Die Hundegrundschule

geschaffen haben, dass Ihr Hund irgendwann nur auf Ihr Wort »Aus!« hin einen toten Vogel fallen lässt.Verlangen Sie mindestens einige Wochen lang noch kein »Aus«, ohne nicht vorher »Nimms« geübt zu haben. Wenn Sie so weit gediehen sind, dass Ihr Hund so gut wie jedes Spielzeug auf Kommando aus gibt, versuchen Sie, ob er ein nicht ganz so spannendes Spielzeug auch dann hergibt, wenn Sie vorher nicht das »Nimms-Spiel« gespielt haben. Tut er es, belohnen Sie ihn mit einem Jackpot oder einem besonders ausgelassenen gemeinsamen Spiel. Erst, wenn Ihr Hund Ihrer Einschätzung nach bereit dazu ist, versuchen Sie das gleiche mit einem Gegenstand, den er selbst aufgehoben hat und nicht haben darf. Seien Sie unbedingt bereit, ihn mit so etwas Ähnlichem wie einer Reise nach Hawaii (in hündischer Entsprechung) zu belohnen, falls er richtig reagiert.
Zerrspiele
    Viele Hunde spielen für ihr Leben gern Seilzieh- oder Zerrspiele, und tatsächlich können Sie Ihren Hund damit gut unterhalten und ihm Bewegung verschaffen. Zerrspiele haben auch den Vorteil, dass Ihr Hund nebenbei lernt, mit Aufregung umzugehen, seine Impulskontrolle zu schulen und vorsichtig mit seinen Zähnen zu sein. Allerdings eignen solche Spiele sich nicht für Hunde, die schon einmal Aggression in Zusammenhang mit Gegenständen gezeigt haben oder die sich sehr schnell stark aufregen und sich dann gar nicht mehr beruhigenkönnen. Übererregte Hunde können ebenso schnell von spielerischem Überschwang zu wütender Aggression umschalten wie Fußballfans – spielen Sie deshalb kein Seilziehen mit einem Hund, der sich selbst nicht kontrollieren kann. Seien Sie auch vorsichtig darin, kleine Kinder mit Hunden Zerrspiele machen zu lassen – wir raten immer, sie lieber als »Erwachsenenspiele« zu betrachten, solange Sie nicht ganz sicher sind, dass Ihr Hund mit Kindern gefahrlos Seilziehen spielen kann.

    Vielleicht sind Sie jetzt der Meinung, dass man angesichts all dieser Vorbehalte doch besser gar keine Zerrspiele mit Hunden machen sollte. Tatsächlich haben jahrelang auch viele Trainer und Verhaltensexperten diese Ansicht vertreten. Wenn man Zerrspiele aber richtig spielt, können Sie viele der oben aufgeführten Probleme sogar verhindern helfen. Sie können ein wunderbarer Weg sein, einem Hund beizubringen, dass er auch dann noch auf Sie achten soll, wenn er aufgeregt ist.
    Und so beginnen Sie: Nehmen Sie ein paar gute Leckerchen in die eine und ein Seil oder stabiles, geeignetes Plüschspielzeug in die an – dere Hand. Das Objekt muss mindestens so lang sein, dass dreißig Zentimeter Abstand zwischen Ihrer Hand und den Hundezähnen liegen. Wedeln Sie mit dem Ende des Seils vor dem Hund herum und warten Sie darauf, dass er es ins Maul nimmt. Sagen Sie »Nimms«, falls Sie das zuvor schon geübt haben. Halten Sie Ihr Ende des Seils fest und beginnen Sie sanft zu ziehen, sobald Ihr Hund am anderen Ende guten Halt gefunden hat. Die meisten Hunde reagieren damit, dass sie zurückziehen und sind überglücklich, mit Ihnen dieses Spiel beginnen zu können. Ziehen Sie nur ein paar Mal zurück und halten Sie das Spiel kurz. (Zerren Sie nicht zu gewaltig zur Seite, Sie könnten sonst dem Hunde-Chiropraktiker ungewollt zu Arbeit verhelfen, wenn Sie es damit übertreiben.) Dann hören Sie zu ziehen auf, ohne allerdings das Seil loszulassen und halten Sie dem Hund das gute Leckerchen vor die Nase. SagenSie »Aus«, bevor Ihr Hund das Maul aufmacht, um das Leckerchen zu nehmen.
    Wiederholen Sie das mehrmals hintereinander und zeigen Sie Ihrem Hund, dass es in seinem besten Interesse liegt, Ihnen das Spielzeug zu geben. Ziel ist, dass Sie später auch ausgelassener ziehen und zergeln, das Spiel aber jederzeit mit einem leisen Wort beenden können. Denken Sie daran, dass Sie dieses Spiel kontrollieren – Sie entscheiden, wann gespielt und wann damit aufgehört wird. Legen Sie das Zerrspielzeug hoch ins Regal, bis Sie spielen möchten, damit immer Sie entscheiden, wann es Zeit für eine Runde Tauziehen ist.
Sie sind kein Hundespielzeug
    Das Spielen mit irgendwelchen Spielsachen mag sehr vergnüglich für Ihren Hund sein – aber für Sie hört das Vergnügen auf, wenn Sie zu einem dieser Spielgegenstände werden. Die meisten Hunde jagen für ihr Leben gern bewegten Dingen nach und fassen mit ihrem Maul danach. Und solange Ihr Hund es nicht besser gelernt hat, können durchaus auch Ihre Fußknöchel oder Hände zu diesen Dingen zählen. Bedenken Sie, dass Ihr Hund