Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
Vom Netzwerk:
vermochte nicht einmal die Himmelsrichtung festzustellen, auch nicht anhand des undeutlich erkennbaren Mondes. Er kannte sich überhaupt nicht aus. Wenn der Himmel nicht bedeckt gewesen wäre, hätte er vielleicht den Nordstern finden können.
    Er lachte durch die zusammengepreßten Zähne. Nicht gerade der passende Augenblick, sich den Himmel anzusehen!
    Am Ende des Korridors stießen sie auf einen großen, oben offenen kreisförmigen Raum, der eine Eigenschaft hatte, die ihn von allen anderen Innenhöfen des Irrgartens zu unterscheiden schien. Es gab keine sichtbaren Nebeneingänge – bis auf die Öffnung, durch die sie eingetreten waren. Und doch gab es wahrscheinlich mehrere. Denn im Gegensatz zu den anderen Teilen des Irrgartens, die sie bisher kennengelernt hatten, bestand die runde Wand nicht völlig aus Beton. Sie war keine durchgehende Wand, es sei denn, hinter den hohen Hecken, die sich mit mächtigen Betonblöcken abwechselten, standen noch unsichtbare Wände. Der ganze Raum schien durch den Wechsel von hell und dunkel symmetrisch aufgeteilt zu sein.
    Die Hecken waren allerdings sehr dicht. Ihre Höhe erschwerte jeden Kletterversuch, machte ihn allerdings nicht unmöglich. Jeder solche Versuch konnte verborgene Gefahren mit sich bringen.
    »Bleibt zusammen!« sagte Banner noch einmal. Case war einen Schritt nach links gegangen, kam aber sofort zurück.
    »Da drüben ...«
    »Ich sehe es auch«, erwiderte Banner. Er war so begierig wie Craig, das Gebilde zu erkunden. Er mahnte nicht mehr Vorsicht, denn sie alle wußten, daß sie sich in acht nehmen mußten.
    Die Waffen befanden sich in einem offenen Gestell, das an einem der Betonblöcke befestigt war. Es handelte sich um sieben Gewehre – zwei richtige Gewehre und fünf automatische Schrotflinten.
    »Drähte?« fragte Craig, als die drei vor dem Gestell standen.
    »Ich sehe keine«, erwiderte Banner. »Aber vielleicht gibt es eine Art Druckauslöser, unten, wo die Kolben auf dem Gestell stehen.« Er bückte sich, um das Brett zu untersuchen, und mußte plötzlich daran denken, daß er durch seine Bewegung vielleicht eine scharfe Klinge auslöste, die ihn aufspießte, so wie Robinson aufgespießt worden war. Aber vielleicht auch nicht.
    Himmel, alles konnte zu einem überraschenden Tod führen. Es hatte keinen Sinn, sich über jede Geste Gedanken zu machen.
    Er richtete sich abrupt auf und blickte in die Mitte des runden Raums, wobei sich seine Augen auf den gegenüberliegenden Betonblock konzentrierten. Aber dort war nichts, ebensowenig wie an der Betonwand links und rechts davon. Er suchte weiter, bis er am Ziel zu sein glaubte.
    Ihm fiel ein, daß die Überwachungsanlagen in jeder Hecke versteckt sein konnten. Aber das war sicher nicht der Fall. Die drei Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche des Betons befanden sich auf einem Block, der quer zum Waffengestell stand.
    Seltsam.
    Wenn die Wand so stark war, wie er vermutete, war Maxwells Blickwinkel sehr ungünstig. Dann konnte er nämlich kaum erkennen, was jetzt vorging. Ihr Standort lag fast völlig außerhalb seines Gesichtsfelds. Das Waffengestell selbst...
    Lächelnd griff er nach dem Lauf einer Flinte und zog die Waffe herab. Nichts geschah. Er wußte, daß nichts geschehen würde. Maxwell würde nichts an einem Ort geschehen lassen, den er nicht bestens einsehen konnte. Banner beglückwünschte sich. Erkenne deinen Feind.
    Er hörte auf zu lächeln. Warum sollte ihnen der Gegner ein solches Geschenk machen? Warum ließ er zu, daß sie sich bewaffneten? Habt acht vor dem trojanischen Pferd ... Es mußte einen Grund geben ...
    Vorsichtig öffnete er die Flinte. Die Kammer war leer. Er ließ die Waffe offen und zog vorsichtig das Magazin heraus. Fünf Patronen. Er reichte Mike das Magazin, hielt die Waffe auf Armeslänge von sich, zog den Bolzen zurück und betätigte den Abzug. Es klickte. Er hob die Waffe wieder näher heran und untersuchte sie eingehend. Sie schien bestens zu funktionieren. Warum also ...
    Er öffnete die Kammer zum fünftenmal und hielt die Flinte schließlich am Lauf, so daß die offene Kammer nach oben auf das schwache Licht des Himmels gerichtet war. Dann hob er den Lauf vor das Auge – und lächelte grimmig. Kein Licht. Der Lauf war verstopft.
    Mit dem ersten Schuß hätte er sich den Kopf vom Leib sprengen können.
    Die Flinte fiel zu Boden, und er nahm eine andere Waffe.
    Zehn Minuten später hatten sie die drei Waffen gefunden, an denen nicht herumgebastelt worden war,

Weitere Kostenlose Bücher