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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Krieger.“
    „Tja, wenn ihr Angst habt ...“, entgegnete sie mit Unschuldsmiene.
    „Zweifelst du etwa an unserem Mut?“, fragte Gannon fassungslos.
    „Aye, das tue ich. Und jetzt?“
    „Hinauf mit dir.“ Er ließ den Schild zu Boden fallen. „Und mach dich bereit für eine herbe Niederlage.“
    Sie verdrehte die Augen und rückte sich auf dem kalten Metall zurecht. „Typisch Mann, aber Hochmut kommt vor dem Fall.“
    Ehe sie noch mehr sagen konnte, verpasste Gannon ihr einen kräftigen Schubs. Keeley riss es fast rückwärts vom Schild, und verzweifelt klammerte sie sich an die Kanten, während das glatte Metall über den vereisten Schnee schoss.
    Oje, das war in der Tat schwieriger, als es ausgesehen hatte, und sie würde all ihr Geschick aufbringen müssen, um ohne üblen Sturz davonzukommen.
    Die Kinder, die bereits unten waren, riefen im Chor ihren Namen und jubelten ihr ausgelassen entgegen. Allerdings hielt sie nicht etwa bei ihnen, sondern sauste an ihnen vorbei und zwischen die Bäume.
    Als sie abhob und durch die Luft flog, kniff sie die Augen zu und legte sich schützend die Arme um den Kopf. Sie landete in einer Schneewehe und schluckte prompt einen Mundvoll der eisigen Flocken.
    Gott sei Dank war sie nicht gegen einen Baum geprallt.
    Sie hörte die anderen rufen und herbeieilen, doch etwas ließ sie aufhorchen. Scharf zog sie die Luft ein, denn sie spürte ... Ruckartig hob sie den Kopf, als jäh mehrere Bewaffnete durchs Dickicht brachen, um sich auf sie und die Kinder zu stürzen.
    „Ein Überfall!“, schrie sie. „Wir werden angegriffen!“
    Als Gannon einen alten Schild von dem Haufen an Waffen genommen hatte, die ausgebessert werden mussten, war Alaric neugierig geworden und ihm zu dem Hügel gefolgt, auf dem die Kinder für gewöhnlich spielten. Dieser allerdings lag verlassen da, obwohl Alaric wusste, dass Keeley mit den Kindern aufgebrochen war.
    Er schritt schneller aus, um Gannon nicht aus den Augen zu verlieren, und als er die Anhöhe erklomm, hinter der dieser verschwunden war, erspähte er auf dem nächsten Hügel Keeley, Christina, Cormac und die Rasselbande. Nun sah er auch, wozu der Schild diente, denn schon rodelte Gretchen darauf den ihm abgewandten Hang hinab.
    Grinsend machte er sich auf den Weg zu der Gruppe. Es war Jahre her, dass er selbst auf einem Schild einen Abhang hinuntergesaust war, aber den Lauten nach zu urteilen, machte es noch immer einen Riesenspaß.
    Mühsam stapfte er hinauf und erreichte die Kuppe gerade rechtzeitig, um entsetzt Zeuge zu werden, wie Keeley auf dem Schild Platz nahm und Gannon ihr einen kräftigen Stoß verpasste - viel zu kraftvoll für eine Frau ihrer Größe. Hilflos flog sie den Hang hinab. Sie hatte sichtlich Probleme, ihr Gefährt unter Kontrolle zu halten.
    Er sah sie noch zwischen den Bäumen verschwinden, als Gannon und Cormac sich umdrehten und ihn entdeckten.
    Die beiden fackelten nicht lange, sondern rannten los und schlitterten den Hügel hinab. Die Kinder waren bereits hinter Keeley her in den Wald gelaufen, als auch Alaric hinter Gannon und Cormac herhastete.
    „Ein Überfall!“, hörten sie Keeley rufen. „Wir werden angegriffen!“
    Die drei Männer erstarrten kurz, zogen aber sogleich ihre Schwerter. Cormac brüllte etwas in Richtung Burg in der Hoffnung, man werde ihn vernehmen, ehe er Christina anwies, Hilfe zu holen.
    Als sie die Bäume erreichten, kamen ihnen Robbie und Gretchen entgegen, die Wangen tränennass. Sie plapperten zusammenhanglose Worte, während Gannon beide an sich drückte.
    „Sie haben Keeley und Crispen“, brachte Gretchen heraus. „Schnell, sie sind zu Pferde.“
    „Verdammt! Bei diesem Schnee holen wir sie niemals zu Fuß ein“, meinte Alaric.
    Mithilfe der Schwerter kämpften sie sich durch den Schnee und folgten den Hufspuren, die tiefer in den Wald führten.
    Wut und Angst rangen in Alaric um die Oberhand. Er hatte einmal fast Ewans Sohn verloren; sie alle hatten Crispen für tot gehalten. Und nun drohte Alaric nicht nur einen Jungen zu verlieren, der dem gesamten Clan lieb und teuer war, sondern auch die Frau, die ihm mehr am Herzen lag als alle anderen Menschen.
    Als sie ein undurchdringliches Stück Unterholz umrundeten, tat sich vor ihnen eine weiß glänzende Schneise auf. Zu Alarics Verblüffung sprang Crispen hinter einem Baum hervor und warf sich ihm in die Arme.
    „Onkel Alaric, rasch! Sie haben Keeley und glauben, sie sei Mutter. Wenn sie die Wahrheit herausfinden, bringen sie

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