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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Kolonisierung gestoppt hatte, um die arktische Wildnis zu erhalten. Ich konnte die 1, 7-fache Standardschwerkraft auf meinen Schultern spüren wie das Joch meiner Trainingsmaschine. Zu dumm, daß Queue auch ein Lusianer war; hätte er an körperlicher Verfassung der Netznorm entsprochen, wäre er kein Gegner für mich gewesen, falls ich ihn hier erwischte. Nun würden wir sehen, wer in besserer Verfassung war.
    Queue hatte fünfzig Meter des Weges zurückgelegt und sah über die Schulter. Der andere Farcaster war irgendwo in der Nähe, aber in dem Schneesturm war alles abseits des Weges unsichtbar und unzugänglich. Ich nahm die Verfolgung auf. Mit Rücksicht auf die Schwerkraft war dies der kürzeste Exkursionspfad der Tempelritter mit einer Gesamtlänge von nur rund zweihundert Metern. Ich konnte Queues Keuchen hören, während ich aufholte. Ich lief unbeschwert; er konnte es unmöglich vor mir zum nächsten Farcaster schaffen. Ich sah keine Touristen auf dem Pfad, und bisher hatte niemand die Verfolgung aufgenommen. Ich dachte mir, dies wäre kein schlechter Platz, um ihn zu verhören.
    Queue war noch dreißig Meter vom Aufgangsportal entfernt, als er sich umdrehte, auf ein Knie sank und mit einer Energiepistole zielte. Der erste Strahl ging fehl – wahrscheinlich aufgrund des ungewöhnlichen Gewichts der Pistole im Schwerefeld von Sol Draconi –, aber er war immerhin so nahe, daß er eine Brandspur über den Gehweg zog und einen Meter von mir entfernt den Permafrost zum Schmelzen brachte. Er zielte neu.
    Ich verließ das Sperrfeld, drängte mich mit der Schulter durch den elastischen Widerstand und stolperte in mehr als hüfthohe Schneeverwehungen. Die kalte Luft brannte in meinen Lungen, vom Wind verwehter Schnee verkrustete innerhalb von Sekunden mein Gesicht und meine Arme. Ich sah, wie Queue vom beleuchteten Gang aus nach mir suchte, aber jetzt arbeitete die verschneite Düsternis für mich, während ich mich durch die Verwehungen in seine Richtung vorarbeitete.
    Queue zwängte Kopf, Schultern und den rechten Arm durch die Mauer des Feldes und blinzelte durch den Überzug von Eispartikeln, die sofort seine Wangen und die Stirn verkrusteten. Sein zweiter Schuß lag zu hoch, aber ich spürte die Hitze, als er über mich hinwegstrich. Ich war jetzt zehn Meter von ihm entfernt; ich stellte den Schocker auf breiteste Streuung ein und feuerte in seine Richtung, ohne den Kopf hinter der Schneeverwehung emporzuheben, hinter die ich mich geworfen hatte.
    Queue ließ die Energiepistole in den Schnee fallen und fiel durch das Sperrfeld zurück nach innen.
    Ich schrie triumphierend – der Schrei ging im Brüllen des Windes unter – und stolperte zur Feldbegrenzung. Meine Hände und Füße schienen jetzt weit entfernt und jenseits von Schmerzempfindung zu sein. Meine Wangen und Ohren brannten. Ich verdrängte die Gedanken an Erfrierungen und warf mich gegen das Feld.
    Es war ein Feld Klasse Drei, das entworfen worden war, um die Elemente und arktischen Stürme abzuhalten, es dem gelegentlichen verirrten Touristen oder Tempelritter aber ermöglichte, wieder auf den Weg zu gelangen, aber in meinem von der Kälte geschwächten Zustand stieß ich einen Moment lang dagegen wie eine Fliege gegen Plastik, und meine Füße rutschten in Schnee und Eis ab. Schließlich warf ich mich nach vorne, fiel linkisch und polternd hin und zog die Füße nach.
    In der plötzlichen Wärme des Wegs zitterte ich unkontrolliert. Die Schneekruste fiel in Bruchstücken von mir ab, als ich mich erst auf die Knie und dann auf die Füße aufrichtete.
    Queue rannte die letzten fünf Meter zum Portal, wobei sein rechter Arm herunterbaumelte, als wäre er gebrochen. Ich kannte die wie Feuer brennenden Schmerzen eines Nervenschockers und beneidete ihn nicht. Er sah sich einmal um, während ich ihm nachlief, dann ging er durch.
    Maui-Covenant. Die Luft war tropisch und roch nach Meer und Vegetation. Der Himmel war blau wie auf der Alten Erde. Ich sah sofort, daß der Pfad auf eine der wenigen treibenden Inseln führte, die die Tempelritter vor der Domestizierung durch die Hegemonie gerettet hatten. Es war eine große Insel, etwa ein Kilometer von einem Ende zum anderen, und vom erhobenen Aussichtspunkt des Ankunftsportals auf einem Deck um den Hauptbaumsegelstamm herum konnte ich sehen, wie sich die gewaltigen Segelblätter im Wind blähten, und weit hinten die indigofarbenen Ruderranken. Das Ausgangsportal lag nun fünfzehn Meter entfernt, eine Treppe

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