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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Gefälligkeiten.«
    »Ach, tatsächlich? Es ist noch keine Woche her, da hast du ihn wüst beschimpft und verkündet, er schulde dir ein Dutzend sehr großer Gefallen dafür, dass er dich am französischen Hof ausgesetzt und den Klauen der schönen Katherine überlassen habe.«
    John biss sich auf die Zunge und verfluchte sein loses Mundwerk. Das hatte er wirklich gesagt, erinnerte er sich. »Es ist eben immer eine Frage der Sichtweise«, entgegnete er lahm.
    »Ah ja? Oder sollte es zufällig etwas mit dem bischöflichen Bastard persönlich zu tun haben?«
    John schaute ihn erschrocken an. »Wie kommst du darauf?«
    Conrad lächelte achselzuckend. »Das war jetzt nicht so furchtbar schwer zu erraten. Und dieser Geoffrey of Rochester deutete an, sie sei ebenso hübsch und ebensolch ein Wildfang wie Daphne.«
    »Könnte hinkommen«, räumte John ein, und sein Lächeln, der plötzliche Glanz in seinen Augen verrieten Conrad, wie schwer es ihn erwischt hatte. »Was hat Rochester sonst gesagt?«
    »Das wird dir nicht gefallen«, warnte Conrad. »Der Bischof wolle die Stute nächstes Jahr im Juni haben, um sie der jungen Dame zur Hochzeit zu schenken.«
    »Zur Hochzeit …«, wiederholte John. Für einen Augenblick glaubte er, nicht mehr atmen zu können. »Und … und weißt du auch, wer der glückliche Bräutigam sein wird?«
    Conrad legte ihm besorgt die Hand auf die Schulter. »Entschuldige, John, ich wollte dir keinen Schock versetzen. Ich dachte nur, besser, du weißt, wie es steht.«
    John fegte die Hand von seiner Schulter wie ein lästiges Insekt. »Wer? Weißt du’s? Dann sag es mir.«
    »Irgendein Kerl aus dem Norden«, antwortete Conrad. »Ich glaube, Rochester nannte den Namen Scrope. Ja, das war’s. Sir Arthur Scrope.«
     
    »Mylord, das könnt Ihr nicht tun. Nicht Arthur Scrope.«
    Beaufort blickte betont langsam von dem dicken Buch auf, in welches er vertieft gewesen war, und schaute den ungebetenen Gast an, der hier so plötzlich, ohne Voranmeldung und außer Atem vor ihm erschienen war.
    »John. Eine gänzlich unerwartete Freude.« Das Lächeln war äußerst frostig. »Aber meint Ihr nicht, es ist ein wenig spät für einen Besuch? Ich wollte mich gerade zur Ruhe begeben. Darüber hinaus sind wir meines Wissens erst in einer Woche verabredet. Oder irre ich mich?« Er sah John direkt in die Augen, und sein Blick war eine deutliche Warnung an den jungen Ritter, seine nächsten Worte mit Bedacht zu wählen.
    John schlug sie in den Wind. Ohne Schwert und Mantel, vor allem ohne Plan war er von Waringham nach Leeds geritten, um den Bischof mit dieser ungeheuerlichen Sache zu konfrontieren. Und er gedachte nicht, sich jetzt einschüchtern zu lassen und nach Hause zu kriechen. »Ich bitte um Vergebung für die späte Stunde. Und für meine Erscheinung«, fügte er hinzu,nachdem sein Blick zufällig auf seine strohverzierten Hosenbeine gefallen war. »Aber die Sache duldet keinen Aufschub. Ihr dürft das nicht tun, Mylord. Wenn Ihr Juliana mir nicht geben wollt, schön. Sie hat gewiss einen besseren Mann verdient. Aber nicht Scrope. Er ist ein Schuft. Ein elender …«
    Beaufort schoss aus seinem Sessel hoch und donnerte die Faust auf den Tisch. »Das ist genug! Was fällt Euch ein, Ihr Flegel, mich hier nachts zu überfallen und einen unbescholtenen Mann zu verleumden? Schert Euch hinaus!«
    »Ich gehe nicht, ehe Ihr mich angehört habt.«
    »Dann werde ich die Wache rufen.«
    »Bitte.«
    Beaufort starrte ihn noch einen Moment an. Als er feststellen musste, dass John ernsthaft riskieren wollte, sich wie ein unwillkommener Bettler von der Wache vor die Tür setzen zu lassen, sank er mit einem tiefen Seufzer zurück in seinen Sessel. »Wie kommt Ihr überhaupt dazu, das in Erfahrung zu bringen?«, verlangte er zu wissen. »Allein das ist eine Unverfrorenheit.«
    »Durch einen Zufall. Hin und wieder muss auch John of Waringham einmal Glück haben.«
    »Nun, das wird sich noch zeigen«, knurrte Beaufort. Dann beherrschte er sich, dachte einen Moment nach und zog ein paar Schlüsse. »Rochester, dieses Waschweib, hat wieder einmal geschwafelt. Es war ein Fehler, ihn nach Waringham zu schicken, das hätte ich wissen müssen. Na warte, ich reiß dir die Zunge heraus, du Verräter …«
    Obwohl er vor Eifersucht und Sorge um Julianas Zukunft ganz außer sich war, musste John sich auf die Lippen beißen, um bei der fürchterlichen Drohung des Bischofs ernst zu bleiben. »Es ist doch ganz gleich, wie ich es erfahren

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