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Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Titel: Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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riskierst.«
    Laurenz überlegte einen Moment, denn wirklich eingestanden hatte er es sich bis heute selbst nicht. »Das tue ich.« Er trank noch etwas, da sein Mund vom Reden und der Erkenntnis trocken geworden war.
    »Lena arbeitet jetzt mit ihrer Mutter auf der Burg des Grafen. Dort hat sie den Mörder … Ludwig Hastedt«, korrigierte Laurenz sich rasch, »entdeckt. Sie hat ihn belauscht und herausgefunden, dass er gegen den Ratsherrn Mindermann ein Komplott schmiedet, das ihn seinen Kopf kosten wird. Aber im Hintergrund gibt es vermutlich noch jemanden.«
    Doneldey schoss nach vorn. »Ich wusste es! Genau das habe ich die ganze Zeit vermutet. Kein Mindermann würde je Bremen verraten.« Er lächelte. »Weißt du zufällig auch, um was für ein Komplott es sich handelt?«
    »Nur so ungefähr. Es soll um ein Schriftstück gehen, das dieser Mann fälschen ließ und der Bremer Abordnung überreichen wollte.«
    »Das ist tatsächlich in Hoya geschehen. Einige Ratsherren waren vor einigen Tagen beim Grafen, um mit ihm über die Freilassung unserer Männer zu verhandeln, was sich momentan als schwierig erweist. Dort ließ man meinem Bruder ein Schreiben zukommen, in dem Mindermann dem Grafen von Hoya unsere Vorgehensweise in der Schlacht verraten hat. Da Mindermann ebenfalls in Hoya war, sagte mein Bruder nichts, sondern brach die Verhandlungen vorerst ab und drängte zur Rückkehr. Hier legte er dann das Schreiben vor, und wir mussten Constantin einsperren. Was für ein Fehler!«
    Doneldey stand auf, faltete seine Hände auf dem Rücken und lief hin und her. Laurenz griff nach dem Käse. Er hatte seit Hoya nur ein Stück trockenes Fleisch gegessen. Das war drei Tage her. Er war am Verhungern.
    »Hast du Beweise?« Der Bürgermeister war stehen geblieben und sah Laurenz eindringlich an.
    Dieser nickte rasch, kaute und schluckte den Bissen mit etwas Wein hinunter. »Lena weiß, wo der Schreiber zu finden ist.«
    »Sehr gut!«
    »Weißt du, warum dieser Hastedt Mindermann nach dem Leben trachtet?«
    Bedauernd schüttelte Laurenz den Kopf. »Leider weiß ich nur das, was ich euch erzählt habe.«
    Nachdem der Ratsherr ihnen Wein nachgeschenkt hatte, läutete er nach seinem Diener.
    »Trommel mir die Ratsherren Dettenhusen, meinen Bruder Albert, Erich von Geestemünd und …«, er rieb sich das rasierte Kinn, »… und Wigger zusammen. Auf der Stelle. Und schicke jemanden zum Verlies, auf dass Mindermann augenblicklich hierhergebracht wird. Ich gebe dir ein Schreiben für die Wachen mit.«
    Er setzte sich, griff nach Feder und Tinte und schrieb etwas auf ein Pergament. Anschließend trocknete er es, faltete es zusammen und besiegelte es. Dann gab er es seinem Diener. »Damit sollte es keine Schwierigkeiten geben.«
    »Wird erledigt«, sagte der Diener, nahm das Pergament und verschwand.
    »Du hast Bremen und Constantin Mindermann vermutlich einen großen Dienst erwiesen. Du und deine Lena, denn ich für meinen Teil glaube dir. Wir müssen nur noch die übrigen Ratsherren und den Vogt davon überzeugen.« Er machte eine kurze Pause und grinste in sich hinein. »Eine angeblich diebische Hure und ein geflohener Büttel.«
    Es versetzte Laurenz einen Stich, als der Ratsherr Hure sagte. »Sie ist keine Hübschlerin mehr, und gestohlen hat sie auch nichts. Das war eine Lüge.«
    Betroffenheit spiegelte sich auf Doneldeys Gesicht wider. »Du weißt, dass sie es bleibt, solange sie nicht verheiratet ist.«
    Laurenz nickte. »Und so Gott will, wird sie bald meine Frau sein.«
    »Der Bürgermeister klatschte begeistert in die Hände. »Welch ein Edelmut. Einen wie dich müssten wir im Stadtrat haben.«
    »Ob ich mich jemals mit der Politik anfreunden kann, weiß ich nicht.«
    »Die Zeit wird es richten.«
    Als Mindermann gebracht wurde, sah man ihm deutlich an, dass er drei Tage in einem dunklen Verlies zugebracht hatte. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. Er war unrasiert, seine Kleider waren fleckig.
    »Mein lieber Constantin.« Der Bürgermeister umarmte den Ratsherrn freundschaftlich. »Ich wusste, dass du unschuldig bist, und nun bringt uns dieser Mann …« Er zeigte auf Laurenz. »Verzeih mir, wie ist noch mal dein Name?«
    »Laurenz, Herr Bürgermeister.«
    »Ja, genau. Also Laurenz bringt uns den Beweis dafür.«
    Erstaunt hob Mindermann die Augenbrauen. »Dann schulde ich dir mein Leben. Aber sag mir, wie hast du das geschafft, und wer steckt dahinter?«
    Erneut musste Laurenz seine Geschichte erzählen.
    »Das

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