Die Hundegrundschule
können Ihnen aber helfen: 1) Sie können mit der variablen Bestärkung beginnen, wenn Sie denken, dass der Hund mit 80 %iger Wahrscheinlichkeit das tun wird, was Sie von ihm verlangen. Andere Trainer umschreiben diesen Zeitpunkt mit »wenn Sie zehn Euro darauf verwetten würden,dass Ihr Hund das Kommando befolgt«. 2) Kehren Sie jedes Mal dann, wenn die Übung für Ihren Hund schwieriger wird (mit Ablenkung, in fremder Umgebung, wenn er aufgeregt ist ...) wieder zu 100 %iger Bestärkung mit Futter zurück. 3) Und das Wichtigste: Vemeiden Sie unbedingt den Anfängerfehler, dem Hund wochen- und monatelang für jede richtige Reaktion Leckerchen zu geben und dann plötzlich von ihm zu erwarten, dass er auch ohne Futter arbeiten soll. Wenn Sie dagegen die Häufigkeit der Futterbelohnung schon in einem ziemlich frühen Stadium (dann, wenn die Anforderungen für den Hund einfach zu erfüllen sind) ganz allmählich verringern und ihn in 100 % der Fälle bestärken, sobald die Übung schwieriger wird, können Sie ganz erstaunliche Ergebnisse erzielen.
Das Leben hat mehr zu bieten als nur fressen
An dieser Stelle sollte noch einmal erwähnt werden, wie wichtig es ist, auch noch andere Bestärkungen zu verwenden als nur Futter. Schließlich möchte niemand für die nächsten fünfzehn Jahre ständig mit Hundefutter in den Taschen herumlaufen. Und selbst wenn wir das täten: Gelegentlich finden Hunde es verlockender, einem Eichhörnchen nachzujagen oder sich in Kuhfladen zu wälzen als von uns gefüttert zu werden. Beginnen Sie also schon jetzt damit, Ihren Hund auf unterschiedliche Weise dafür zu bestärken, dass er auf Sie hört und setzen Sie Spielen und Streicheln neben Leckerchen und lobenden Worten ein. So wird Ihr Hund lernen, dass es glücklich macht, mit Ihnen zu arbeiten – folglich werden ihm Aufmerksamkeit und Gehorsam bald zur Gewohnheit.
Die meisten Hunde können Kopftätscheln überhaupt nicht leiden.
Um Spielen und Streicheln erfolgreich für Ihre Zwecke einsetzen zu können, müssen Sie sicher wissen, was genau Ihr Hund mag. Wie schon zuvor erwähnt, können viele Hunde es überhaupt nicht leiden, wenn man sie oben auf den Kopf tätschelt. Beobachten Sie also ganz genau, welche Art des Gestreichelt- oder Gekraultwerdens Ihr Hund wirklich mag. Die meisten genießen es, wenn man ihnen Brust, Backen oder Ohren reibt und viele können gar nicht genug davon bekommen, wenn man sie an der Schwanzwurzel krault, aber viele verzichten immer dann lieber ganz auf die Massage, wenn sie gerade in Spielstimmung sind. Sonnige Frohnaturen wie Labradore mögen meistens gerne kräftige freundschaftliche Knüffe, aber nicht immer treffen solche Rasseklischees zu. Es gibt durchaus auch Labradore,die lieber sanft gestreichelt werden möchten. Jeder Hund ist anders. Probieren Sie also einfach aus, bei welcher Art von Berührung Ihr Hund nach mehr verlangt und bei welcher er lieber weggeht.
Auch die Spielvorlieben sind bei Hunden sehr unterschiedlich: Manche spielen für ihr Leben gerne Seilzerren, andere möchten um keinen Preis dieses eklige, schleimige Seil ins Maul nehmen. Wir werden in einem späteren Kapitel noch gemeinsam überlegen, auf welche verschiedenen Arten man mit Hunden spielen kann. Behalten Sie vorerst nur im Hinterkopf, dass Sie Spielen und Streicheln als wertvolle Bestärker einsetzen können, wenn Sie das Futter langsam ausschleichen. Je mehr Sie die Arten der Bestärkung miteinander abwechseln, desto wahrscheinlicher wird Ihr Hund das tun, was Sie möchten – und zwar unabhängig davon, ob er gerade Hunger hat oder nicht.
Bleiben Sie stehen, wenn Ihr Hund sich hinlegt
Üben Sie das schwierigere »Platz« weiterhin mit 100 %iger Bestärkung, aber verringern Sie jetzt allmählich das Maß der Hilfestellung, die Sie Ihrem Hund mit Ihren Körperbewegungen geben. Für diese Woche ist Ihre Aufgabe: Verringern Sie die zusätzlichen Hinweise, mit denen Sie Ihrem Hund verständlich machen, dass er sich hinlegen soll. 14 Beginnen Sie damit, dass Sie sich neben Ihren Hund setzen oder hocken und mit klarem Hörzeichen sowie Sichtzeichen (Handbewegung in Richtung Boden mit Leckerchen in der Hand) »Platz« verlangen. Belohnen Sie wie zuvor jede richtige Reaktion mit Lob und Leckerchen. Nach einer besonders gelungenen Ausführung bewegen Sie beim nächsten Mal Ihre Hand nicht mehr ganz bis zum Boden hinunter. Verändern Sie nicht zu viel auf einmal – Sie locken weiterhin die Hundenase mit der Hand nach unten, aber
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