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Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 01 - Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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fast normaler Schnelligkeit ab. Kassads Ehrgefühl und seine Vernunft flehten ihn an, mit diesem Abschlachten aufzuhören, aber seine fast sexuelle Blutgier ließ keinerlei Einwände gelten.
    Jemand in dem Landungsboot hatte die Luftschleuse dichtgemacht, und nun setzte ein zu Tode geängstigter Soldat eine gezielte Plasmaladung ein, um das Schott aufzusprengen. Die Meute drängte hinein und trampelte auf die Verwundeten, um dem unsichtbaren Gegner zu entkommen. Kassad folgte ihnen hinein.
    Der Ausdruck ›kämpfen wie eine in die Enge getriebene Ratte‹ ist eine überaus zutreffende Beschreibung. In der gesamten Geschichte militärischer Konflikte haben die menschlichen Kontrahenten stets dann am erbittertsten gekämpft, wenn sie in geschlossenen Enklaven gestellt worden waren, wo es keine Fluchtmöglichkeit gab. Ob in den Passagen von La Haye Sainte und Hougoumont bei Waterloo oder in den Schwarmtunneln von Lusus, die schrecklichsten Kämpfe Mann gegen Mann der Geschichte wurden in engen Räumen ausgetragen, wo keine Rückzugsmöglichkeit mehr bestand. Auch an diesem Tag bewahrheitete es sich. Die Ousters kämpften und starben ... wie in die Enge getriebene Ratten.
    Das Shrike hatte das Angriffsboot außer Gefecht gesetzt. Moneta blieb draußen und tötete die Soldaten, die auf ihren Posten geblieben waren. Kassad tötete die im Innern.
    Schließlich feuerte das letzte Landungsboot auf seinen zum Untergang verurteilten Begleiter. Da war Kassad schon wieder draußen und beobachtete, wie die Teilchenstrahlen und Hochenergielaser auf ihn zukrochen, eine Ewigkeit später von Geschossen gefolgt, die sich so langsam zu bewegen schienen, daß er im Flug seinen Namen hätte darauf schreiben können. Zu dem Zeitpunkt waren sämtliche Ousters in dem und um das überwältigte Boot bereits tot, aber das Sperrfeld hielt. Energiedispersion und Aufschlagexplosionen schleuderten Leichen entlang der äußeren Grenze herum, setzten Ausrüstung in Brand und schmolzen den Sand zu Glas, aber Kassad und Moneta verfolgten in einer Kuppel orangefarbener Flammen, wie sich das verbliebene Landungsboot ins All zurückzog.
    – Können wir sie aufhalten? Kassad keuchte, schwitzte in Strömen und bebte buchstäblich vor Erregung.
    – Wir könnten, antwortete Moneta, aber wir wollen nicht. Sie werden die Botschaft zum Schwarm tragen.
    – Welche Botschaft?
    – »Komm her, Kassad!«
    Er drehte sich um, als er ihre Stimme hörte. Das reflektierende Kraftfeld war verschwunden. Monetas Haut war ölig vor Schweiß; ihr dunkles Haar klebte klatschnaß an den Schläfen; ihre Brustwarzen waren hart. »Komm her!«
    Kassad sah an sich hinab. Auch sein Kraftfeld war verschwunden – er hatte es durch Willenskraft entfernt –, und er war sexuell erregter, als er sich jemals erinnern konnte.
    »Komm her!« Diesesmal flüsterte Moneta.
    Kassad ging zu ihr, hob sie hoch, spürte die schweißnasse Glätte ihrer Pobacken, als er sie zu einer Grasfläche auf einem vom Wind geformten Überhang trug. Er legte sie zwischen den Leichen der Ousters auf den Boden, spreizte ihr grob die Beine, umklammerte ihre beiden Hände mit einer Hand, hob ihre Arme über den Kopf, drückte sie auf den Boden und ließ seinen Körper zwischen ihre Schenkel sinken.
    »Ja«, flüsterte Moneta, als er ihr linkes Ohrläppchen zwischen die Zähne nahm, die Lippen auf den Puls ihrer Halsschlagader preßte und den salzigen Schweiß von ihren Brüsten leckte. Zwischen den Toten liegend. Und weitere Tote werden folgen. Tausende. Millionen. Gelächter aus toten Leibern. Lange Reihen Soldaten verlassen Sprungschiffe und marschieren in die wartenden Flammen.
    »Ja.« Ihr Atem war heiß in seinem Ohr. Sie befreite die Hände, glitt damit über Kassads feuchte Schultern, kratzte mit langen Nägeln über seinen Rücken, packte seine Pobacken und zog ihn an sich. Kassads steifes Glied glitt durch ihr Schamhaar und pulsierte an ihrem Unterleib. Farcastertore tun sich auf und bieten kalten Schlachtschiffen Einlaß. Warme Plasmaexplosionen. Hunderte Schiffe, Tausende, tanzen und sterben wie Staubkörnchen in einem Wirbelwind. Gewaltige Säulen aus gebündeltem, rubinrotem Licht zischen über große Entfernungen, überziehen Ziele mit der allerletzten Wärme, verdampfen Leichen in rotem Licht.
    »Ja.« Moneta öffnete ihm Mund und Leib. Wärme oben und unten, ihre Zunge stieß in seinen Mund, als er in sie eindrang und von warmer Reibung begrüßt wurde. Sein Glied drang tief ein, zog sich etwas

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