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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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möglich sein, dass ihr gerade das Versprechen brechen wolltet, welches ihr eurem Vater gegeben habt?«
    Die kleinen Brüder schauten betreten zu Boden. »Aber Caitlin, wir haben doch nur mit deinem Cousin …«
    »Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, du sollst mich in der Öffentlichkeit nicht so nennen, Edmund.«
    Plötzlich musste der Kleine mit den Tränen kämpfen. »Aber es ist doch nur dein Cousin.«
    Sie schluckte ihren Ärger herunter, den nur ihr Schrecken verursacht hatte, trat zu ihren kleinen Freunden und strich ihnen über die blonden Locken. »Ich weiß. Aber ein Schwur ist ein Schwur, Edmund. Es ist nicht recht, dass du ihn so leichtfertig über Bord wirfst und …«
    »Sprich doch Englisch, Kate«, fiel Robert ihr ins Wort. »Erweise mir ein Mindestmaß an Höflichkeit, was denkst du?« Er sagte es liebenswürdig, doch sie sah das verräterische Funkeln in seinen Augen. Es ärgerte ihn, von der Unterhaltung ausgeschlossen zu sein. Dabei hatte er sich das nur selbst zuzuschreiben. Seine Mutter hatte nichts unversucht gelassen, um ihn für die schöne französische Sprache zu gewinnen.
    »Entschuldige, Cousin«, erwiderte sie mit einem Knicks, derebenso unecht war wie seine Liebenswürdigkeit. »Es war nur eine alte Gewohntheit. Edmund, Jasper, es wird höchste Zeit für euch.« Sie trat an die Tür und rief nach einer Magd. »Ah, da bist du ja, Alys. Bring unsere kleinen Gäste zu Bett, sei so gut.«
    Die junge Frau hob den schlafenden Owen aus dem Stroh auf und führte dessen Brüder hinaus.
    Kaum hatte die Tür sich geschlossen, fielen die Masken. Robert packte seine Cousine an den Haaren und zerrte daran. »Du verdammtes Miststück.«
    Kate umklammerte seine Hand mit ihrer, weil sie befürchtete, er werde ihr die Haare büschelweise ausreißen, und trat ihn vors Scheinbein. »Lass mich los, du Ungeheuer!«
    Sie hatte gut getroffen, und Robert zog scharf die Luft ein. Er ließ von ihr ab, scheinbar um sein Bein auf Abschürfungen zu untersuchen, aber im nächsten Moment packte er seine Cousine wieder, ohrfeigte sie so hart, dass ihr der Kopf schwirrte, und drückte ihr dann von hinten mit dem linken Unterarm die Luft ab. »Dann hol ich es eben aus dir raus«, knurrte er. »Wer sind die Bälger? Los, komm schon, sag es mir.« Er rüttelte sie.
    Kate krallte die Nägel in den Arm, der sie würgte, und verschaffte sich so ein wenig Luft. »Was kümmert es dich? Sie sind Gäste deines Vaters, was sonst musst du wissen?«, brachte sie mühsam hervor.
    »Ich will es nur wissen, weil es ein Geheimnis ist«, bekannte er. Er klang amüsiert. »Würdet ihr kein solches Gewese um sie machen, hätten sie meine Neugier nie geweckt. Aber Geheimnisse finde ich unwiderstehlich.«
    »Du hoffst, jemanden damit erpressen und es zu Geld machen zu können, wie üblich«, mutmaßte sie.
    »Möglich«, räumte er achselzuckend ein. »Was ich damit anfange, werde ich entscheiden, wenn ich es weiß. Und du wirst es mir jetzt sagen, Kate.« Plötzlich nahm er den Arm von ihrer Kehle, zerrte sie zum Kamin und zwang sie auf die Knie. »Sonst halte ich deine Hand ins Feuer.« Er packte ihr zierliches Handgelenk mit der schwieligen Rechten.
    Kate hob den Kopf und sah ihn an. Ihre Lancaster-Augen verdunkelten sich vor Zorn. »Nur zu, Cousin. Aber so leicht wirst du es nicht aus mir rausholen, glaub mir.«
    »Nein?« Er sah ihr tief in die Augen. Die seinen sprühten vor unterdrückter Heiterkeit. »Das werden wir ja sehen. Niemand wird dich hören, wenn du schreist, weißt du. Es ist niemand hier.«
    »Das ist wahr. Aber mein Vater wird nach Hause kommen, sobald das Kind da ist und der Bote ihn erreicht. Morgen, denke ich. Ich werde es ihm erzählen, Robert. Ich werde ihm die Hand zeigen. Und dann gnade dir Gott.«
    Er schaute einen Moment auf den strohbedeckten Boden. Sie hatte Recht, musste er angewidert erkennen, das durfte er nicht riskieren. Seinen Vater konnte er einwickeln, denn sein Vater war immer so verzweifelt bemüht, einen anständigen Kerl in ihm zu sehen. Mit seinem Onkel John verhielt es sich anders. Und Robert wollte alles in allem lieber nicht herausfinden, was sein besonnener, scheinbar so friedfertiger Onkel John mit dem Mann anstellte, der seiner geliebten Tochter ein Haar krümmte.
    Er stand auf und stieß sie wütend von sich. Kate fiel ins Stroh.
    »Verflucht sollst du sein«, knurrte er.
    Sie stützte sich auf die Hände. »Danke gleichfalls, du Monstrum.«
    »Ich bete, dein bettelarmer Vater möge

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