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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Handflächen, um sich zu beleben. Sie sah so müde aus. »Ich hoffe, sie bringt sich nicht wieder in irgendwelche Schwierigkeiten«, murmelte sie. Sie dachte einen Augenblick lang nach und schaute mich dann eindringlich an. »Wie kommt es, dass du nicht auf Partys gehst, Rain, oder dich mit einem Jungen verabredest?«
    »Ich weiß auch nicht, Mama.Vermutlich bin ich einfach zu wählerisch«, sagte ich. »Jedenfalls denken das alle anderen Mädchen über mich.«
    »Gut.« Sie stach mit ihren Worten auf mich ein: »Gut. Sei wählerisch. Setz dir hohe Ziele. Du wirst es nicht bereuen.«
    »Was ist, wenn sie zu hoch sind, Mama? Wenn sie nun so hoch sind, dass nie ein Junge mich bitten wird, mit ihm auszugehen?«, fragte ich.
    »Der Richtige wird es schon tun, wenn die Zeit gekommen ist«, meinte sie voller Überzeugung. »Du bist etwas Besonderes, Rain.Vergiss das nie.«
    »Warum bin ich etwas Besonderes?«, fragte ich.
    Sie drehte mich um, so dass ich mich im Spiegel sehen konnte, während sie mich an den Schultern hielt und mit mir mein Spiegelbild anstarrte.
    »Schau dir an, was du dort siehst, Mädchen. Du bist etwas Besonderes. Jeder kann sehen, dass mehr in dir steckt. Du
bist nicht nur schön. Du hast Klasse, und eines Tages werde ich sehr stolz auf dich sein«, prophezeite sie mir.
    Ich schüttelte den Kopf. Sah sie mich nur mit dem Blick einer Mutter oder erkannte sie wirklich etwas, das ich nicht sehen konnte, etwas, das ihr Alter und ihre Erfahrung sie lehrten? Ich hoffte, dass sie Recht hatte, hatte aber auch Angst davor. Umso mehr fürchtete ich, einen schrecklichen Fehler zu machen.
    Als Roy von der Arbeit nach Hause kam, fragte er als Erstes, ob Beni tatsächlich auf die Party gegangen war oder nicht. Er war alles andere als glücklich darüber und murrte während des ganzes Abendessens vor sich hin, bis Mama ihn aufforderte, sich nicht länger Sorgen zu machen, sondern Dinge zu tun, die Jungs in seinem Alter machen.
    »Warum suchst du dir nicht ein nettes Mädchen«, fragte sie ihn. »Es ist nicht normal, deine ganze Freizeit damit zu verbringen, den Mann im Haus zu spielen. Du hast ein eigenes Leben. Es war nie meine Absicht, meinen Kindern ihr Leben zu stehlen, verstehst du?«
    »Du stiehlst mir überhaupt nichts, das ich dir nicht geben will, Mama«, sagte er.
    Sie lächelte und sah mich an. Dann wurde sie wieder traurig.
    »Meine Kinder müssen schneller erwachsen werden als andere. Das ist doch nicht richtig.«
    »Es ist zu gefährlich, ein Kind zu sein, wenn man hier lebt«, meinte Roy. »Man muss erwachsen werden.«
    »Das ist wahr. Der Reverend sagt das auch. Die kostbare Zeit der Unschuld ist kürzer für uns.«
    Mama verfiel in eine ihrer tiefen Depressionen. Ich versuchte sie abzulenken, indem ich sie dazu brachte, von ihrer
eigenen Kindheit und ihrer Mutter zu erzählen, und wo sie überall gewesen war. Sie erzählte ein wenig, aber nach dem Abendessen schloss sie die Augen und schlief fast auf ihrem Platz ein. Roy und ich räumten auf, und Mama ging fernsehen. Das bedeutete, sie schlief in ihrem Sessel ein und wachte nach den Spätnachrichten auf, um dann ins Bett zu gehen.
    »Warum gehen wir nicht ins Kino?«, schlug Roy plötzlich vor.
    »Du musst deine Zeit nicht damit verbringen, mich zu belustigen, Roy«, sagte ich ihm. »Ich muss noch etwas lesen.«
    »Das ist kein Opfer für mich. Ich möchte mir gern einen Film anschauen und gehe nicht gerne allein«, sagte er.
    »Mama hat Recht, Roy. Du solltest dich mit Mädchen verabreden.«
    Er wurde böse.
    »Und was ist mit dir?«
    »Wenn ich jemanden finde, den ich mag, und wenn er mich fragt, dann gehe ich«, sagte ich.
    »Genauso denke ich auch darüber«, sagte er, und wir mussten beide lachen. »In der Zwischenzeit können wir doch zusammen ins Kino gehen. Ich habe Geld, das nur darauf wartet, ausgegeben zu werden.«
    Bei Roy fühlte ich mich immer sicher, und das lag nicht nur daran, dass er groß und stark war wie Ken. Er war immer wachsam, vorsichtig, wusste, was um uns herum auf den Straßen vor sich ging, und er wachte über mich wie ein Schutzengel. Ohne ein Wort nahm er meinen Arm und führte mich behutsam, aber entschlossen über eine Straße oder wartete, bis ein Gangmitglied an uns vorübergegangen war. Roy glaubte, dass es einfacher und klüger war,
Konfrontationen zu meiden. Das machte dich nicht zum Feigling, es machte dich cleverer.
    Keiner von uns sagte ein Wort über die schmutzigen Dinge, die Jerad angedeutet hatte, als Roy

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