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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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habe, Mylord. Was zählt, ist nur, dass ich es weiß und Euch warnen kann, bevor es zu spät ist. Ihr kennt Arthur Scrope nicht, wie ich ihn kenne. Es wäre ein schrecklicher Fehler, wenn Ihr ihm Eure Tochter gäbt, und sie würde unglücklich. Ich weiß, dass Ihr das nicht wollt. Dass sie Euch teuer ist, Ihr habt es selbst gesagt.«
    »John, was Ihr Euch hier leistet, ist eine Unverschämtheit, die selbst die größten Missetaten Eures Vaters in den Schatten stellt.«
    John grinste stolz. »Vielen Dank, Mylord …«
    »Ich habe keineswegs die Absicht, diese Angelegenheit mit Euch zu erörtern, denn sie geht Euch nichts an. Täte ich es aber, würde ich Euch mit allem Nachdruck versichern, dass Arthur Scrope ein Gentleman ist, dem der Verrat seines Bruders anhängt wie ein Fluch. Aber er war unschuldig.«
    »Er ist ein Gentleman, solange Ihr oder der König hinschaut. Sobald Ihr den Rücken kehrt, fällt die Maske so schnell, dass einem vom Zuschauen ganz schwindelig wird. Und er war unschuldig am Verrat seines Bruders, nur weil der ihn nicht eingeweiht hatte. Arthur Scrope lebte in Todesangst vor dem Earl of Cambridge. Er hätte alles getan, was der ihm befahl. Doch die Verräter kannten ihn besser als Ihr und haben ihn nicht eingeweiht, weil ihm nicht zu trauen ist.«
    Beaufort lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah kopfschüttelnd zu ihm hoch. »Ihr macht mich so zornig, dass ich Mühe habe, mich zu beherrschen. Wollt Ihr mich um jeden Preis dazu bringen, Euch für den Rest der Nacht in ein Verlies sperren zu lassen, damit Ihr wieder zu Verstand kommt?«
    »Oh, das ist mir wirklich ganz egal, Mylord …«
    »Ich begreife nicht, was in Euch gefahren ist. Es ist so … niederträchtig, hierher zu kommen und die Freundschaft, die ich für Euch hege, schamlos auszunutzen, um zu versuchen, einen Mann, der es schwer genug hat, in Misskredit zu bringen. So etwas hätte ich Euch ehrlich nicht zugetraut.«
    John senkte den Blick und nickte. »Danke. Das tröstet mich.«
    »Also?« Der Bischof machte eine ungeduldige, auffordernde Geste. »Erklärt Euch.«
    John kam zwei Schritte näher. »Ich … liebe Eure Tochter, Mylord.«
    »Ihr kennt sie überhaupt nicht.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Sie ist ein eigenwilliger Dickkopf – Ihr würdet gar nicht mit ihr fertig.«
    »Oh doch. Aber wie dem auch sei. Ihr wollt sie mir nicht geben, also muss ich lernen, mit dem Gedanken zu leben, dass ich sie nicht haben kann. Das … fällt mir viel schwerer, als ich je für möglich gehalten hätte, aber …«
    »Weil Ihr ein Träumer seid. Und ein romantischer Schwärmer. Das war ich in Eurem Alter auch, weiß Gott. Aber das Leben ist keine französische Ritterromanze. Ihr werdet einfach zur Kenntnis nehmen müssen, dass ich bei meiner Entscheidung Eure Interessen im Sinn habe.«
    »Daran zweifle ich nicht. Ich wünschte lediglich, Ihr würdet mir die Entscheidung, wo meine Interessen liegen, selbst überlassen.«
    »Dafür seid Ihr zu jung.«
    »Ich bin schon lange nicht mehr jung, Mylord.«
    Beaufort betrachtete ihn aufmerksam. Er wusste, das war die Wahrheit. In vieler Hinsicht zumindest. »Warum nehmt Ihr nicht Platz, John, statt dazustehen wie ein Bittsteller?«
    »Aber genau das bin ich. Außerdem bin ich dreckig und würde Eure guten Brokatpolster verderben.«
    Beaufort lächelte flüchtig. »Ich bin zuversichtlich, man wird sie ausbürsten können. Und nun seid so gut und setzt Euch.« Er wies einladend auf den Krug mit seinem bevorzugten umbrischen Wein.
    John ließ sich vorsichtig auf der Sesselkante nieder und schenkte zwei Becher voll.
    Der Bischof hob den seinen mit einem nostalgischen Lächeln. »Auf die Liebe …«
    John stieß hörbar die Luft aus und trank nicht. »Ihr habt wirklich gut lachen, nicht wahr?«, sagte er leise. »Ihr habt sie bekommen, die Ihr wolltet. Alle beide.«
    Beaufort verzog einen Mundwinkel. »Wie ich sehe, seid Ihr doch nicht unbewaffnet gekommen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich meine, Ihr habt Euch Informationen beschafft, mit denen Ihr mich konfrontieren und treffen könnt. Ihr wollt mir vorhalten, dass ich zur Befriedigung meiner unerlaubten amourösen Wünsche das Leben zweier adliger Frauen ruiniert habe. Ihr habt Recht.«
    John stellte den unberührten Becher ab und verknotete unbehaglich die Finger. »Nein, Ihr habt mich missverstanden, Mylord. Es war nicht meine Absicht, Euch moralische Vorhaltungen zu machen. Alles, was ich sagen wollte, war, dass Ihr in einer

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