Die Hure und der Krieger
Bertha und Mairin.
„Mairin“, sagte Alaric vorwurfsvoll. „Ihr solltet nicht auf den Beinen sein. Überlasst Keeleys Pflege uns.“
Sie wies mit dem Finger auf ihn. „Schweige, Alaric McCabe. Keeley ist meine Freundin, und sie hat meinen Sohn gerettet. Ich werde mich um sie kümmern, bis ich sicher bin, dass alles gut wird.“
Badezuber und Wassereimer wurden hereingetragen. Rasch war der Zuber gefüllt, und die Frauen scheuchten die Männer aus der Kammer.
Widerwillig erhob sich Alaric. Er wollte Keeley nicht allein lassen, aber seine Anwesenheit hätte nur Fragen aufgeworfen und sie in Verlegenheit gebracht.
Auf dem Gang vor der Tür blieb er stehen und weigerte sich, auch nur einen Zoll zu weichen, während die Frauen Keeley umhegten. Caelen wartete zusammen mit ihm, und bald gesellte sich auch Ewan dazu.
„Ich nehme an, meine Gemahlin ist bei ihr“, stellte er resigniert fest.
„Aye, die Frauen wärmen Keeley in heißem Wasser“, erklärte Alaric.
„Ich habe die Wachen verdoppelt, und den Kindern ist verboten worden, weiter als bis zur Ringmauer zu gehen. Keine der Frauen darf die Burg ohne Eskorte verlassen.“
Caelen nickte zustimmend. „Je eher der Frühling da ist und unser Bündnis besiegelt wird, desto rascher können wir uns der Zerschlagung Camerons widmen. Solange er lebt, wird unser Clan niemals Frieden finden.“
Alaric schluckte und lehnte den Kopf gegen die Wand. Aye, er wusste, wie sehr seine Hochzeit mit Rionna McDonald drängte. Je früher sie stattfand, desto besser. Und doch graute ihm vor Rionnas Ankunft. Daher betete er um einen harten Winter mit viel Schnee; um alles, was die McDonalds von der Reise abhalten würde.
Die Tür zu Keeleys Kammer schwang auf, und Mairin trat zu ihnen. Sogleich legte Ewan ihr einen Arm um den Leib, und sie lehnte den Kopf an seine Schulter.
Als sie sprach, sah sie Alaric an. „Keeley hält sich gut. Wir haben sie aufgewärmt und ins Bett gesteckt. Ihre Kopfwunde rührt daher, dass einer der Angreifer sie geschlagen hat, aber die Blessur ist harmlos und muss nicht einmal genäht werden.“
Alaric fiel ein Stein vom Herzen. Er sah zu, wie die anderen Frauen an ihm vorbeigingen, und gab vor, Maddies bohrenden Blick nicht zu bemerken. Nachdem alle das Gemach verlassen hatten, trat er ein.
An der Tür verharrte er und schaute sich zu seinen Brüdern um. „Stellt sicher, dass wir ungestört sind.“
Kapitel 23
K eeley schlug die Augen auf und erspähte Alaric, der am Bett stand und sie nachdenklich und neugierig betrachtete.
„Wie geht es dir?“
„Mir ist warm, endlich ist mir warm.“
Aber noch während sie sprach, erschauerte sie.
Verhalten fluchend, legte er sich neben sie aufs Bett und zog sie in die Arme.
Er fühlte sich himmlisch an, wie ein Stein, den man im Feuer erwärmt hatte. Sie schmiegte sich mit ihrem ganzen Körper an ihn und ließ sich von seiner Wärme erfüllen. So köstlich war es, dass sie stöhnte.
„Tut dir etwas weh?“, fragte er sofort.
„Nay, Ihr fühlt Euch nur so wunderbar warm an, dass ich mich gar nicht mehr von Euch lösen mag.“
Er küsste sie auf die Stirn und strich ihr zärtlich über die Wange. „Läge es in meiner Macht, dies zu verfügen, würdest du das auch nie mehr.“
„Darf ich nun schlafen? Maddie sagt, die Kopfwunde sei nicht ernst. Und mir fallen die Lider zu.“
„Aye, Keeley, schlaf nur. Ich bleibe und wache über dich.“
Sein Versprechen freute sie und wärmte Stellen in ihr, die nach wie vor taub von der Kälte waren. Zwar wusste sie, dass er nicht hier sein sollte, aber sie hatte nicht die Kraft - oder den Willen -, ihn fortzuschicken.
Zufrieden seufzend rieb sie ihm mit der Wange über die breite Brust. In dieser Nacht gehörte er ihr, und sie würde nicht einen Augenblick davon verschwenden, um über Unabänderliches zu klagen. Stattdessen würde sie genießen, was sie hatte ... und zwar solange sie es hatte. Der nächste Morgen kümmerte sie nicht.
In der Nacht wurde Alaric wach, weil Keeley sich unruhig hin- und herwälzte. Da er aus dem Tiefschlaf hochgefahren war, dauerte es eine Weile, bis er merkte, dass sie noch schlummerte.
Er schüttelte den Schlaf ab und betrachtete im spärlichen Licht der Glut, wie sie sich unruhig neben ihm regte. Bang legte er ihr eine Hand auf die Stirn und fluchte, als er spürte, wie heiß sie war.
„So kalt“, flüsterte sie. „Werde nicht warm. Bitte, ich muss ans Feuer.“
Sie zitterte am ganzen Leib, und obwohl sie sich
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