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Die Hüter der Nacht

Titel: Die Hüter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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werde eine Kopie des Berichts für Sie herunterladen, denn er könne nicht mehr warten.« Tess Sanderson senkte den Blick. »Ich nehme an, er hat es sich anders überlegt.«
    »All diese Heimlichtuerei …«
    Tess Sanderson schluckte schwer. »Ari wusste, wie scharf Sie ihn im Auge behielten und seine Arbeit überwachten. Er wollte Ihnen keinen Hinweis auf sein Engagement bei Projekt vier-sechs-null-eins geben. Ich habe ihn nie persönlich informiert. Wir haben nie miteinander zu Mittag gegessen und uns nur selten und immer sehr kurz getroffen.«
    Paul Hessler sah einen veränderten Ausdruck in den Augen der Frau. »War das schwierig für Sie?«
    »Sehr schwierig, Sir.«
    »Ich nehme an, für meinen Sohn ebenso.«
    »Ich hoffe es.«
    »Aber es war raffiniert von euch beiden.«
    Ari hat mich besser gekannt, als ich wusste, dachte Paul Hessler. Und du hast dem Jungen zu wenig zugetraut …
    Dieser Gedanke machte den Verlust noch unerträglicher.
    »Natürlich«, fuhr Paul fort und versuchte, sich abzulenken, »bleibt da der derzeitige Status von vier-sechs-null-eins. Jemand wird das Projekt übernehmen und zu Ende bringen müssen. Sind Sie interessiert, Sanderson?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Hatten Sie und Ari Gelegenheit, über einen Gehalts- und Bonusvertrag zu sprechen?«
    »Äh … nein, Sir.«
    »Ich werde Ihnen binnen achtundvierzig Stunden einen Vorschlag unterbreiten.«
    »Das ist nicht …«
    »Doch, das ist nötig, Sanderson. Hier geht es ums Geschäft, nicht um Familie oder Freundschaft. Je früher wir das jetzt akzeptieren, Sie und ich, desto besser für uns. Ich nehme an, Sie werden mit unserer Vereinbarung zufrieden sein. Morgen früh möchte ich sämtliche Berichte und Daten von Projekt vier-sechs-null-eins auf meinem Schreibtisch haben.«
    »Ja, Sir.« Tess Sanderson zögerte. »Möchten Sie, dass ich die Unterlagen angesichts der Umstände hierher bringe, Sir?«
    »Nein«, sagte Paul Hessler. »Ich glaube, es wird mir gut tun, mal wieder ins Büro zu schauen.«

40.
    Als Danielle die Augen aufschlug, sah sie Bens Gesicht über sich und erblickte ihren Arzt Dr. Barr am Fußende des Bettes. Sie bemerkte, dass sie ein Krankenhaushemd trug, und sah durchs Fenster in der Ferne den Berg Scopus, was nur bedeuten konnte, dass sie sich in Jerusalems Hadassah-Hospital befand – nicht zum ersten Mal, wie sie bestürzt dachte.
    Sie stemmte sich auf die Ellenbogen. »Ist es eine …«
    »Fehlgeburt?«, vollendete Dr. Barr, als Danielle nicht weitersprechen konnte. »Nein. Nur eine Reaktion auf Stress und Belastungen, denen sich keine Frau aussetzen sollte, die im vierten Monat schwanger ist.«
    »Da hörst du's, Danielle«, sagte Ben und drückte sie sanft aufs Kissen zurück. Er war von der Schule aus mit ihr im Krankenwagen gefahren, wodurch er die Einreisegenehmigung nach Israel bekommen hatte, was sonst nicht so schnell möglich gewesen wäre. »Du musst dich schonen.«
    Danielle konzentrierte sich weiterhin auf den Arzt. »Dann hatte es nichts mit den Problemen mit dem Baby zu tun, über die wir gestern gesprochen haben?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte er. »Obwohl ich glaube, dass es in Ihrem besten Interesse ist, in dieser Sache so schnell wie möglich eine Entscheidung zu treffen.«
    »Dem Baby geht es im Augenblick doch gut, nicht wahr?«
    »Nun …«
    »Ich meine, ihm ist nichts passiert, als ich ohnmächtig geworden bin?«
    Dr. Barr nickte widerstrebend. »Die Ultraschalluntersuchung, die wir gemacht haben, hat keine strukturelle Beschädigung des Fötus gezeigt.«
    »Habe ich die Untersuchung genehmigt?«, fragte Danielle. »Ich kann mich nicht erinnern, dass …«
    »Ich habe sie genehmigt«, unterbrach Ben. »Ich dachte mir, dass du Gewissheit haben möchtest.«
    »Aber vergessen Sie nicht, dass der derzeit gute Zustand Ihres Babys kein Anlass zu falschen Hoffnungen ist«, schaltete der Arzt sich ein. »Ich befürchte, so wird es nicht lange bleiben.« Als Danielle schwieg, ging er zur Tür. »Ich schaue am Morgen bei Ihnen vorbei. Ruhen Sie sich aus.«
    »Was hast du ihm gesagt?«, fragte Danielle, als Dr. Barr das Zimmer verlassen hatte.
    »Dass er die Ultraschalluntersuchung machen soll.«
    »Sonst nichts?«
    »Das war nicht nötig. Er weiß Bescheid. Gestern in seinem Büro konnte er es mir am Gesicht ablesen. Dir auch.«
    »Ich hätte dich nicht bitten sollen, mit mir zu kommen.«
    »Ich will nicht, dass du das alles allein durchmachst.«
    »Daran bin ich gewöhnt. Verstehst

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