Die Hundegrundschule

konzentrierten? Vielleicht sagt Ihr Hund auch genau das, wenn Sie ihn rufen und er weiter am Boden herumschnüffelt: »Ja, gleich, ich komme sofort, bin gleich da, ich habe nur gerade ein totes Eichhörnchen gefunden, und oh Mann, da sind Würmer drin!«
    Stellen Sie sich das Training zum Kommen wie einen schwierigen Trick vor. Sie beginnen mit winzig kleinen Schritten und steigern die Schwierigkeit ganz allmählich. Und denken Sie daran: Hunde kommen zwar nicht automatisch, wenn man sie ruft, aber sie lieben es, bewegten Dingen nachzujagen. Vergessen Sie also nicht, sich sofort von Ihrem Hund wegzubewegen, nachdem Sie »Hier!« gerufen haben.
    Noch einmal zusammengefasst das, was Sie tun müssen, um einen zuverlässig auf Zuruf herbeieilenden Hund zu bekommen: Steigern Sie die Entfernung zwischen sich und dem Hund nur allmählich, üben Sie mindestens drei Wochen lang das Rufen nur dann, wenn kaum Ablenkungen vorhanden sind, unterstützen Sie Ihren Hund, indem Sie sich beim Rufen von ihm wegbewegen anstatt auf ihn zu und überschütten Sie ihn mit Lob, Leckerchen und Spiel, wenn er auf Zuruf zu Ihnen gekommen ist. Gute Bestärkungen sind wie Geld auf einem Sparkonto – Sie können es später wieder abheben, und zwar mit Zinsen. Vermeiden Sie den häufigen Fehler, mit Bestärkungen zu geizen, wenn der Hund toll auf Zuruf gekommen ist. Seien Sie so freigiebig damit wie Sie irgend können, damit er beim nächsten Mal unbedingt kommen möchte, wenn Sie ihn rufen.
Bei Fuß gehen
Langsam daherschleichen und alles Interessante ignorieren?
    Mit solchen Worten würden Hunde vermutlich »bei Fuß gehen« bezeichnen, wenn sie sprechen könnten. Mag sein, dass wir gerne mit unseren Hunden Seite an Seite gehen, aber für Hunde ist das nichts, was sie von Natur aus tun. Hunde gehen nun einmal nicht Schulter an Schulter nebeneinander her wie beste Freunde auf einem Sonntagsspaziergang. Wir verbinden das enge Nebeneinandergehen mit Freundschaft, aber für Hunde ist es kein natürliches Verhalten – und wenn sie uns noch sehr mögen. Selbst dick miteinander befreundete Hunde gehen hier und da ihrer eigenen Nase nach und untersuchen all die interessanten Gerüche in der Umgebung. Man kann Hunden allerdings beibringen, dass es toll ist, auf Menschenart zu gehen (na ja, zumindest so ähnlich), wenn man ein lustiges Spiel daraus macht.
    Beginnen Sie damit, dass Sie Ihrem Hund beibringen: Es macht Spaß, beim Gehen bei Ihnen zu bleiben. Machen Sie sich nichts daraus, dass das vorerst noch nicht wie formvollendetes »Bei Fuß gehen« aussehen wird – bleiben Sie während der nächsten Wochen guter Dinge und betrachten Sie es wie ein schönes Spiel. Sie gebrauchen jetzt auch das Wort »Fuß« noch gar nicht: Tun Sie das erst dann,wenn Ihr Hund sich schon angewöhnt hat, zumindest für ein paar Schritte im gleichen Tempo neben Ihnen herzugehen.
    Suchen Sie sich eine sichere und ruhige Umgebung aus, in der Sie Ihren Hund gefahrlos von der Leine lassen können. Nehmen Sie ein paar gute Leckerchen in Ihre linke Hand 15 und halten Sie weiteren Leckerchenvorrat griffbereit. Zeigen Sie Ihrem Hund das Futter und gehen Sie los. Tun Sie in dieser Woche alles, damit der Hund neben Ihnen bleibt – Sie können auf Ihren linken Oberschenkel klopfen, schnalzen, so tun, als wollten Sie losrennen und/oder mit dem Leckerchen neben Ihrem linken Knie wedeln. Falls Ihr Hund zwei oder drei Schritte lang bei Ihnen geblieben ist, auch wenn es etwas nach hinten versetzt war, loben Sie ihn und geben ihm das Leckerchen aus der linken Hand. Ist er nicht mitgekommen, gehen Sie zu ihm zurück und halten Sie ihm das Leckerchen wenige Zentimeter entfernt vor die Nase. Sollte er es ignorieren und lieber weiter im Gras schnüffeln, gehen Sie wieder ins Haus und besorgen Sie bessere Leckerchen oder versuchen Sie es in einer Umgebung mit weniger Ablenkungen.
    Sobald Sie Ihren Hund bestärkt haben, gehen Sie ein paar Schritte in eine andere Richtung und tun was auch immer nötig ist, damit er weiter aufmerksam bleibt. Wenn er versucht, bei Ihnen zu bleiben, bestärken Sie ihn wieder und geben ihm das Leckerchen, während er neben Ihnen geht. Sie müssen so interessant für Ihren Hund sein, dass er gar nicht anders kann, als neben Ihnen zu gehen. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, ist, Richtung und Tempo zu variieren. Die meisten von uns gehen viel zu langsam, um für Hunde interessant zu sein. Gehen Sie also ein oder zwei Schritte lang schneller und schauen Sie, ob das