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Die Huette

Die Huette

Titel: Die Huette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William P. Young
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ließ die Luft wieder heraus, von der er gar nicht gemerkt hatte, dass er sie angehalten hatte, senkte die Waffe und schüttelte den Kopf. Mack, der Tapfere, war auf einen kleinen Jungen reduziert worden, der sich im Wald fürchtet. Er sicherte die Pistole und steckte sie wieder weg. »Sonst verletze ich noch jemanden«, dachte er mit einem erleichterten Seufzer.
    Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Fest entschlossen, sich ab jetzt keine Angst mehr einjagen zu lassen, setzte er seinen Weg fort und versuchte, dabei zuversichtlicher auszusehen, als er sich fühlte. Er hoffte, dass er diese Fahrt nicht umsonst auf sich genommen hatte. Wenn wirklich Gott ihn hier treffen wollte, gab es einiges, was Mack mit ihm besprechen wollte, mit dem gebotenen Respekt natürlich.
    Nachdem der Pfad noch ein paar Windungen gemacht hatte, gelangte Mack plötzlich auf eine Lichtung. Und dort, am unteren Ende des zum See hin abfallenden Hanges, sah er sie wieder - die Hütte. Er starrte darauf, sein Magen zu einem Knoten aus Gefühl und Verwirrung zusammengekrampft. Äußerlich schien sich nichts verändert zu haben, außer dass die Bäume winterlich kahl standen und die Umgebung unter einer Schneedecke lag. Die Hütte selbst sah tot und leer aus, aber als Mack sie anstarrte, schien sie sich für einen Moment in ein böses Gesicht zu verwandeln, das, zu einer dämonischen Grimasse verzerrt, herausfordernd zurückstarrte. Er ignorierte die Panik, die in ihm hochstieg, und brachte entschlossen die letzten hundert Meter hinter sich. Dann stand er auf der Veranda, vor der Tür.
    Die Erinnerungen und das Entsetzen, das er damals empfunden hatte, stürzten auf ihn ein, und er zögerte, bevor er die Tür aufstieß. »Hallo?«, rief er, nicht sehr laut. Er räusperte sich und rief erneut, lauter jetzt. »Hallo? Ist da jemand?« Seine Stimme hallte aus der Leere im Inneren der Hütte wider. Jetzt fasste er Mut und trat über die Schwelle. Dort blieb er stehen.
    Während seine Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnten, ging er vorsichtig in den Hauptraum der Hütte. Er erkannte den alten Tisch und die Stühle wieder. Macks Blick wurde magnetisch von jener Stelle angezogen, die er nicht anzuschauen wagte. Obwohl ein paar Jahre vergangen waren, ließ sich der verblasste Blutfleck bei dem Kamin, wo sie Missys Kleid gefunden hatten, noch deutlich erkennen. »Es tut mir so leid, mein Schatz.« Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Und dann brach es aus seinem Herzen hervor wie eine Springflut.
    Die aufgestaute Wut schoss durch die Felsenschluchten seiner Gefühle. Er schaute zum Himmel und schrie seine quälenden Fragen hinaus: »Warum? Warum hast du das zugelassen? Warum sollte ich hierher kommen? Von allen Orten, wo wir uns hätten treffen können - warum hier? Reicht es dir nicht, mein Kind getötet zu haben? Musst du jetzt auch noch mit mir spielen?«
    In blindem Zorn packte Mack einen Stuhl und schleuderte ihn gegen das Fenster, sodass er zu Bruch ging. Mack griff sich eines der Stuhlbeine und schlug damit alles kurz und klein. Keuchend und stöhnend vor Verzweiflung und Wut drosch er auf diesen schrecklichen Ort ein. »Ich hasse dich, Gott!«, stieß er hervor.
    Dann sank Mack völlig erschöpft zu Boden, nahe bei dem Blutfleck.
    Behutsam berührte er den Fleck. Das war alles, was von seiner Missy geblieben war. Er lag dort, strich mit den Fingern sanft über das verblassende Blut und flüsterte leise: »Missy, es tut mir so leid. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht beschützen konnte. Es tut mir so leid, dass ich dich nicht finden konnte.« Trotz seiner Erschöpfung packte ihn erneut heißer Zorn. Wieder starrte er hinauf zu dem gleichgültigen Gott, den er sich irgendwo über dem Dach der Hütte vorstellte. »Gott, du hast es noch nicht einmal zugelassen, dass wir sie finden und beerdigen konnten. War selbst das zu viel verlangt?«
    Als die Wut nachließ und Schmerz und Trauer wich, mischte sich eine neue Welle der Sorge mit seiner Verwirrung. »Also, wo bist du? Ich dachte, du willst dich hier mit mir treffen? Hier bin ich, Gott! Und du? Du bist nirgendwo! Nie warst du da, wenn ich dich brauchte nicht, als ich ein kleiner Junge war, nicht, als ich Missy verlor. Und jetzt auch nicht! Ein feiner >Papa< bist du!« Er spie die Worte regelrecht aus.
    Mack saß schweigend da. Die Leere dieses Ortes drang ihm in die Seele. Das Gemisch aus unbeantworteten Fragen und weit hergeholten Anklagen sank mit ihm auf den Fußboden und versickerte

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