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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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fröhlich die sonst so ruhige Efta sein konnte. Es fiel ihr immer noch schwer, die Hüter und die Eleven voneinander zu unterscheiden, da alle die gleichen dunklen Reiseumhänge trugen.
    »Da kommen Boote!« Es war Jordi, der die Neuankömmlinge zuerst bemerkte. Jemina drehte sich um und sah, dass er recht hatte. Im W iderschein des Feuers bewegten sich schemenhafte Gestalten am Ufer.
    »Das müssen Galdez und Sovrana mit ihren Eleven sein!« Burcan sprang auf und eilte als einer der Ersten zum Ufer hinunter. Die anderen folgten ihm. Jemina hielt sich bewusst etwas abseits am Lagerfeuer, in der Hoffnung, dass niemand bemerken würde, dass sie auf Umarmungen und Küsse gern verzichtete. A ber Galdez, der Großmeister des A chten Zirkels, entdeckte sie und kam auf sie zu.
    »Du bist also Jemina«, sagte er mit einer so warmen und freundlichen Stimme, dass Jemina ihn sofort ins Herz schloss. »Ich freue mich, dass wir nach so vielen Sommern endlich wieder eine Eleve in den Stand der Novizin erheben können. Das ist immer ein A nlass zu großer Freude.«
    »Und ich freue mich, endlich alle Hüter und Eleven des A chten Zirkels kennenlernen zu dürfen«, erwiderte Jemina aufrichtig.
    »In der T at, es ist lange her, dass wir uns zum letzten Mal hier getroffen haben.« Galdez nickte bedächtig. Er hob die Hand und winkte seinen Elev zu sich.
    »Das ist Rik«, stellte er Jemina den Jungen vor, indem er ihm kurzerhand die Kapuze des Reiseumhangs vom Kopf zog. »Er begleitet mich seit vierzehn Sommern.«
    Jemina schaute den hochgewachsenen Jungen an. Er war einen halben Kopf größer als sie und vermutlich in ihrem Alter. In seiner Nähe fühlte sie sich plötzlich sonderbar befangen und so suchte sie krampfhaft nach einem Gesprächsthema, um ihre Unsicherheit zu verbergen. »Dann wirst du sicher auch bald deine Novizenprüfung ablegen«, wandte sie sich an den Jungen.
    »Nun, ich …«
    »Auch er wird seine Prüfung ablegen – irgendwann«, fiel Galdez Rik ins W ort, ehe dieser den Satz beenden konnte. »Er … ist noch nicht so weit.«
    »Das ist nicht wahr.« Rik warf seinem Mentor einen trotzigen Blick zu, schien sich dann aber zu beherrschen und sagte selbstbewusst: »Ich bin so weit. Ich hätte die Prüfung längst ablegen können.«
    »Nicht du, ich entscheide, wann du bereit bist.« Galdez sprach ruhig aber bestimmt. Jemina spürte, dass die beiden dieses Gespräch nicht zum ersten Mal führten. »Und gerade lieferst du wieder selbst den Beweis, woran es dir mangelt. Oder findest du es etwa manierlich, Jemina nicht zu begrüßen?«
    Rik senkte beschämt den Kopf, als wäre es ihm unangenehm, so offen gemaßregelt zu werden. »Verzeih«, wandte er sich an Jemina und deutete eine V erbeugung an. »Ich … ich wollte nicht unhöflich sein.«
    »Das warst du nicht.« Jemina lächelte Rik zu, beugte sich etwas vor und flüsterte: »Ehrlich gesagt, mag ich diese überschwänglichen Begrüßungen nicht sonderlich.«
    »Das geht mir auch so.« Nun gelang auch Rik ein Lächeln, das aber verschwand, als er sich wieder seinem Meister zuwandte. »Warum?«, nahm er den Faden wieder auf, als hätte es keine A blenkung gegeben. »Warum sie und nicht ich?«
    Galdez’ Stimme wurde abweisend. »Weil es so am besten ist. Glaub mir, ich habe meine Gründe.«
    »Gründe. Ja.« Rik schnaubte aufgebracht. »Du suchst einen neuen Elev – nicht wahr? Einen, der in ein paar W intern an meiner Stelle in den Rang der Novizen erhoben werden soll. Einen, der dann später die W eihe durch die Magier empfangen und deine Nachfolge antreten wird. Das sind deine Gründe.«
    Galdez zuckte erschrocken zusammen. »Wie … wie kommst du darauf?«, fragte er sichtlich betroffen.
    »Ich habe es gehört!« Nun, da es heraus war, wirkte Rik wie befreit. Es schien, als habe er das W issen um einen möglichen Konkurrenten schon länger mit sich herumgetragen. »Du dachtest, ich würde schlafen, aber ich habe gehört, worüber du vor drei Nächten mit Sovrana gesprochen hast.« Er ballte in einer hilflosen Geste die Fäuste. »Warum Meister?«, fragte er mit heiserer Stimme. »Was habe ich getan, dass du …?«
    »Du hast nichts V erwerfliches getan.« Galdez’ Stimme nahm einen warmen, väterlichen T onfall an. »Gar nichts. Du hast alles richtig gemacht. Du bist mehr für mich als nur ein Elev. Du bist mir wie ein Sohn. Ich bin stolz auf dich und wünschte mir nichts sehnlicher, als mein schweres A mt eines T ages in deine Hände legen zu können …«
    Er

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