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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Gloucester die Feinde des Hauses Lancaster um sich schart? Er zieht sie an wie ein fauliger Apfel die Fliegen: die Scropes, den jungen Percy, Richard of York.«
    »Gib Acht, was du redest, Edmund«, riet John. »Dein Cousin Richard of York ist kein Feind des Hauses Lancaster, und du hörst dich an, als plane Gloucester eine Verschwörung. Das ist nicht nur albern, sondern gefährlich.«
    »Ich behaupte nicht, dass er eine Verschwörung plant, John«,gab der jüngere Mann hitzig zurück. »Aber er spielt mit den Begehrlichkeiten all derer, die sich von dieser und der vorherigen Regierung benachteiligt und ungerecht behandelt fühlen. Das ist gefährlich.«
    »Gloucester würde mit dem Satan selbst ein Bündnis eingehen, wenn er euch Beauforts damit ein Schnippchen schlagen könnte«, behauptete Tudor. »Er ist ein Mistkäfer und war es immer schon. Und an Stelle des Kardinals würde ich verlassene Orte und dunkle Winkel meiden, solange Gloucester bei Hofe ist.«
    Hinter ihnen erklang ein erstickter Schreckenslaut. »Du nennst den Lord Protector einen Mistkäfer, Owen?«
    Die drei Männer zuckten zusammen und wandten sich um. König Henry stand auf der Schwelle des kleinen, aber prachtvollen Gotteshauses, hatte eine rundliche Kinderhand um den Türpfosten gelegt, die andere vor den Mund geschlagen. Seine Augen waren geweitet.
    »Glückwunsch, Gentlemen«, zischte John seinen Freunden zu, ehe er Henry antwortete: »Ich verrate dir ein Geheimnis über deine rätselhaften walisischen Untertanen, Sire: Sie haben einen Sinn für Humor, den diesseits von Monmouth kein Mensch verstehen kann.«
    Henry ließ die Hand sinken, lächelte unsicher und trat langsam auf sie zu. »Was ist Monmouth?«
    »Ein Grenzstädtchen in Wales, mein König«, erklärte Tudor. »Euer Vater wurde dort geboren.«
    »Wirklich?« Henry strahlte.
    Ehe Tudor zu einem Vortrag über die traurige Geschichte der englischen Könige und des walisischen Volkes ansetzen konnte, fragte Edmund: »Wie war die Beichte, Sire?«
    Der König runzelte die Stirn. »Wahrlich und wahrlich, Edmund, es ist schwierig, wenn dein Beichtvater gleichzeitig dein Lehrer ist. Vater Matthew ist über meine Fehltritte immer besser im Bilde als ich selbst, und wenn ich einen vergesse, stehe ich da wie ein Betrüger.«
    »Ich würde sagen, wir besorgen dir einen anderen Beichtvater«,schlug Edmund vor. »Du bist schließlich der König und kannst ihn dir aussuchen.«
    Henry betrachtete ihn mit einem versonnenen Lächeln. Auf diese einfache Lösung war er offenbar noch nicht gekommen.
    Aber Tudor machte seine aufkeimende Hoffnung gleich wieder zunichte. »Ich glaube nicht, dass die Königin von der Idee viel halten wird.« Dann nickte er Edmund zu. »Lass uns nach deinem Gaul sehen, eh es im Stall so dunkel wird, dass ich nichts mehr erkenne.«
    Sie entschuldigten sich bei Henry und schlenderten davon, die Köpfe zusammengesteckt. John hatte irgendwie Zweifel, dass sie über den Hornspalt redeten, welcher Edmunds Waringham-Rappen an der linken Vorderhand befallen hatte. Es sah eher so aus, als lästerten sie bereits wieder. Owen Tudor und Edmund Beaufort waren sehr gute Freunde. Tudor, der schicksalsergebener war als John, hatte Edmund einfach als Ersatz für dessen Bruder Somerset akzeptiert, der jetzt schon so viele Jahre in Gefangenschaft war. John war immer ein wenig verstimmt, wenn er das sah. Er hielt große Stücke auf Edmund, aber er wahrte eine gewisse Distanz, weil nichts und niemand ihm Somerset je würde ersetzen können. Juliana lobte Tudors Weisheit, weil er sich nicht gegen Gottes Ratschlüsse auflehne, und nannte seine Haltung vernünftig. John nannte sie treulos.
    »Er hat nicht wirklich Spaß gemacht, oder?«, riss Henrys Stimme ihn aus seinen Gedanken.
    »Hm?«
    »Tudor. Er kann meinen Onkel Gloucester nicht ausstehen, stimmt’s? Und der Kardinal und du auch nicht.«
    John war erschrocken. »Nein, Henry, das ist nicht wahr«, entgegnete er entschieden. Es war nicht einmal wirklich gelogen. John hatte Gloucester nie sonderlich gemocht, aber er hatte mehr Verständnis für ihn als die meisten anderen Männer. Denn Humphrey of Gloucester war der Jüngste in einer Reihe ruhmreicher Brüder, genau wie John.
    Henry hatte über seinen strengen Tonfall erschrocken dieAugen aufgerissen. »Entschuldige, John. Ich wollte dich nicht verärgern.«
    »Das hast du nicht. Und in einer Hinsicht hast du durchaus Recht: Der Kardinal und der Duke of Gloucester haben seit vielen Jahren

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