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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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lediglich gesagt, dass sie eine Schlucht alleine erkunden wollten, und er das nächste Mal mitkommen durfte. Er versprach zu bezeugen, dass sie die ganze Zeit mit ihm zusammen in der Höhle Pfeile gefertigt hätten. Nonoo passte in der Hütte von Ilanaa auf den kleinen Enkel auf. Sie hatten wenig Zeit und mussten sofort loslegen.
    Battoo ging vor zu der Stelle, die er ausgesucht hatte, nur ein kleines Stück entfernt vom Eingang der Höhle lag der Weg, der tatsächlich in eine Schlucht führte. Von den steilen Berghängen hatte es schon einige Male Abbrüche gegeben und der letzte hatte den Durchgang mit vielen Brocken in einer Höhe von etwa drei Schritten versperrt. Es war perfekt. Ein Wolf würde Zeit brauchen, um über die Blockierung zu klettern. An beiden Seiten verhinderten zerklüftete Felsvorsprünge den rettenden Sprung nach oben und es gab noch einiges gefährliches Geröll, das weitere Brocken lösen konnte. Battoo stieg ganz vorsichtig auf der einen Seite nach oben und schob den dicken Ast, den er sich bereit gelegt hatte, behutsam unter den Stein, der das ganze ins Rollen bringen sollte. Hoffentlich würde das klappen. Und hoffentlich würde die Wölfin schnell sterben. Es war nur ein Tier, aber auch Battoo hatte sie schon gestreichelt und wollte nicht, dass sie unnötig leiden musste. Anatoo stupste die Wölfin an, um sie in die Falle zu führen.
    Die Wölfin war immer noch etwas benommen. Sie wusste nicht, warum sie so müde war, vielleicht musste sie sich nur etwas bewegen. Offenbar wollte der Junge des Rudelführers mit ihr spazieren gehen. Sie trank noch etwas frisches Wasser und trottete dann hinter ihm her. Er führte sie weg von der Höhle am Gebirgsrand entlang und schließlich in einen kleinen Pfad. Dort nahm er die Flamme in die Hand. Die Wölfin mochte die Flamme nicht, aber er streichelte sie und gab beruhigende Töne von sich und so liefen sie weiter bis zum Ende des Pfads, ein Haufen Geröll. Er gab ihr das Zeichen, sich dort zu setzen und zu bleiben. Die Wölfin verstand den Sinn des Spiels noch nicht und witterte gleichzeitig ein anderes Rudelmitglied. Ein kleines Männchen, das oft mit dem Jungen des Rudelführers zusammen war, es war über ihr in den Bergen, und es schien sich verborgen halten zu wollen. Wusste der Anführer, dass der andere Mensch dort war? Die Wölfin gab ihm ein entsprechendes Zeichen und er schien zu verstehen, denn er rief etwas hinauf. Die Wölfin wurde etwas unruhig. Sie empfing jetzt auch Aufregung von beiden Menschen. Was passierte hier? Als sie sich erhob, stieß der Anführer die Flamme in ihre Richtung. Sie wich zurück, aber nun alarmiert. Er wollte sie hier festhalten. Ihre Sinne waren wieder hochgefahren. Und dann hörte sie über sich ein Geräusch. Felsen, die sich bewegten. Und sie reagierte sofort.
    Anatoo hatte die Fackel in die linke Hand genommen, um mit der rechten sein Messer zu ziehen. Falls das Vieh nochmal in seine Richtung gehen würde, musste er zustechen können. Zerquetscht von den Felsen würde so eine Wunde auch nicht mehr groß auffallen. Er hörte die Felsbrocken, die Battoo endlich in Gang gesetzt hatte, herunterstürzen. Doch noch bevor er den Griff des Messers erreichen konnte, sprang die Wölfin ihn an und biss ihn in den linken Unterarm. Heißer Schmerz durchfuhr Anatoo. Er konzentrierte sich darauf, nicht zu stürzen und das gelang ihm auch, aber er ließ die Fackel fallen. Die Flamme streifte die Flanke der Wölfin und sie ließ von ihm ab und stürmte davon. Anatoo wollte ihr nachsetzen, beschloss dann aber, zuerst seine Wunde zu versorgen. Battoo warf den Ast, den er zum Bewegen der Felsbrocken genutzt hatte, so weit weg wie möglich und kletterte so schnell er konnte zu ihm herunter. "Anatoo." rief er besorgt. "Sie hat dich voll erwischt." Anatoo begutachtete die tiefe Bisswunde, das Blut lief ihm den Arm und die Hand hinunter. "Gib mir deinen Gürtel." sagte er. Er nahm Battoos Gürtel entgegen und band damit den Oberarm ab, damit der Blutfluss stoppte. "Wir müssen zurück ins Lager, es muss entgiftet und verbunden werden." Der Schmerz erreichte ihn wieder und er stöhnte auf. Battoo nahm die Fackel auf, stützte Anatoo etwas und sie gingen Richtung Lager zurück. "Wir müssen sie finden." sagte er. "Und wir müssen dasselbe erzählen." Anatoo nickte.
    Als sie im Lager ankamen, wurden sie schon von Ibanoo und Nonoo erwartet. "Was ist passiert?" Nonoo stürzte auf Anatoo zu, sah sich die Wunde an und führte ihn in

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