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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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auferstanden sind, um uns abzuschlachten, was?« Einige Männer in den Reihen nickten zustimmend, wenn auch ein wenig beschämt, da sie erwarteten, erzählt zu bekommen, dass nichts davon wahr sei und sie Narren seien, Lagerfeuergeschichten für bare Münze genommen zu haben. Verlegen traten sie von einem Fuß auf den anderen, womit sie ein leises Scharren auf dem staubigen Boden verursachten.
    »Soweit wir wissen, saugen sie kein Blut.« Als sie begriffen, was er meinte, erstarrten sie und verstummten. »Es sind Geister, erweckt von einem Zauberer. Sie haben körperliche Stärke. Es ist nicht möglich, sie zu töten.«
    Sowohl unter den Männern als auch unter dem Personal von Sorns Haushalt kam Gemurmel auf. Ein Mädchen kicherte hysterisch, ein anderes stieß einen erschrockenen Laut aus und schaute sich um, als rechne es damit, dass die Geister sich jetzt sofort auf es stürzen würden.
    » Aber …«, rief Leof, und sie verstummten. »Aber der Zauber ist von begrenzter Dauer. In Carlion sind sie verblasst, als die Sonne aufging. Sie sind nicht stärker als zu Lebzeiten. Man kann sie zwar nicht töten, aber aufhalten. Durch eine verriegelte Tür oder ein mit Fensterläden verschlossenes Fenster kommen auch sie nicht herein.« Er streckte die Hand aus, und Hodge übergab ihm eine Hellebarde. Leof vollführte damit eine weit ausholende kreisförmige Bewegung, sodass die Hellebarde durch die Luft flog. Mit der anderen Hand fing er sie dann wieder auf. Alle Augen verfolgten den Bogen, den er damit beschrieb. »Wenn ihr ihnen die Arme abhackt, können sie keinen Schaden mehr anrichten.«

    Einige Männer in den Reihen fingen an zu lächeln. Leof nickte ihnen zu.
    »Ja. Deshalb haben wir in den letzten Tagen mit Streitäxten und Hellebarden geübt. Deshalb werdet ihr alle lernen, wie man mit Saufedern umgeht, denn wenn man einen der Geister damit aufspießt, ist er für den Mann mit der Streitaxt leichte Beute. Versteht ihr?«
    »Jawohl, mein Lord«, riefen ein paar begeistert.
    »Versteht ihr alle ?«, rief Leof.
    » Jawohl , mein Lord«, kam es zurück
    Er nickte ihnen zu und lächelte erneut. »Es sind außergewöhnliche Feinde, meine Freunde. Aber sie sind aufzuhalten. Bis jetzt haben sie es nur mit unbewaffneten Stadtbewohnern aufgenommen, die noch nie einem Feind gegenübergestanden haben. Ich denke, wenn sie es mit uns zu tun bekommen, steht ihnen eine Überraschung ins Haus.«
    Er warf die Hellebarde in die Luft, sodass sie in der Sonne glänzte, fing sie mit einer schwungvollen Bewegung wieder auf, und die Leute jubelten. Dann wandte er sich dem Personal des Haushalts zu und verneigte sich vor Sorn. »Meine Lady, Ihr und Eure Leute braucht keine Angst zu haben. Sendat ist gegen diesen Feind gut geschützt und gut bewaffnet. Ihr befindet Euch nicht in Gefahr.«
    Die Hellebarde in seiner Hand entlockte ihr ein herzliches Lächeln »Das sehe ich, mein Lord.«
    Darüber musste der Koch lachen, und als die anderen sahen, dass sich Sorn darüber freute, fielen auch sie in das Gelächter ein. Sorn und Leof verbeugten sich voreinander, und sie kehrte in die Halle zurück, so gelassen wie eh und je. Leof schaute ihr mit dem Anflug eines Lächelns nach. Sie machte alles so einfach.
    Hodge entließ die Männer, und Leof ging in die Stadt, um vor den Bewohnern die gleiche Rede, ein wenig abgeändert,
zu halten. Ihnen gegenüber betonte er die Tatsache, dass verriegelte Türen und gute Fensterläden die Geister fernhalten würden und dass die Festung verstärkt wurde, sodass sich die Stadtbewohner im Notfall alle dorthin flüchten konnten.
    »Nicht dass wir das nötig hätten«, sagte er vergnügt. »Meine Männer üben gerade, wie sie den Geistern, wenn sie denn irgendwo hier in der Nähe auftauchen, Arme und Beine abhacken, sodass sie sich wie fette weiße Würmer auf dem Gras winden, bevor sie überhaupt merken, was ihnen widerfahren ist.«
    Sie lachten verhalten, ließen sich jedoch nicht so einfach beruhigen wie die Soldaten.
    Ernüchtert sagte Leof: »Denkt daran, meine Freunde, diese Geister sind seit den Vorfällen in Carlion nicht mehr gesehen worden. Es könnte sein, dass dieser Zauberspruch nur dort angewendet werden konnte.«
    »Und was ist mit Spritford?«, rief jemand aus den hinteren Reihen.
    »Du da, komm nach vorn«, entgegnete Leof. Während die ältere Frau sich bemühte, sich zu der Bank durchzudrängen, auf der er stand, dachte er rasch nach. Falls es dort einen weiteren Vorfall gegeben hatte, wäre es

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