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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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hinunter, aber ich sah gleich, daß Queue in die andere Richtung gelaufen war, den Hauptweg entlang zu einer Gruppe Hütten und Verkaufsbuden am Rand der Insel.
    Erst hier, nach der Hälfte der Exkursion, duldeten die Tempelritter von Menschenhand erbaute Gebäude, die den müden Wandernden Unterschlupf boten, während sie Erfrischungen oder Souvenirs zum Wohle der Bruderschaft der Tempelritter kaufen konnten. Ich sprang die breite Treppe zum unteren Weg hinab und schlotterte, weil der zusehends tauende Schnee meine Kleidung durchnäßte. Warum lief Queue auf die Gruppe zu, die sich dort aufhielt?
    Ich sah die bunten Teppiche, die zum Mieten ausgelegt waren, und begriff. Die Schwebematten waren auf den meisten Netzwelten illegal, aber auf Maui-Covenant wegen der Siri-Legende noch eine Tradition; die alten Spielzeuge waren keine zwei Meter lang und einen breit und warteten nur darauf, Touristen über das Meer und wieder zu der wandernden Insel zurückzutragen. Wenn Queue so eine erreichte ... Ich verfiel in schnellen Sprint, holte den Lusianer kurz vor den Schwebematten ein, sprang ihn an und erwischte ihn unterhalb der Knie. Wir rollten in den Bereich der Souvenirbuden, worauf die wenigen Touristen dort aufschrien und auseinanderstoben.
    Mein Vater hat mir etwas beigebracht, das jedes Kind auf eigene Gefahr hin mißachtet: Ein guter großer Junge kann immer einen guten kleinen Jungen schlagen. In diesem Fall waren wir etwa gleich stark. Queue befreite sich und sprang auf die Beine und schnellte in eine orientalische Kampfstellung mit ausgestrecktem Arm und abgespreizten Fingern. Nun würden wir sehen, wer der bessere war.
    Queue landete den ersten Treffer, indem er einen Fingerstoß mit der linken Hand andeutete und statt dessen mit einem rechten Fußtritt daherkam. Ich duckte mich, aber er traf dennoch so hart, daß meine linke Schulter und der Oberarm taub wurden.
    Queue tänzelte rückwärts. Ich folgte. Er versuchte einen rechten Schwinger mit geballter Faust. Ich blockte ab. Er schlug mit der linken Hand. Ich blockte mit dem rechten Unterarm ab. Queue tänzelte weiter zurück, wirbelte herum und versuchte es mit einem Tritt mit dem linken Fuß. Ich duckte mich, packte sein Bein im Schwung und warf ihn in den Sand.
    Queue sprang auf. Ich schlug ihn mit einem kurzen linken Haken nieder. Er rollte sich weg und rappelte sich auf die Knie. Ich kickte ihn hinter das linke Ohr, hielt mich aber soweit zurück, daß er bei Bewußtsein blieb.
    Zu sehr bei Bewußtsein, stellte ich einen Augenblick später fest, als er mit vier ausgestreckten Fingern unter meiner Deckung durchstach und einen Herzstich versuchte. Statt dessen quetschte er die Muskeln unter meiner rechten Brust. Ich verpaßte ihm einen heftigen Faustschlag auf den Mund, so daß Blut spritzte, als er zum Ufer rollte und liegenblieb. Hinter uns liefen die Leute zum Ausgangsportal und riefen den wenigen anderen zu, die Polizei zu holen.
    Ich hievte Johnnys Verfolger am Pferdeschwanz hoch, zerrte ihn zum Rand der Insel und tauchte sein Gesicht ins Wasser, bis er zu sich kam. Dann drehte ich ihn um und zog ihn an seinem zerrissenen und schmutzigen Hemd hoch. Wir würden nur eine oder zwei Minuten haben, bis jemand kam.
    Queue sah mit glasigem Blick zu mir auf. Ich schüttelte ihn einmal und beugte mich über ihn. »Hör zu, mein Freund«, flüsterte ich. »Wir werden jetzt eine kurze, aber ernste Unterhaltung führen. Wir fangen damit an, wer du bist und warum du den Mann behelligst, dem du gefolgt bist.«
    Ich spürte den Strom bevor ich das Blau sah. Ich fluchte und ließ sein Hemd los. Das elektrische Feld schien Queues ganzen Körper auf einmal einzuhüllen. Ich machte einen Sprung nach hinten, aber auch mein Haar richtete sich auf und der Elektrizitätsalarm meines Komlogs zirpte drängend. Queue machte den Mund auf, um zu schreien, und ich konnte das Blau darin wie einen schlechten Holoeffekt sehen. Sein Hemd zischte, wurde schwarz und ging in Flammen auf. Auf der Brust darunter wurden blaue Flecken deutlich, als würde ein alter Film reißen. Die Flecken wurden größer, vereinten sich, wurden noch größer. Ich sah in seinen Brustkorb und erblickte Organe, die in blauen Flammen schmolzen. Er schrie wieder, diesmal hörbar, und ich verfolgte, wie Augen und Zähne in blauem Feuer verschwanden.
    Ich ging noch einen Schritt zurück.
    Queue brannte jetzt, orangefarbene Flammen verdrängten das blaue Leuchten. Seine Haut explodierte in den Flammen nach außen,

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