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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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anfühlte, als glühe sie, schien sie innerlich zu frieren.
    „Schhh, Liebste, ich wärme dich.“
    Noch während er sprach, fiel ihm ein, dass Wärme das Fieber nur nährte. Sollte er sie lieber der Decken berauben, sie in kaltem Wasser baden oder ihr zumindest die Stirn kühlen?
    Hilflosigkeit erfasste ihn. Er wusste nicht, wie man jemanden pflegte, der sich im Fieber wand. Im Kämpfen lag sein Geschick, im Töten und in der Verteidigung. Aber Wunden behandeln und dergleichen? Darin hatte er keine Erfahrung.
    Er beugte sich über sie und fuhr ihr sanft mit den Lippen über die Stirn. „Ich bin gleich wieder da, versprochen.“
    Ihr leises Wimmern ließ ihm die Brust eng werden, aber er wandte sich ab, hastete aus dem Gemach auf den dunklen, stillen Gang und schritt zu Ewans Kammer.
    Alaric wusste, Ewan hatte einen leichten Schlaf. Er klopfte, trat aber nicht ein, da er nicht in irgendetwas hineinplatzen wollte.
    Erst als er von drinnen ein aufforderndes Brummen hörte, öffnete er die Tür einen Spaltbreit und steckte den Kopf hindurch.
    „Ich bin’s“, raunte er.
    Ewan setzte sich im Bett auf, wobei er darauf achtete, Mairin nicht die Fellüberwürfe zu entziehen.
    „Alaric?“, fragte Mairin verschlafen. „Stimmt etwas nicht? Ist es Keeley?“
    „Schlaft weiter“, sagte Ewan sanft. „Ihr braucht Ruhe. Ich kümmere mich um die Sache.“
    „Alles in Ordnung“, versicherte Alaric ihr. „Ich muss nur mit Ewan sprechen, das ist alles.“
    Der Laird kleidete sich eilig an und trat zu ihm auf den Gang hinaus.
    „Was ist?“
    „Ich wollte vor Mairin nichts sagen, weil ich wusste, dass sie dann keinen Schlaf mehr finden würde. Keeley fiebert, und ich habe keine Ahnung von der Behandlung Kranker.“
    „Ich werde sie mir anschauen.“
    Sie schritten zu Keeleys Kammer, und als sie eintraten, sah Alaric, dass Keeley alle Decken vom Bett gestrampelt hatte. Sie warf sich hin und her und gab gequälte Laute von sich.
    Besorgt trat Ewan ans Bett, beugte sich über sie und befühlte Stirn und Wangen.
    „Sie glüht“, stellte er beklommen fest.
    Furcht schnürte Alaric die Kehle zu. „Wie ist das möglich? Sie ist so gut wie unversehrt, bis auf die kleine Wunde am Kopf, und die musste nicht einmal genäht werden.“
    „Sie hat lange im Schnee gelegen“, erklärte Ewan. „Das setzt selbst dem stärksten Krieger zu.“
    „Aber es ist nichts Schlimmes?“
    Ewan seufzte. „Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, Alaric. Wie krank sie ist, vermag ich nicht zu sagen. Das wird die Zeit zeigen. Uns bleibt fürs Erste nur, sie zu kühlen, ganz gleich, wie sehr sie zu frieren meint. Ich werde einen Zuber mit kaltem Wasser heraufschicken lassen und einige Lappen, um ihr die Stirn zu waschen. Das wird eine lange Nacht werden, möglicherweise dauert es Tage.“
    „Sie hat mich gepflegt, als es denkbar schlecht um mich stand“, erwiderte Alaric leise. „Sie zu pflegen ist das Mindeste, was ich für sie tun kann. Sie hat niemanden, wir sind jetzt ihre Familie. Es ist unsere Pflicht, uns so um sie zu kümmern, wie wir uns um jeden anderen aus dem Clan kümmern würden.“
    Kaum merklich zögerte Ewan, ehe er nickte. „Ich schulde ihr eine Menge, denn sie hat dir und meinem Sohn das Leben gerettet. Und ich werde ihr noch viel mehr schulden, wenn sie erst Mairin entbunden hat. Ich werde all mein Können aufbringen, um ihr zu helfen. Wie du schon sagtest, das ist das Mindeste.“
    Er ging, um alles Nötige zu veranlassen, und Alaric wandte sich wieder Keeley zu, die nun schlaff und reglos dalag.
    Abermals streckte er sich neben ihr aus und strich ihr an der Seite hinauf bis zum Hals. Sie kuschelte sich an ihn, und er spürte ihre trockene, heiße Haut. Selbst ihre Lippen schienen zu brennen und fühlten sich rau an unter seinen Fingern.
    Sie versuchte, sich unter ihn zu schieben, und schlang ihre Beine um die seinen, als wolle sie alle Wärme nutzen, die er zu geben hatte.
    „Kalt“, wisperte sie. „So kalt.“
    Er drückte ihren Kopf sanft an seinen Hals und küsste sie auf die Schläfe. „Ich weiß, Liebste. Ich weiß, dass du frierst. Ich kümmere mich um dich, das schwöre ich. Selbst wenn du mich mit jedem Atemzug verfluchst, werde ich nicht von dir weichen.“
    Sie seufzte an seinem Hals, und das jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Dann küsste sie ihn, ihr Mund heiß und sinnlich an seinem Puls. Sein Körper verspannte sich, als sie sich unruhig an ihm regte.
    Mit der Hüfte streifte sie

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