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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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das Beste, wenn sich die Nachricht jetzt nicht verbreitete. Er sprang von der Bank hinunter und wartete, bis die Zwischenruferin ihn erreicht hatte. Die Frau war im mittleren Alter und nicht gewillt, von einem jungen Mann Befehle entgegenzunehmen, und sei er auch ein Offizier des Kriegsherrn.
    »Spritford?«, fragte Leof leise. »Wann war das?«
    »Im vergangenen Herbst«, sagte sie. »Der Mann meiner Schwester wurde dort getötet, und sie kam hierher, um bei mir zu wohnen.«
    »Also«, sagte er und hob die Stimme, »ist seit Carlion nichts geschehen?«

    Sie schüttelte den Kopf, und die Leute in der Nähe entspannten sich.
    »Warte einen Moment hier«, sagte er zu der Frau und stieg wieder auf die Bank. »Meine Freunde, nun kennt ihr die Wahrheit. Geht nach Hause und bereitet euch vor, so wie wir uns zu eurem Schutz vorbereiten. Denkt daran, dass euer Kriegsherr euch schon vor vielen Monaten befohlen hat, eure Häuser zu befestigen, damit ihr in Sicherheit seid, ganz gleich welcher Feind sich uns entgegenstellt. Denkt daran, dass er euch seine eigenen Zimmerleute und Schmiede zur Verfügung gestellt hat, damit ihr eure Häuser sichern könnt.«
    »Das ist wahr«, hörte er jemanden murmeln. »Wir sind gut gerüstet.«
    »Geht nach Hause und dankt den Göttern für unsere Sicherheit und betet für das Wohlergehen des Kriegsherrn.«
    Sie gingen auseinander, einige zu ihren Häusern, die meisten jedoch auf die Straße, die aus der Stadt hinaus zum schwarzen Felsaltar neben dem Strom führte. Die Frau wartete stur.
    »Kannst du deine Schwester in die Festung bringen?«, fragte Leof. Sie nickte und wandte sich ab.
    Leof überlegte, ob er sie begleiten und sofort mit der Frau sprechen sollte. Doch er wollte, dass Sorn an diesem Treffen teilnahm. Sie ist sicher besser darin, mit Frauen zu reden, dachte er für sich. Vor allem mit einer trauernden Witwe.
    Er kehrte in die Festung zurück und fand Sorn in der Küche, wo sie mit dem Koch über die abendliche Mahlzeit sprach. Als er eintrat, schaute sie auf und lächelte.
    »Gebratenes Zicklein zum Abendessen, mein Lord?«, fragte sie.
    »Immer gut«, sagte Leof halbherzig, in Gedanken bei Spritford und den Geistern.

    Sie fasste seine mangelnde Begeisterung falsch auf. »Dann vielleicht morgen etwas anderes, Ael. Ein in Asche gebackenes Gericht vielleicht. Lamm mit Zwiebeln und Wildkräutern und Pastinaken in einer Brühe mit Zitrone und Rosmarin, denke ich.«
    Der Koch zuckte resigniert die Achseln. »Um damit heute Abend zu beginnen, ist es zu spät, meine Lady.«
    »Deshalb habe ich ja auch morgen gesagt«, erwiderte Sorn sanft. Der Koch wurde rot und trat von einem Bein auf das andere. »Heute Abend nimmst du das Zicklein und brätst es mit dunklem Bier, Zwiebeln und Thymian und ein paar der Oliven aus den Wind Cities. Die Karotten kochst du mit Honig und servierst einen bitteren Salat aus Löwenzahn und gedünstetem Spinat in Zitronensauce, um die Verdauung zu fördern. Außerdem wird es eine Nachspeise geben.«
    »Sehr wohl, meine Lady. Welche Art Nachspeise?«
    Es amüsierte Leof zu sehen, wie gründlich Sorn dem Koch, der ein großer Mann war und gerne die Fäuste sprechen ließ, wenn er getrunken hatte, die Leviten las. Sorn lächelte ihn versöhnlich an und wandte sich Leof zu.
    »Mein Lord. Habt Ihr eine bevorzugte Nachspeise?«
    »Erdbeeren?«, schlug Leof vor.
    »Kleine Pfannkuchen, serviert mit Erdbeeren und abgeschöpfter Sahne«, ordnete Sorn an.
    »Ja, meine Lady«, sagte der Koch und schaute dabei auf seine Füße.
    Leofs Mundwinkel zuckten, und auf Sorns Wange zeigte sich kurz ein Grübchen, wurde aber sofort wieder verbannt. Sie tätschelte dem Koch den Arm.
    »Der Schinkenspeck und die Graupensuppe heute Mittag waren ausgezeichnet, Ael«, sagte sie.
    Der Koch schaute auf, sah sie lächeln und tat es ihr gleich. »Danke, meine Lady«, sagte er.

    Fortune wartete ergeben vor der Küchentür und sprang leise bellend auf, als Sorn auftauchte. Leof schnippte mit den Fingern, woraufhin der Hund an ihm hochsprang und ihm den Daumen leckte. Sorn lächelte. Gemeinsam schlenderten sie zur Halle zurück.
    »Ihr habt einen großen Haushalt«, bemerkte er.
    »Er wurde erheblich vergrößert, als ich verheiratet wurde«, sagte sie. »Mein Vater machte sich nicht so viel aus häuslichen Annehmlichkeiten, wie mein Lord Thegan es tut.«
    Leof hatte sich Thegan nie als jemanden vorgestellt, der sich aus Annehmlichkeiten etwas machte.
    Sorn verstand seinen Gesichtsausdruck

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