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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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Sie halten jetzt etwa zehn Zentimeter über dem Boden mit der Hand inne.
    Legt Ihr Hund sich jetzt hin, loben Sie ihn sehr und geben ihm ein oder zwei Extraleckerchen. Versuchen Sie es beim nächsten Mal mit noch höher über dem Boden gehaltener Hand. Und nach ein paar Tagen versuchen Sie, das »Platz« einmal zu verlangen, während Sie selbst stehen. Beugen Sie Ihre Knie aber immer noch so weit und bewegen Sie Ihre Hand immer noch so weit nach unten, dass Ihr Hund das Signal noch verstehen kann. Achten Sie darauf, sich nicht mit Ihrem Oberkörper in Richtung Hund zu beugen, denn sonst wird er das höchstwahrscheinlich bald für einen Teil Ihres Kommandos halten. Ihr Ziel ist, Ihre eigene Position allmählich so weit zu verändern, dass Ihr Hund sich auch dann hinlegt, wenn Sie selbst ganz aufrecht stehen und nur mit Ihrer flachen Hand in Richtung Boden deuten. Der Trick dabei ist, dass Sie sich ganz allmählich immer weiter aufrichten und Ihrem Hund dabei weiter das Handzeichen-Signal geben. So kann er Ihr Handzeichen auch dann verstehen, wenn Sie die Hand nicht mehr bis ganz zum Boden hinunter bewegen.
Die Hand wechseln
    Wenn alles gut klappt, können Sie auch damit experimentieren, das Leckerchen in Ihre andere Hand zu nehmen als in die, mit der Sie das Sichtzeichen geben. Dabei hilft es, wenn Ihre »Zeigehand« trotzdem noch nach wie vor ein bisschen nach Futter riecht: Nehmen Sie die Belohnung also zuerst in beide Hände, bevor Sie mit der Übung beginnen. Kombinieren Sie den »Handwechsel« aber nicht damit, dass Sie sich selbst aufrechter hinzustellen beginnen – das wäre zu viel Neues auf einmal verlangt!
Hier
Vergrößern Sie die Entfernung
    Diese Woche ist es Zeit, dass Sie Ihren Hund zu sich zu rufen beginnen, wenn er etwas weiter von Ihnen weg ist als das bisher der Fall war. Jeder zusätzliche Meter Distanz zwischen Ihnen und Ihrem Hund erhöht den Schwierigkeitsgrad der Übung. Seien Sie sich deshalb immer der jeweiligen Entfernung bewusst, bevor Sie Ihren Hund rufen. Leider denken Hundebesitzer nur zu oft nicht daran, dass die Entfernung zwischen Ihnen und Ihrem Hund etwas Variables ist und programmieren Misserfolg vor, wenn Sie den Hund aus einer Entfernung rufen, die für seinen Trainingsstand noch zu groß ist. Diesen Fehler können Sie in dieser Woche nur vermeiden, indem Sie Ihren Hund ausschließlich dann rufen, wenn er weniger als sechs Meter von Ihnen entfernt ist. Falls er weiter von Ihnen weg ist, gehen Sie einfach ein Stück auf ihn zu und rufen dann, wenn Sie näher dran sind. Das scheint uns überraschend schwer zu fallen – fast jeden Anfänger in Sachen Hundetraining muss man dazu auffordern, doch näher zum Hund hinzugehen anstatt auf der Stelle stehen zu bleiben und das Kommando »Hier!« zu wiederholen. Natürlich rufen Sie ihn unabhängig von der Entfernung auch weiterhin genau wie bisher nur dann zu sich, wenn er nicht gerade von etwas anderem abgelenkt wird und stellen sicher, dass das Herkommen für ihn ein echtes Erfolgserlebnis wird.
    An dieser Stelle lohnt es sich, einmal kurz darüber nachzudenken, was wir eigentlich von einem Hund verlangen, wenn wir ihn zu uns rufen. Uns erscheint das so absolut simpel und grundlegend – wer hat schon einen Hund und möchte nicht, dass er jederzeit auf Zuruf kommt? Für uns ist das einfach Teil eines »guten Hundes«: Sie rufen und er kommt umgehend angeflitzt, ganz einfach. Aus Perspektive des Hundes betrachtet ist es allerdings ganz und gar nicht einfach. In seinem natürlichen Repertoire ist nichts vorhanden, das ihn dazu veranlassen würde, in der Luft kehrtzumachen und zu Ihnen zu rennen, nur, weil Sie gerade ein Geräusch gemacht haben. Aus diesem Grund ist es etwas anderes, ob Sie ihm Hinsetzen und Hinlegen beibringen oder Herkommen. Hunde sitzen und liegen ständig von alleine und aus eigenem Antrieb, das heißt beim Training geht es in erster Linie nicht darum, dass sie es tun, sondern wann sie es tun, nämlich auf Ihr Kommando. Sie wenden sich aber nicht deshalb umgehend von irgendetwas Interessantem ab, nur weil ein Rudelmitglied »komm sofort her« gebellt hat. In einem Hunderudel gibt es keine Entsprechung zu unserem Komm her-Ruf. Wenn Sie genauer darübernachdenken, gibt es die unter Menschen übrigens auch nicht. Drehen sich Ihre Kinder jedes Mal auf dem Absatz um und kommen atemlos zu Ihnen gerannt, wenn Sie rufen? Haben Sie je »ja, gleich« gesagt, wenn jemand Sie rief und Sie sich gerade auf etwas anderes

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