Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Hüter der Nacht

Titel: Die Hüter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
an Paul Hessler, Herr Mundt?«
    »Wenn ich es Ihnen nicht sage, werden Sie mich töten, nicht wahr?«, fragte Mundt und blickte zu den beiden Schießern, deren Finger immer noch am Abzug lagen. »Sie wären dazu in der Lage, nehme ich an, aber es wäre schmutzig und problematisch. Können Sie sich das Risiko erlauben? Kann Ihre Organisation sich das erlauben – angesichts der Tatsache, dass Sie offiziell nicht mehr existieren?«
    Die Frau versteifte sich. »Wir haben niemals offiziell existiert.«
    »Ihre Zeit ist vorbei.«
    »Nicht Ihren Daten zufolge, Herr Mundt.«
    Mundt schaute der Frau in die Augen. »Sagen Sie den Männern, sie sollen ihre Waffen wegstecken oder sie benutzen. So oder so, dieses Gespräch ist beendet.«
    »Da werden Sie Besseres tun müssen. Und Besseres als diese gefälschte Drohung per E-Mail, mit der Sie Vorsky mitgeteilt haben, Informationen an die Sensationspresse zu geben.«
    »Aber ich habe seit meinem letzten Gespräch mit Vorsky einen Abschnitt hinzugefügt. Ich habe ihn als Holocaust-Überlebenden und Kriegshelden beschrieben, der das Gesetz in eigene Hände nimmt, indem er drei unschuldige Leute ermordet beziehungsweise ermorden lässt, einschließlich den stellvertretenden Stabschef der Armee.«
    Mundt sah den Zorn, der in den Augen der Frau aufflammte, doch ihr Gesicht blieb unverändert bleich und ausdruckslos.
    »Unschuldige?«
    »Es gibt keinen Beweis für die Schuld der Opfer, der vor einem Gericht standhalten würde, und das wissen Sie.« Mundt erhob sich, was einer Einladung an die beiden bewaffneten Männer gleichkam, ihn zu erschießen. »Also töten Sie mich, und Sie vernichten Ihren Freund Abraham Vorsky.«
    Die Frau zog sich zur Tür zurück. »Wir werden herausfinden, was Sie wissen, Herr Mundt. So oder so.«
    »Bitte sehr«, erwiderte Mundt.

48.
    »Gehen Sie!«, zischte Tabar Azziz wütend. »Ich will nicht mehr mit Ihnen reden! Mir gefällt nicht, was Sie andeuten!«
    »Wir gehen nicht«, erklärte Ben.
    »Erst wenn Sie uns ein paar weitere Fragen beantwortet haben«, fügte Danielle hinzu.
    »Wir nehmen an, dass von mindestens einer der Firmen, deren Geräte Sie warten, brisante Daten gestohlen wurden«, sagte Ben. »Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keinen Grund zu der Annahme, dass Sie darin verwickelt sind, und jeden Grund zu glauben, dass Shahir Falaya es war. Das könnte sich allerdings ändern, wenn Sie so unkooperativ bleiben.«
    »Es ist schon schwer genug für einen arabischen Geschäftsmann, in Israel zu überleben«, fügte Danielle hinzu. »Machen Sie es nicht noch schwerer für sich.«
    Tabar Azziz zuckte die Achseln. »Was wollen Sie wissen?«
    »Sie sagten, die modernsten Geräte, die Sie warten, haben Festplatten«, sagte Ben.
    Azziz nickte bestätigend.
    »Und wenn diese Festplatten schadhaft sind?«, fragte Danielle.
    »Dann wird das gesamte Schaltsystem ausgetauscht.«
    »Ist dann alles Gespeicherte verloren?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Azziz. »Es ist einfach, alles Gespeicherte von einer Festplatte auf eine andere zu übertragen. Für gewöhnlich ist nur ein Chip oder eine Schaltung defekt.«
    »Sie sind ein guter Lehrherr, Mr. Azziz?«,fragte Ben.
    »Ich bin ein sehr guter Lehrherr, Inspector.«
    »So gut, dass Shahir Falaya diese Festplatten ganz allein austauschen konnte?«
    »Selbstverständlich. Ist keine große Sache.«
    »Und wenn die Festplatte gar nicht defekt war?«
    Die Luft schien aus Azziz'Lunge zu entweichen. Er sackte sichtlich zusammen und nickte.
    »Wie lange würde es dauern?«, fuhr Ben fort.
    »Minuten.«
    »Und die entsprechende Firma würde es nie erfahren, stimmt's?«
    »Nicht, wenn er es richtig gemacht hätte.«
    »Sie haben es ihm gut beigebracht, nicht wahr?«
    Azziz nickte grimmig. »Der Junge hätte es richtig gemacht.«
    »Jetzt hat er also die Festplatte in seinem Besitz, auf der alles gespeichert ist, was kopiert oder gefaxt oder ausgedruckt wurde, seit das Gerät ausgeliefert und aufgestellt wurde.«
    »Ja.« Azziz nickte heftig.
    »Könnte er erfahren, wie dieser Inhalt aussieht? Ihn ausdrucken, zum Beispiel?«
    Azziz zögerte, bevor er widerstrebend nickte. »Aber ich habe den Jungen niemals allein gelassen. Wir haben immer Seite an Seite gearbeitet.«
    »Sie haben ihm natürlich beigebracht, wie man schadhafte Festplatten erkennt«, sagte Danielle und bemühte sich, es nicht wie eine Anschuldigung klingen zu lassen.
    »Es ist nicht so schwer. Ein paar einfache Überprüfungen, wenn die Büromaschine an

Weitere Kostenlose Bücher