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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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anderen Rat mehr. Er schnappte sich einen von Nords Elfen und schüttelte ihn kräftig. Die Glöckchen des Elfs hallten durch die Kammer. Endlich hielten die Hüter inne. Sandi zeichnete mit Traumsand das Bild einer Mondsichel über seinem Kopf.
    »Ah! Der Mann im Mond!«, rief Nord. »Sandi, warum hast du denn nichts gesagt?«
    Sandi warf Nord einen genervten Blick zu. Traumsand rieselte ihm aus den Ohren.
    Nord wandte sich an den Mond. »Lang ist es her, alter Freund. Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Ein Mondstrahl richtete sich auf einen Fleck auf dem Boden in der Mitte des Globus-Zirkels. Dann wanderte das Licht, ballte sich zu Schatten zusammen, bis die Umrisse von Pitch zu erkennen waren.
    Die Hüter sahen mit ungläubig geweiteten Augen zu.
    »Es ist Pitch«, keuchte Bunny.
    »Männchen, was sollen wir tun?«, fragte Nord.
    Als Antwort wurde das Mondlicht erst heller und zog sich dann zu einem dünnen Strahl zusammen, der ein kunstvolles Ornament in der Mitte des Zirkels beleuchtete. Das Ornament stieg auf dem Boden auf und entpuppte sich als ein großer Edelstein, der auf einer Säule ruhte.
    Voller Ehrfurcht betrachtete Nord den Edelstein, wie er das Licht in der Kammer brach und dabei funkelte wie tausend Eiskristalle.
    »Ähm, Jungs, ihr wisst, was das bedeutet, oder?« Mit großen Augen wandte sich die Zahnfee an die anderen.
    »Er wird einen neuen Hüter erwählen«, sagte Nord.
    Die Zahnfee nickte. »Ich frage mich, wer das sein wird.«
    Sandi erschuf mit seinem Traumsand ein Bild nach dem anderen, während die Zahnfee zu erraten versuchte, wer zu ihrem erlauchten Zirkel stoßen würde.
    »Der Kobold vielleicht?«, meinte sie.
    »Bitte nicht das Murmeltier, bitte nicht das Murmeltier«, flehte Bunny.
    Plötzlich zuckte ein grelles Licht durch den Raum. Über dem leuchtenden Stein auf der Säule erschien das Bildnis einer Figur, die eine Kapuzenjacke trug und einen Krummstab in der Hand hielt.
    Die Minifeen seufzten entzückt, während die Hüter sich verwirrt ansahen, sie konnten es einfach nicht glauben, auf wen die Wahl des Mondmanns gefallen war.
    »Jack Frost«, murmelte Nord.
    »Ich nehme alles zurück!«, wimmerte Bunny. »Das Murmeltier ist super.«
    »Nun, äh, solange er uns hilft, äh … die Kinder zu beschützen …«, stammelte die Zahnfee.
    Bunny konnte – wollte – es nicht glauben. »Jack Frost? Dem sind die Kinder doch völlig egal. Alles, was den interessiert, ist, Wasserrohre einzufrieren und das Eiersuchen an Ostern zu ruinieren. Er ist ein verantwortungsloser, egoistischer –«
    »Hüter«, unterbrach ihn Nord.
    Bunny schüttelte den Kopf. »Jack Frost ist vieles, aber kein Hüter!«

Kapitel 3
    Jack Frost saß oben auf einem Briefkasten im russischen St. Petersburg und hatte wieder mal nur Unsinn im Kopf. Er stieß das Ende seines Stabs auf den Boden und Eis schoss über die Straße. Ein russischer Junge trank gerade von einem Wasserbrunnen, als das Wasser gefror. Die Lippen des Jungen klebten an dem eisigen Strahl fest. »Ahh!«, schrie er.
    Ein Postbote eilte herbei, um dem Jungen, der sich nicht rühren konnte, zu helfen, aber aus dem Nichts tauchte eine Eisplatte unter seinen Füßen auf. RUMMMS ! Der Mann landete auf seinem Hinterteil.
    Der Eisstrahl jagte eine Regenrinne hoch. Die Fenster eines ganzen Wohnblocks vereisten. In einer Wohnung schwamm ein Goldfisch an die Oberfläche seiner Schüssel, um zu fressen, aber er kam nicht an das Futter heran, denn über dem Wasser lag plötzlich eine dünne Eisschicht. Nebenan saß ein Schriftsteller vor einem Stapel Papiere, als ein plötzlicher Windstoß die Seiten aus dem Fenster flattern ließ. Das Eis wanderte an den Wänden des Gebäudes entlang und ließ dabei Stromkabel und Wäscheleinen gefrieren.
    Jack Frost kletterte auf einen Aussichtspunkt, um sein Werk zu betrachten.
    Er lächelte. »Ah, das war vielleicht ein Spaß. He, Wind!« Die Bäume begannen zu wanken und Blätter flogen in die Luft. Jack rief den Wind zu sich. »Bring mich nach Hause.« Der Wind hob ihn empor und trug ihn aus Russland fort.
    »Wuuuu-huuuu!«, schrie Jack vor Freude, als er davonflog.
    Als er zu Hause ankam, entschied Jack, dem Städtchen Burgess ein Geschenk zu machen. Ein Hauch von Frühling lag bereits in der Luft, aber noch war genug Zeit für einen letzten …
    » SCHNEETAG !« Jack sprang von seiner Windböe und landete in der Stadtmitte. Er sauste durch die Straßen und die Menschen zogen ihre Mäntel enger um sich. Schnee fiel in dicken

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