten?«
    »Aber ich konnte doch nicht...«
    »Du konntest nicht. Immer wieder sagst du mir, was du nicht konntest, was du nicht kannst. Das ist ein abgedroschener Spruch aus einem abgedroschenen Drehbuch, gesprochen von einer abgeschlafften Schauspielerin. Bitte, es reicht mir. Tu uns beiden den Gefallen und stirb endlich. Laß die Stützen los und laß dich fallen. Ich versichere dir, es wird einen hübschen Platsch geben. Aber Leah – du hörst mir ja gar nicht zu !«
    Doch Banner hatte den Eindruck, daß sie seine Worte sehr wohl verstanden hatte. Als er vorschlug, sie solle loslassen, griffen ihre Hände unwillkürlich fester zu, und der Schmerz verstärkte sich. Als er von dem kochenden Wachs sprach, verdrehte sie den Kopf, um zu sehen, was sie da erwartete – die blubbernde Flüssigkeit -, und dabei sah sie aus, als würde sie gleich bewußtlos werden. Banal wäre das gewesen, überlegte Banner, der Sturz einer Bewußtlosen in den Tod. Ein hübscher Rückschlag für den Schreckensmeister.
    Banner zuckte zusammen, erschrocken über seine Gedanken.
    »Leander, bitte!«
    »Du beginnst, mich zu ärgern. Vielleicht sollte ich die Griffe zurückziehen, die dir so willkommen gewesen sind. Wenn ...«
    »Nein, bitte nicht. Dann falle ich ja !«
    »Natürlich! Das ist ja schließlich der Zweck der Übung. Aber ich will großzügig sein. Die Stangen bleiben draußen. Aber der Bodenvorsprung ...«
    » Nein! «
    »Nein?«
    »Nein, mein Gott, bitte ...«
    »Genug ! Wieder will ich auf deine Wünsche eingehen. Also bitte. Zweimal hast du mich nun um etwas gebeten, und zweimal habe ich nachgegeben. Ich behandle meine alten Freunde wirklich besser, als sie mich behandelt haben. Einmal habe auch ich dich um etwas gebeten. Ein einzigesmal, und du ...«
    »Aber ich konnte nichts tun ...«
    »Ja ... Verpflichtungen, Verträge. Aber glaubst du nicht, daß ich mich jetzt bald anderen Betätigungen zuwenden möchte? Ich habe hier heute abend nämlich auch Verpflichtungen, die ebenso ernsthaft sind wie jene, die du mir damals entgegengehalten hast. Ich habe versprochen, in dieser Nacht noch andere Menschen umzubringen – und da lasse ich mich von dir aufhalten. Aber reden wir doch nicht mehr von mir. Reden wir über- deine Hände ja? Schmerzen sie sehr?«
    Bei diesen Worten faßte Leah Arnold wieder fester zu.
    »Was für ein Scheusal!« sagte Case atemlos. »Ich frage mich nur, wie lange sie das durchhält.«
    »Nicht mehr lange«, sagte Banner. »Und wir können nur zusehen.« Er ignorierte den seltsamen Blick Cases und drückte Mike an sich. Er wollte, daß es endlich vorbei war.
    Und es konnte nicht mehr lange dauern. Leah Arnolds Arme zitterten bereits vor Anstrengung. Bald würde sie ...
    Und dann war es soweit.
    Ihre Arme strafften sich und lösten einen Augenblick die Spannung, minderten die Schmerzen, die die verkrampfte Haltung ausgelöst hatte. Im nächsten Augenblick jedoch verloren ihre Füße den Kontakt mit dem schmalen Vorsprung. Mit einem Aufschrei zuckte Leahs Hand von der linken Stange zur rechten Stütze hinüber. Der ganze Arm winkelte sich

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