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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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über den Kopf zu legen. Sie warf einen Blick zur Burg hinüber und schien leicht zu frösteln, setzte ihren Weg den Burghügel hinauf dann aber entschlossenen Schrittes fort.
    John schlenderte ihr entgegen. »Gott zum Gruße, Mistress Smith.«
    Sie schreckte zusammen. »Sir John? Du meine Güte, man erkennt Euch ja kaum wieder. Wollt Ihr der längste aller Waringhams werden?«
    »Lieber noch der größte«, erwiderte er mit einem spitzbübischen Lächeln, das sie nicht an ihm kannte. Tatsächlich erinnerte dieses Lächeln sie so sehr an Raymond, dass ihre Brust sich einen Moment zusammenzog.
    »Ich bin gekommen, um nach Eurer Schwester und der Kleinen zu sehen.« Doch sie stellte ihren Korb ins Gras, als habe sie jeglicher Antrieb verlassen.
    John nahm den Korb in die Linke. »Und ich bin gekommen, um mein Versprechen zu erfüllen und mich für das erkenntlich zu zeigen, was du im Frühling für mich getan hast.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »O doch, Liz. Du verstehst ganz genau. Komm. Wir wollen hier nicht herumtrödeln, bis wir nassgeregnet sind.«
    Seite an Seite überquerten sie die Zugbrücke, aber trotz ihrer Eskorte warf Liz den einen oder anderen bangen Blick zu den Fenstern der Burg hinauf. Sie gelangten jedoch unbehelligt bis zu Joannas Tür. John wartete draußen, bis Liz Mutter und Tochter untersucht und versorgt hatte, und anschließend brachte er die Hebamme durch die Finsternis und den inzwischen strömenden Regen nach Hause.
    Vor der Schmiede verneigte er sich mit der Hand auf der Brust. »Gute Nacht, Mistress Smith.«
    »Warum nennt Ihr mich so?«, fragte sie.
    »Weil du das bist. Ich dachte, es macht dir vielleicht Freude, es ab und an zu hören. Darüber hinaus ist es nur höflich.«
    Er sah ihre herrlichen Zähne schwach aufleuchten, als sie lächelte. Doch er hörte auch die Anspannung in ihrer Stimme. »Ja, das bin ich, der Jungfrau und allen Heiligen sei Dank.«
    Alles Weitere blieb ungesagt. John konnte nur raten, was sie so bekümmerte: Mitleid für Raymond, ein schlechtes Gewissen,die Gefühle, die sie immer noch für ihn hegen mochte, Angst vor ihm oder eine Mischung aus alldem.
    »Gute Nacht, Sir John. Und habt vielen Dank.«
    »Kommst du morgen um die gleiche Zeit?«
    »Ein wenig früher, hoffe ich. Wenn ich so spät heimkehre, ist der arme Matthew halb verhungert, eh er sein Nachtmahl bekommt.«
    »Ich werde da sein«, versprach John und wandte sich ab, ehe sie etwas erwidern konnte.
     
    Die kleine Blanche nahm rasch an Gewicht zu, und Joanna erholte sich von der schweren Geburt und dem hohen Blutverlust, der damit einhergegangen war. Ed Fitzroy fand seine Zuversicht wieder, lobte von früh bis spät die Schönheit, Anmut und Klugheit seiner Tochter, die man angeblich bereits jetzt unzweifelhaft erkennen konnte, und überschüttete seine Frau mit Zärtlichkeiten und Gunstbeweisen, sodass er bei allen Burgbewohnern Kopfschütteln und gutmütigen Spott erregte. Auch Robin verbrachte an diesen stürmischen, regnerischen Herbsttagen viel Zeit bei seiner Tochter und Enkeltochter und erfreute sich an ihnen. Nur Raymond blieb untypisch niedergeschlagen und ließ sich außerhalb der Mahlzeiten kaum blicken. Er schien seit dem Tag ihrer Ankunft nur noch mäßig zu trinken und stellte den Mägden nicht nach, hatte offenbar nicht einmal versucht, Maud ausfindig zu machen, die auf Robins Befehl bis zur Abreise der Söhne nur Küchendienst machen durfte und unter strenger Aufsicht der alten Alice stand.
    John hatte jedoch die größten Zweifel, dass Raymonds scheinbare Läuterung irgendetwas mit den Ermahnungen ihres Vaters zu tun hatte oder von langer Dauer sein würde. Und so war er auch nicht überrascht, als sein Bruder ihn eines Abends nach seiner Rückkehr von der Schmiede im Burghof abfing, ihn wortlos hinter die Kapelle zerrte und dort so hart gegen die Mauer schleuderte, dass John glaubte, er habe sich sämtliche Rippen gebrochen.
    »Was hat das zu bedeuten, Bruderherz?«, erkundigte Raymond sich. »Übst du dich in der Kunst des ritterlichen Begleitschutzes?«
    »Wenn du so willst.« John befreite sich mit einem Ruck von der Hand auf seiner Schulter. »Jerome of Ellesmere sagt, wir sollen keine Gelegenheit auslassen, uns in allen ritterlichen Künsten zu üben.«
    Raymond ohrfeigte ihn. »Was bildest du dir eigentlich ein, du unverschämter Bengel? Wieso glaubst du, du kannst dich hier einfach einmischen? Das sind Dinge, von denen du nichts verstehst. Und es geht dich nichts an!«
    »Du

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