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Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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verändern, sie bedrängen und kaum einen Meter entfernt sind, um im nächsten Augenblick in die Ferne zurückzuweichen, die Decke in die Höhe, wie in der Szene von Tschaikowskis Nußknacker, wo Zimmer und Weihnachtsbaum für Clara größer werden.
    Der Konsul legt die Handfläche auf den Diskey, beugt sich nach vorn und flüstert in das Stimmquadrat. Das uralte Instrument flüstert zurück, die Worte sind über das Prasseln des Sands hinweg gerade noch zu verstehen. Er richtet sich auf und sieht die anderen an. »Das Schiff hat keine Starterlaubnis bekommen.«
    Ungehaltenes Murmeln wird laut. »Was soll das heißen, ›keine Starterlaubnis‹?« fragt Lamia, als die anderen verstummt sind.
    Der Konsul zuckt die Achseln und schaut nach oben, als könnte der blaue Flammenschweif dennoch die Ankunft des Schiffs verkünden. »Der Raumhafen in Keats hat es nicht zum Start freigegeben.«
    »Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten die Erlaubnis von der Königin höchstpersönlich?« brüllt Martin Silenus. »Von der alten Gallstone?«
    »Gladstones Freigabe war ins Gedächtnis des Schiffs eingespeichert«, sagt der Konsul. »FORCE und Hafenbehörden haben das gewußt.«
    »Was ist dann passiert?« Lamia streicht sich über das Gesicht. Die Tränen, die sie im Zelt vergossen hat, haben winzige Rinnsale im Sand auf ihren Wangen hinterlassen.
    Der Konsul zuckt die Achseln. »Gladstone hat ihre Freigabe widerrufen. Ich habe eine Nachricht von ihr. Möchten Sie sie hören?«
    Eine Zeitlang antwortet niemand. Nach einer Woche unterwegs ist der Gedanke an Kontakt mit der Außenwelt so unvorstellbar, daß ihn keiner sofort begreift; es ist, als hätte die Welt jenseits der Pilgerfahrt aufgehört zu existieren, abgesehen von den Explosionen am Nachthimmel. »Ja«, sagt Sol Weintraub, »lassen Sie hören.« Aufgrund einer plötzlichen Flaute des Sturms wirken die Worte sehr laut.
    Sie rücken zusammen, bücken sich über das uralte Komlog und legen Pater Hoyt in der Mitte ihres Kreises ab. Während der Minute, die sie ihn unbeaufsichtigt gelassen haben, hat sich eine kleine Düne um seinen Leichnam herum gebildet. Die Sensoren sind inzwischen alle rot, abgesehen von den Notfallmonitoren, die bernsteinfarben leuchten. Lamia führt eine neue Plasmakartusche ein und vergewissert sich, daß die Osmosemaske fest auf Hoyts Mund und Nase sitzt und reinen Sauerstoff zuführt, während sie gleichzeitig den Sand abhält. »Na gut«, sagt sie.
    Der Konsul drückt den Diskey.
    Bei der Nachricht handelt es sich um eine Fatlineübertragung, die das Schiff erst zehn Minuten vorher aufgezeichnet hat. Die Luft wird dunstig und zeigt Zahlenkolonnen und das Kugelbildkolloid, das charakteristisch für Komlogs ist, welche aus der Zeit der Hegira datieren.
    Das Bild von Gladstone flimmert, ihr Gesicht wird bizarr und fast komisch verzerrt, da Millionen Sandkörnchen durch das Bild geweht werden. Trotz voller Lautstärke geht ihre Stimme fast im Sturm unter.
    »Es tut mit leid«, sagt das vertraute Gesicht, »aber ich kann momentan nicht dulden, daß sich Ihr Raumschiff den Gräbern nähert. Die Versuchung zu fliehen wäre zu groß, aber die Wichtigkeit Ihrer Mission hat Vorrang vor allem anderen. Bitte verstehen Sie, daß das Schicksal von Welten in Ihren Händen liegen könnte. Seien Sie versichert, daß meine Hoffnungen und Gebete bei Ihnen sind. Gladstone, Ende.«
    Das Bild schrumpft in sich zusammen und verschwindet. Der Konsul, Weintraub und Lamia sehen weiterhin stumm auf die Stelle, Martin Silenus steht auf, wirft eine Handvoll Sand auf die Stelle, wo vor Sekunden noch Gladstones Gesicht gewesen ist, und schreit:
    »Gottverdammte scheinheilige heuchlerische abgefickte verdreckte Politikerfotzenhure!« Er kickt Sand in die Luft. Die anderen sehen ihn an.
    »Nun, das hat echt geholfen«, sagt Brawne Lamia leise.
    Silenus rudert verdrossen mit den Armen und geht weg, wobei er immer noch Sand hochkickt.
    »Noch etwas?« wendet sich Weintraub an den Konsul.
    »Nein.«
    Brawne Lamia verschränkt die Arme und betrachtet das Komlog stirnrunzelnd. »Ich habe Ihre Erklärung vergessen, wie das Ding da funktioniert. Wie kommen Sie durch die Interferenz?«
    »Richtstrahl auf einen Taschenkomsat, den ich ausgesetzt habe, als wir von der Yggdrasil heruntergekommen sind«, sagt der Konsul.
    Lamia nickt. »Nachdem Sie sich zur Stelle gemeldet hatten, haben Sie einfach Nachrichten an das Schiff gesandt, und das hat Fatlineübertragungen zu Gladstone geschickt und

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