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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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ihn genau in der Millisekunde zu loben, in der er sich zu Ihnen umdreht und ihm das Leckerchen zu geben. Die meisten Hunde haben schon nach den ersten Leckerchen begriffen, um was es geht und beginnen in der Regel, ihre Besitzer öfter anzuschauen. Geben Sie Ihrem Hund jedes Mal ein Leckerchen, wenn das geschieht. Versuchen Sie diese kleine Übung mehrmals am Tag und dehnen Sie sie unterschiedlich lange aus, je nachdem, was sonst noch auf Ihrem Plan steht. Es ist nichts falsch daran, nach einmal Anschauen aufzuhören, wenn es auch für die ersten Lektionen am besten wäre, wenn Ihr Hund Sie zwischen drei und fünf Mal anschauen würde. Manche Hunde tun letzten Endes sogar nichts anderes mehr, als Sie anzusehen. Sollte das passieren, beenden Sie die Sitzung und gehen wieder ins Haus oder setzen Ihren Spaziergang fort.
    Machen Sie die Aufmerksamkeits-Übung nicht, wenn Sie gerade gemeinsam gemütlich in Ihrer »Höhle« zuhause herumhängen und keine erwähnenswerten Ablenkungen vorhanden sind. Glauben Sie mir als Border Collie-Besitzerin: Sie möchten keinen Hund haben, der stundenlang vor Ihnen steht und Sie anstarrt, während Sie fernzusehen versuchen. Wenn Sie dieses Spiel aber dann spielen, wenn Sie und Ihr Hund sich in einer ablenkungsreichen Umgebung aufhalten, wird er lernen: Es lohnt sich immer, sich hin und wieder bei Ihnen zu melden. Besonders wertvoll ist das in den ersten Wochen eines Hundeschulkurses, draußen auf Spaziergängen oder in ablenkungsreichen Umgebungen wie zum Beispiel dem Wartezimmer des Tierarztes.
    Keine Sorge, Sie müssen dieses Spielchen nicht bis ans Ende Ihres Lebens bzw. das Ihres Hundes fortsetzen. Sobald Ihr Hund verstanden hat, dass es sich lohnt, auf Sie zu achten, können Sie die Häufigkeit der Belohnung zu verringern beginnen. Wir werden später im Kapitel noch darauf zurückkommen, wann man die Häufigkeit der Leckerchengabe herabsetzen kann. In diesem Trainingsstadium lernt Ihr Hund eins von zwei Dingen: Entweder, dass es sich lohnt, auf Sie zu achten, und zwar egal, was rundherum noch so geschieht – oder, dass die schönsten Dinge im Leben nichts mit Ihnen zu tun haben, sondern eher mit den guten Gerüchen am Boden oder mit dem Hund von nebenan.
Sitz und Platz
Nein, ich habe nicht immer Futter in der Hand
    Diese Woche üben wir weiter am »Sitz« und »Platz«, aber nun beginnen wir die so genannte variable Bestärkung einzusetzen. Das heißt, dass Sie den Hund nicht mehr für jede richtige Reaktion belohnen, sondern nur noch für einige davon. Dies ist ein sehr wichtiger Trainingsschritt,der von Anfängern gern vernachlässigt wird. Wenn man diesen Schritt des langsamen Ausschleichens der Futterbelohnung weglässt, schafft man sich möglicherweise einen Hund, der nur dann arbeitet, wenn man Futter in der Tasche hat. Sie entscheiden, wann es Futter zur Belohnung gibt. Weil »Sitz« eine ziemlich einfache Übung ist, können Sie sie gut dazu benutzen, das langsame Ausschleichen der Futterbelohnung zu üben. Hinlegen auf Kommando ist etwas schwieriger, weshalb Sie für das »Platz« weiterhin in 100 % der Fälle mit Futter belohnen und die variable Bestärkung vorerst nur für das »Sitz« einführen sollten.

    Variable Bestärkung bedeutet, dass der Hund nicht weiß, ob er eine Belohnung bekommt. Das macht die Sache umso interessanter!
    Bitten Sie Ihren Hund in ruhiger Umgebung mit Hand- oder Sichtzeichen, dass er sich hinsetzen soll. Loben Sie ihn, geben ihm mit der anderen Hand ein Leckerchen und verlangen wieder »Sitz«. Reagiert der Hund richtig, loben und füttern Sie ihn für das zweite Hinsetzen und verlangen dann sofort ein drittes »Sitz«. Diesmal geben Sie kein Leckerchen. Loben Sie deutlich mit Worten, aber nicht mit Futter. Jetzt verlangen Sie ein viertes »Sitz« und belohnen wieder mit Worten und Futter. Beim fünften Sitz gibt es nur Lob, kein Leckerchen, und beim letzten Mal wieder beides.
    Sie verstehen das Prinzip: Sie beginnen mit Leckerchen für eine richtige Reaktion und wechseln dann Lob plus Leckerchen mit Lob alleine ab. Wir wollen den Hund darauf konditionieren, sich gut zu fühlen, wenn er Ihren Wünschen nachkommt – und zwar ohne dass Ihre Jackentaschen für den Rest Ihres Lebens nach getrockneter Leber riechen. Der Trick besteht allein darin, den richtigen Zeitpunkt zu finden, ab wann man die Leckerchen seltener zu geben beginnen kann. Dafür gibt es leider keine allgemeingültige Regel, denn jeder Hund ist anders. Folgende Faustregeln

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