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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Beni.«
    Sie ergriff meine Hand und drückte sie so fest, dass es schmerzte.
    »Vielleicht stecke ich in großen Schwierigkeiten, Rain.«
    »Nein, nein«, versuchte ich sie zu beruhigen.
    »Und wenn doch? Wenn ich nun schwanger werde?«
    »Das wirst du nicht. Hör auf, das Schlimmste zu denken. Ich lasse dir jetzt das Bad ein, Beni. Ruh dich ein bisschen aus.«
    Ich hob ihren Arm von meiner Taille und schlüpfte aus dem Bett.
    Sie vergrub ihr Gesicht in meinem Kissen und schluchzte weiter. Ihr Weinen wurde immer lauter.
    »Hör auf, Beni. Sonst weckst du Mama. Und Ken ist auch wieder da«, sagte ich.
    Sie hörte auf zu weinen und richtete sich ein wenig auf.
    »Ken ist zurück?«
    »Ja, Roy und ich waren im Kino, und als wir nach Hause kamen, fanden wir ihn besinnungslos betrunken auf dem Sofa. Vermutlich liegt er da immer noch. Ich weiß nicht einmal, ob Mama schon mitbekommen hat, dass er zurück ist.«

    »Oh verdammt. Alles auf einmal. Er wird mich umbringen. Ken wird mich umbringen, wenn er das herausfindet.«
    »Niemand wird dich umbringen, Beni. Du nimmst ein Bad und gehst schlafen.«
    »Was sage ich Mama, wenn sie mich fragt, warum ich nach Hause gekommen bin?«
    »Ich weiß es nicht. Lass mich überlegen, Beni. Ich hasse all diese Lügen«, stöhnte ich.
    »Ich weiß ja nicht mal genau, was sie mit mir gemacht haben«, jammerte sie. Sie schlang die Arme um sich und wiegte sich hin und her. »Jemand hat mein Höschen.«
    »Vielleicht konntest du es einfach nicht finden, Beni«, murmelte ich und lief ins Badezimmer. Jetzt gab ich mir die Schuld, dass ich ihr geholfen hatte, von Mama die Erlaubnis zu bekommen. Dabei hätte ich es besser wissen müssen. Ich hätte mehr tun müssen, um sie davon abzubringen. Roy wird wütend sein auf uns beide. Und die arme Mama – zu allem, was sie schon zu ertragen hat, bekommt sie noch diese Last aufgebürdet. Sie wird zerbrechen wie ein Gefäß aus dünnem Ton, alt und erschöpft und ausgetrocknet von all den Tränen. Ich musste nachdenken, genau nachdenken, einen Weg finden, wie ich dieses schreckliche Geheimnis vor ihr bewahren konnte. Noch wichtiger als Beni zu beschützen war es im Augenblick, Mama zu beschützen. Und Beni hatte Recht. Wer wusste schon, was Ken tun würde?
    Jetzt war ich froh, dass Roy wie ein Toter schlief. Bei Benis Schluchzen und den Geräuschen, die wir auf dem Weg von unserem Zimmer ins Badezimmer machten, war ich mir sicher, dass jemand aufwachen und nachschauen würde, was wir taten. Gott sei Dank geschah das nicht. Ken
schnarchte noch auf dem Sofa, Mama musste so erschöpft gewesen sein, dass sie trotz des Lärms fest schlief.
    Als ich Beni ausgezogen hatte, empfand ich noch größeres Mitleid mit ihr. Sie klagte über Schmerzen in den Oberschenkeln. Ich brachte sie ins Wasser und half ihr, sich zu waschen. Selbst die Haare musste sie waschen. Sie rochen, als hätte jemand Whiskey darüber gekippt. Hinterher hüllte ich sie in ein Badetuch und half ihr, sich abzutrocknen, weil sie plötzlich Schüttelfrost bekam. Ihre Zähne klapperten, und sie zitterte am ganzen Körper. Wir gingen zurück in unser Zimmer. Dort half ich ihr, ein Nachthemd anzuziehen und unter ihre Decke zu kriechen.
    »Mein Kopf fühlt sich an, als wäre er voller Flipperkugeln, die gegeneinander prallen«, stöhnte sie.
    Ich fand eine Schachtel Aspirin und gab ihr zwei. Sie hielt meine Hand fest, als befürchtete sie zu verschwinden, wenn ich wegginge. Ich setzte mich neben sie und wartete, während sie vor sich hin murmelte, was sie ihr angetan hatten, bis sie einschlief. Dann löste ich ihre Finger aus meinen, strich ihre Decke glatt und ging ins Bett.
    Aber ich schlief nicht wieder ein. Ich lag da, dachte nach, versuchte mir einen Grund auszudenken, eine Möglichkeit, zu erklären, warum Beni zu Hause war, ohne Mama zu alarmieren und eine weitere Familienkrise auszulösen.
    Am Morgen, als Mama aufwachte und Ken im Wohnzimmer vorfand, herrschte jedoch solch ein Aufruhr, dass ich kaum Gelegenheit hatte, sie auf Benis Anblick vorzubereiten.
    »Du hast dich also endlich entschlossen zurückzukommen, Ken Arnold«, hörte ich sie sagen. »Zweifellos nachdem dir das Geld ausgegangen ist.Wie immer.«

    »Sei still,Weib«, bat Ken. »Du spaltest mir noch den Schädel mit deinem Mundwerk.«
    »Hoffentlich«, sagte sie.
    Ich schaute zu Beni herüber, die noch schlief, den Rücken zu mir gewandt, das Gesicht zur Wand. Ich zog den Morgenmantel an und ging hinaus, um Mama davon

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