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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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durchsuchen.«
    »Ganz genau«, sagte Oberst Kassad. »Und wenn wir den Kapitän nicht finden?«
    Brawne Lamia machte das Bullauge auf. Frische Luft vertrieb den Schlachthausgeruch des Blutes im Rumpeln des Rads und dem Rascheln des Grases unter der Hülle.
    »Wenn wir Kapitän Masteen nicht finden«, sagte sie, »nehmen wir an, daß er das Schiff entweder aus freien Stücken verlassen hat oder geholt wurde.«
    »Aber das Blut ...«, begann Pater Hoyt.
    »Beweist nichts«, sagte Kassad. »M. Lamia hat recht. Wir kennen weder Masteens Blutgruppe noch Genotyp. Hat jemand etwas gesehen oder gehört?«
    Schweigen, abgesehen von verneinendem Grunzen und Kopfschütteln.
    Martin Silenus sah sich um. »Erkennt ihr denn das Wirken unseres Freundes, des Shrike, nicht, wenn ihr es seht?«
    »Das wissen wir nicht«, fauchte Lamia. »Vielleicht wollte jemand, daß wir denken, das Shrike wäre dafür verantwortlich.«
    »Das wäre unsinnig«, sagte Hoyt, der immer noch nach Luft schnappte.
    »Dennoch«, sagte Lamia, »suchen wir in Zweiergruppen. Wer außer mir hat Waffen?«
    »Ich«, sagte Oberst Kassad. »Ich habe zusätzliche, falls erforderlich.«
    »Nein«, sagte Hoyt.
    Der Dichter schüttelte den Kopf.
    Sol Weintraub war mit dem Kind auf den Flur hinausgegangen. Jetzt sah er wieder herein. »Ich habe keine«, sagte er.
    »Nein«, sagte der Konsul. Er hatte Kassad den Todesstrahler am Ende seiner Schicht, zwei Stunden vor Tagesanbruch, zurückgegeben.
    »Na gut«, sagte Lamia. »Der Priester kommt mit mir ins Unterdeck. Silenus, gehen Sie mit dem Oberst. Durchsuchen Sie das Mitteldeck. M. Weintraub, Sie und der Konsul überprüfen oben alles. Halten Sie nach allem Ungewöhnlichen Ausschau! Nach Spuren eines Kampfes.«
    »Eine Frage«, sagte Silenus.
    »Welche?«
    »Wer, verdammt noch mal, hat Sie eigentlich zur Ballkönigin gewählt?«
    »Ich bin Privatdetektivin«, sagte Lamia und blickte dem Dichter in die Augen.
    Martin Silenus zuckte die Achseln. »Hoyt hier ist Priester einer vergessenen Religion, das bedeutet aber nicht, daß wir uns bekreuzigen müssen, wenn er die Messe liest.«
    »Na gut«, seufzte Brawne Lamia. »Dann gebe ich Ihnen einen besseren Grund.« Die Frau bewegte sich so schnell, daß der Konsul es durch ein Blinzeln kaum mitbekam. Eben stand sie noch neben dem offenen Bullauge, und im nächsten Augenblick hatte sie die Kabine halb durchquert und Martin Silenus mit einem Arm vom Boden hochgehoben, indem sie ihm ihre gewaltige Pranke um den dünnen Hals legte. »Wie wäre es damit«, sagte sie, »daß Sie das Logische tun, weil es eben logisch ist?«
    »Gkkrgghh«, brachte Martin Silenus heraus.
    »Gut«, sagte Lamia emotionslos und ließ den Dichter aufs Deck fallen. Silenus stolperte einen Meter zurück und hätte sich um ein Haar auf Pater Hoyt gesetzt.
    »Hier«, sagte Kassad, der mit zwei kleinen Nervenschockern zurückkam. Einen gab er Sol Weintraub. »Was haben Sie?« wandte sich Kassad an Lamia.
    Die Frau griff in eine Tasche ihres Gewands und holte eine uralte Pistole heraus.
    Kassad betrachtete das Relikt einen Moment lang, dann nickte er. »Bleiben Sie bei Ihrem Partner«, sagte er.
    »Schießen Sie auf nichts, wenn es nicht eindeutig identifiziert und ohne jeden Zweifel bedrohlich ist.«
    »Das trifft auf ein Flittchen zu, das ich gern erschießen würde«, sagte Silenus, der sich noch den Hals massierte.
    Brawne Lamia ging einen halben Schritt auf den Dichter zu. Fedmahn Kassad sagte: »Schluß jetzt! Bringen wir es hinter uns.« Silenus folgte dem Oberst aus der Kabine.
    Sol Weintraub ging zum Konsul, gab ihm den Schocker zurück. »Ich will dieses Ding nicht haben, solange ich Rachel trage. Sollen wir rauf gehen?«
    Der Konsul nahm die Waffe und nickte.
     
    Auf dem Windwagen fanden sie keine Spur mehr von dem Tempelritter und der Wahren Stimme des Baums Het Masteen. Nach einer einstündigen Suche traf sich die Gruppe in der Kabine des Vermißten. Dort schien das Blut dunkler und trockener zu sein.
    »Besteht die Möglichkeit, daß wir etwas übersehen haben?« sagte Pater Hoyt. »Geheimgänge? Verborgene Kabinen?«
    »Die Möglichkeit besteht«, sagte Kassad, »aber ich habe das Schiff mit Wärme- und Bewegungssensoren durchgekämmt. Ich konnte nichts Größeres als eine Maus an Bord entdecken.«
    »Wenn Sie die Sensoren haben«, sagte Silenus, »warum haben Sie uns dann eine Stunde lang durch Nischen und Kammern kriechen lassen?«
    »Weil sich ein Mensch mit der richtigen Ausrüstung vor

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