Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
Vom Netzwerk:
Tiefe«, prophezeite er mir und ging.
    Beni schlief fast den ganzen Tag. Mama beklagte sich darüber, ließ sie aber in Ruhe. Am Nachmittag traf Ken sich mit Freunden und ich machte meine Hausaufgaben. Als Beni wieder aufwachte, war sie in noch gereizterer Stimmung. Sobald sie das Zimmer verließ, begann Mama sie auszuschimpfen und ihr eine Gardinenpredigt über ihr Verhalten zu halten.
    »Wage ja nicht, mich in nächster Zeit zu bitten, abends ausgehen zu dürfen«, teilte sie ihr mit. »Ich möchte, dass du direkt nach der Schule nach Hause kommst. Bis du achtzehn bist, trage ich für dich die Verantwortung, hörst du?«
    »Das ist nicht fair, Mama. Jeder macht Fehler«, stöhnte Beni.
    »Ich habe auch so genug Probleme, ohne dass du mir noch mehr bereitest, Beni Arnold. Du sorgst auch dafür, dass du in Arbeiten keine Fünfen mehr schreibst. Ich werde dir jetzt genauer auf die Finger schauen, hörst du?«
    Beni stand auf, kehrte in unser Zimmer zurück und knallte die Tür hinter sich zu. Sie starrte mich an.
    »Vielen Dank«, sagte sie.
    »Was meinst du damit? Was habe ich getan?«
    »Du hast mich in Schwierigkeiten gebracht. Wenn du nichts gesagt hättest, hätte ich mir eine bessere Geschichte ausdenken können«, schrie sie. »Jetzt wird sie mir nichts mehr erlauben. Ich hasse es hier.«
    »Das ist nicht fair, Beni. Ich habe doch nur versucht, dir zu helfen. Meinst du, ich lüge Mama gerne deinetwegen
an? Da irrst du dich aber. Das werde ich nicht wieder tun«, schwor ich.
    »Gut«, sagte sie und warf sich mit dem Rücken zu mir auf ihr Bett.
    Roy hatte Recht, dachte ich. Beni würde uns beide herunterziehen.

    Es war jetzt schwieriger für Beni und mich in der Schule. Einige Jungen, die auf der Party gewesen waren, hänselten sie, und ihre angeblich so treuen Freundinnen taten auch nicht viel, um sie in Schutz zu nehmen.Anscheinend glaubten alle, was ihr widerfahren war, sei lustig und nicht sehr ernst zu nehmen. Beni wirkte so verloren, dass ich sie bedauerte. Ich beobachtete, wie sie im Speisesaal an der Ecke des Tisches ihrer Freundinnen saß, dumpf vor sich hinbrütete und den Blick gesenkt hielt, während die anderen Mädchen lachten und die Jungen sie schikanierten. Schließlich konnte ich es nicht länger ertragen. Ich ließ Lucy Adamson sitzen und ging zu Beni.
    »Warum sitzt du hier bei denen?«, fauchte ich sie an. »Das sind nicht deine Freundinnen. Denk doch daran, was sie dir angetan haben«, sagte ich und funkelte Nicole und Alicia an.
    »Was soll das denn heißen?«, wollte Alicia wissen. »Wir haben niemandem etwas getan. Alles, was ihr passiert ist, ist nur passiert, weil sie es wollte.«
    »Klar«, sagte ich. »Bei Freundinnen wie euch braucht sie keine Feinde.«
    »Du Schlampe«, sagte Nicole und stand auf.
    »Hör doch auf«, sagte Beni.
    »Wie kannst du nur hier sitzen?«

    »Sie ist lieber bei uns als bei Fräulein Etepetete«, sagte Alicia. »Zumindest hat sie bei uns ihren Spaß.«
    »Du nennst das, was ihr passiert ist, Spaß?« Ich zog eine Grimasse. »Du tust mir wirklich Leid.«
    »Halt die Schnauze«, sagte Nicole. »Oder ich sorge dafür, dass du sie hältst.«
    »Gehst du, bitte«, rief Beni. »Du machst alles nur noch schlimmer für mich.«
    Ich sah sie an, sah das Flehen in ihrem Blick. Sie tat mir wirklich Leid, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    »Du bist nur eifersüchtig, das ist alles«, sagte Nicole. »Du sehnst dich doch danach, dass ein Mann seine Hände auf deinen kostbaren Körper legt, Fräulein Etepetete.«
    Die Mädchen lachten.
    »Ja, das ist was anderes, als selbst Hand anzulegen«, sagte Alicia.Wieder lachten alle.
    »Ihr seid widerlich«, sagte ich und wandte mich ab. Ihr Gelächter stieg wie eine Woge hinter mir empor.
    »Warum hast du dich mit denen eingelassen?«, fragte Lucy, als ich an unseren Tisch zurückkehrte.
    »Ich habe versucht, meiner Schwester zu helfen«, erklärte ich.
    »So bringst du sie nur dazu, ständig hinter dir her zu sein, und mich werden sie auch schikanieren«, befürchtete sie.
    »Wenn du solche Angst hast, brauchst du nicht bei mir zu sitzen, Lucy«, sagte ich.
    Sie schaute erst die Mädchen und dann mich an.
    »Ich muss zur Toilette gehen«, sagte sie und ging rasch.
    Beni wollte nicht, dass ich ihr half, und jetzt hatten die wenigen Freunde, die ich hatte, Angst, mit mir gesehen zu werden. Wie ich diese Schule hasste. Aber zu Hause, wo
ich mich wie ein Tier im Käfig fühlte, war es auch nicht besser. Mama konnte nichts

Weitere Kostenlose Bücher