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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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die Aufmerksamkeit Ihres Hundes erhält. Versuchen Sie sich so unvorhersehbar zu bewegen, dass Ihr Hund von Ihren ständigen Richtungs- und Tempoänderungen ganz gefesselt ist. Aimee und ich nennen diese Übung immer »bekloppte Frau« – mit unseren untertänigsten Entschuldigungen an die Hälfte der Bevölkerung! Diese Übung ist nicht nur herrlich albern und spaßig, sondern gibt uns auch jede Menge Gelegenheiten, unsere Hunde dafür zu bestärken, dass sie das von uns Gewünschte tun.
    Machen Sie das mehrmals täglich, aber immer nur kurz – dreißig bis sechzig Sekunden reichen in dieser Trainingsphase vollkommen aus. Und üben Sie wie immer am Anfang nur dann, wenn wenig Ablenkungen vorhanden und Sie sicher sind, dass der Hund die Leckerchen in Ihrer Tasche unbedingt haben möchte.
Bleib
    Wenn die »Mini-Bleibs« letzte Woche gut funktioniert haben, ist es nun an der Zeit, die Dauer zu erhöhen. Wir sprechen hier noch nicht davon, dass Ihr Hund fünf Minuten lang bleiben soll, noch nicht einmal von dreißig Sekunden, sondern es geht hier um zwei bis vier Sekunden. Das mag nach lächerlich wenig klingen, wird sich aber auf lange Sicht auszahlen. Wenn Sie die ersten Wochen »Bleibs« üben, diejeweils nicht mehr als ein paar Sekunden dauern, können Sie deren Dauer in den Wochen darauf umso schneller steigern. Dabei fällt es uns allen schwer, uns am Anfang zu beherrschen und nicht mehr zu fordern. Konzentrieren Sie sich also darauf, geduldig zu bleiben und immer auf Erfolgen aufzubauen. Stabile Fundamente sind für die Hundeerziehung genauso wichtig wie für den Hausbau. Werden Sie also in dieser Phase nicht ungeduldig!

    Längeres Warten im »Bleib« will geduldig aufgebaut sein.
    Verlangen Sie in dieser Woche wie gewohnt »Sitz« von Ihrem Hund mit der gleichen ruhigen Stimme wie in der Woche zuvor und strecken Sie ihm wie ein Verkehrspolizist ihre erhobene Handfläche entgegen, während Sie einen oder zwei Schritte zurückgehen. Achten Sie darauf, dass Sie das Leckerchen in der anderen Hand haben. Jetzt lassen Sie beim Rückwärtsgehen bewusst Ihre Signalhand sinken, sodass Ihre beiden Arme locker zu Ihren Seiten herabhängen. Schauen Sie Ihren Hund direkt an, bleiben selbst still stehen und zählen still für sich »eins-eintausend«. Sitzt der Hund immer noch, geben Sie ihn sofort mit einem ruhigen »okay« oder »genug« frei. Denken Sie daran, dieses Auflösekommando ruhig auszusprechen, sogar ein bisschen gelangweilt, damit der Hund nicht denkt, dass jetzt der spaßige Teil kommt. Der spaßige Teil findet nur dann statt, wenn er sitzen bleibt, nämlich in Form ruhigen Lobs und guter Leckerchen, und nicht etwa dann, wenn er aufsteht.
Body Blocks
    Jetzt, wo Sie von Ihrem Hund etwas längeres Bleiben erwarten, und sei es nur für ein paar Sekunden, müssen Sie unbedingt richtig reagieren, wenn er verfrüht wieder aufsteht. Am besten tun Sie das, indem Sie seiner Vorwärtsbewegung ebenfalls eine Vorwärtsbewegung – auf ihn zu – entgegensetzen. Beobachten Sie Ihren Hund genau. Falls er aufzustehen beginnt, bewegen Sie Ihren Körper nach vorn wie ein Verkehrspolizist, der ein auf ihn zukommendes Auto anhalten möchte. Sie können dabei sogar beide Hände nach vorn strecken, als ob Sie den Raum vor Ihnen blockieren wollten. Hunde reagieren sehr gut auf Vorwärtsbewegungen. Manchmal kann schon eine ganz kleine Vorwärtsbewegung unsererseits sie am Aufstehen hindern, besonders, wenn diese Bewegung schnell kommt und noch bevor der Hund schon wegzugehen beginnt. Am besten funktioniert diese Methode im Übrigen, wenn die wahrscheinlichste Bewegungsrichtung des Hundes nach dem Aufstehen die auf Sie zu ist und nicht die von Ihnen weg. Bauen Sie die Übung also so auf, dass mögliche Ablenkungen sich immer hinter Ihnen befinden anstatt hinter Ihrem Hund.
    Wenn Sie den richtigen Moment verpasst haben und der Hund schon aufgestanden und weggegangen ist, gehen Sie einfach zu ihm hin, halten ihm ein Leckerchen neben die Nase und locken ihn dahin zurück, wo Sie mit der Übung angefangen haben. Verlangen Sie »Sitz und Bleib« mit Sichtzeichen, zählen Sie ein oder zwei Sekunden ab und geben ihm ein Leckerchen fürs Bleiben, bevor Sie ihn wieder freigeben. Machen Sie sich nichts daraus, wenn Ihr Hund aus dem »Bleib« aufsteht und drei Schritte weit weggeht, bevor Sie ihn aufhalten können. Das wird passieren. Bleiben Sie einfach ruhig, sagen Sie gar nichts, locken Sie ihn dahin zurück, wo Sie ihn hinhaben möchten

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