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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Ford-Modell hinüberging.
    »Sie wohnen nicht hier?«, fragte ich ihn.
    »Oh nein. Ich komme, wenn sie mich braucht. Ich wohne in Jessup’s Gap, einem kleinen Nest etwa fünfzehn Kilometer südwestlich von hier. Mrs Browns Pension. Bin jetzt seit etwa sieben Jahren hier«, sagte er und quetschte sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. Er lächelte mich an und stieg in sein Fahrzeug. Ich sah zu, wie er den Motor anließ und das Fenster herunterkurbelte.
    »Sie sagte mir, dass ich Sie zur Dogwood School for Girls fahren werde und wieder zurück«, sagte er. »Wir werden also reichlich Zeit haben, einander kennen zu lernen, es sei denn, Sie sind der Typ, der morgens nicht gerne redet.
    Ich« sagte er, während er den Gang einlegte, »ich halte von morgens bis abends nicht den Mund. Zumindest behauptet sie das immer«, fügte er hinzu und nickte wieder in Richtung Haus. »Willkommen.« Er salutierte und fuhr davon.
    Ich beobachtete, wie er die Auffahrt hinunterbrauste. Er war witzig und gab mir zumindest ein wenig das Gefühl, willkommen zu sein. Mit gesenktem Kopf ging ich auf den Teich zu.
    In der Ferne ballten sich Wolken zusammen, rollten gegen Westen und jagten die Sonne. Zwei große schwarze
Krähen flogen auf mich zu, schwenkten aber plötzlich scharf nach links ab in die Bäume. Die Brise frischte auf. Ich spürte, wie mein Haar mir in die Stirn fiel. Die Luft war reiner, frischer hier, und die Singvögel ersetzten Verkehrsgeräusche, Hupen und quietschende Bremsen. Ich roch den Duft der Wildblumen und zupfte einen großen Grashalm aus, um ihn zwischen die Zähne zu nehmen.
    Jake hatte Recht, dachte ich. Das Land verzauberte dich, aber würde ich mich hier auch wohl fühlen? Konnte ich glücklich sein, wenn ich so einsam war? Beni würde es hier nicht ausstehen können, dachte ich mit einem Lächeln. Sie würde sich darüber beschweren, wie weit entfernt die nächsten Hip-Hop-Lokale waren und wie langweilig es war, nur spazieren zu gehen und sich die Natur anzusehen. Sie würde die Ruhe hassen und darüber stöhnen, dass es hier keine Jungs gab.
    Aber Roy würde es vermutlich gefallen. Er hasste die Stadt und war so viel allein, dass die Einsamkeit ihn nicht nervös machen würde so wie Beni.
    Ich stand auf dem Bootssteg und schaute aufs Wasser hinaus. Die starke Brise ließ es in Wellen gegen das Ufer klatschen. Die Ruderboote stießen sanft gegen den Steg. In einem stand ein wenig Wasser, aber das andere war trocken. Es gab keine Ruder hier. Ich fragte mich, ob meine Großmutter mich in einem rudern lassen würde. Das würde Beni vielleicht gefallen, Roy würde es auf jeden Fall lieben.
    »He!«, hörte ich und drehte mich um. Merilyn stand gestikulierend auf dem Rasen.
    »Was ist?«
    »Ein Anruf für Sie!«, rief sie und gestikulierte wild.

    »Ein Anruf?« Ich eilte zum Haus zurück.Wer rief mich an?
    Mama? Roy?
    Ich lief schnell auf das Haus zu. Merilyn ging ins Haus, war aber noch im Flur, als ich eintrat.
    »Das Telefon ist da drinnen«, sagte sie und deutete auf das Wohnzimmer.
    Ich eilte hinein und nahm den Hörer auf.
    »Mama?«
    »Nein, ich bin’s nur«, sagte meine leibliche Mutter. »Wie geht es dir? Hat meine Mutter schon mit dir gesprochen?«
    »Nein. Ich habe sie noch nicht kennen gelernt. Sie ist in ihrem Zimmer, glaube ich.«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass sie so etwas abziehen würde. In Ordnung, hör zu, streite dich nicht mit ihr. Widersprich ihr nicht. Stelle nichts in Frage, was sie sagt oder dir aufträgt. Du musst dich nicht in sie verlieben. Wohne einfach dort, befolge ihre Regeln, und es geht dir gut.«
    »Wann werde ich dich sehen?«, fragte ich.
    »Ich kann erst in ein paar Tagen kommen. Mach einfach das Beste daraus, okay? Ich muss jetzt gehen. Ich wollte nur sicher sein, dass du gut angekommen bist.«
    »Ich bin gut angekommen«, erwiderte ich trocken.
    »Das ist ja schon die halbe Miete«, meinte sie. »Ich rufe dich bald wieder an.«
    Sie legte auf, ohne auf Wiedersehen zu sagen. Ich ließ mich auf den Ledersessel neben dem Telefon fallen, saß da und starrte die Bronzefigur eines Adlers an. Er sah aus, als starrte er wütend zurück.
    »Stell keine Fragen«, murmelte ich. »Ich weiß doch gar nicht, warum ich hier bin.«
    »Tatsächlich?«, hörte ich jemanden scharf sagen, drehte
mich um und sah meine Großmutter im Türrahmen stehen. Sofort sprang ich auf, und wir standen einander gegenüber.
    Sie war größer, als ich erwartet hatte, und immer noch eine sehr

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