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Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion

Titel: Die Hyperion-Gesänge 02 - Der Sturz von Hyperion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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über den Schwarm notwendigerweise begrenzt«, begann Nashita. Über uns veränderten sich die Grafiken. »Erkundungssonden und Langstreckenaufklärer konnten uns nicht die vollständige Natur des Schiffs im Wanderschwarm der Ousters mitteilen. Die Folge war, daß wir die tatsächliche Kampfkraft dieses Schwarms offensichtlich und deutlich unterschätzt haben. Unsere Versuche, die Verteidigung des Schwarms nur mit Langstreckenangriffskreuzern und Schlachtschiffen zu durchdringen, war nicht so erfolgreich, wie wir gehofft haben.
    Zweitens hat die Notwendigkeit, einen Sicherungskordon dieses Ausmaßes im Hyperion-System zu unterhalten, derartige Anforderungen an unsere beiden im Einsatz befindlichen Task Forces gestellt, daß es zu diesem Zeitpunkt unmöglich gewesen ist, eine ausreichende Anzahl von Schiffen für eine Offensive zur Verfügung zu stellen.«
    Kolchev unterbrach ihn. »Admiral, ich höre von Ihnen, daß Sie zu wenig Schiffe für das Unternehmen haben, diesen Angriff der Ousters auf das Hyperion-System zurückzuschlagen. Ist das korrekt?«
    Nashita betrachtete den Senator, und ich mußte an die Gemälde von Samurai denken, die ich gesehen hatte, kurz bevor das tötende Schwert aus der Scheide gezogen wird. »Das ist korrekt, Senator Kolchev.«
    »Aber während einer Krisensitzung vor nicht einmal einer Standardwoche haben Sie uns versichert, daß die beiden Flottenverbände ausreichen würden, Hyperion vor Invasion oder Vernichtung zu schützen und dem Schwarm der Ousters einen vernichtenden Schlag zuzufügen. Was ist passiert, Admiral?«
    Nashita richtete sich zu voller Größe auf – größer als Morpurgo, aber immer noch kleiner als Netzstandard – und wandte den Blick auf Gladstone. »M. Präsidentin, ich habe die Variablen erklärt, die eine Änderung unseres Schlachtplans erforderlich machen. Soll ich noch mal von vorne anfangen?«
    Meina Gladstone hatte einen Ellbogen auf den Tisch gestemmt und stützte den Kopf mit zwei Fingern der rechten Hand an der Wange, zwei unter dem Kinn und dem Daumen am Kiefer – eine Geste erschöpfter Aufmerksamkeit. »Admiral«, sagte sie leise, »ich finde, Senator Kolchevs Frage ist durchaus berechtigt, aber die Situation, die Sie uns im Verlauf dieser Sitzung umrissen haben, beantwortet sie.« Sie wandte sich an Kolchev. »Gabriel, wir haben uns verschätzt. Mit dieser Konzentration von FORCE können wir bestenfalls ein Patt herbeiführen. Die Ousters sind gemeiner, zäher und zahlreicher, als wir gedacht haben.« Sie richtete den müden Blick wieder auf Nashita. »Admiral, wieviel Schiffe brauchen Sie noch?«
    Nashita holte Luft und war offensichtlich aus dem Konzept gebracht, weil diese Frage schon so früh im Verlauf der Sitzung gestellt wurde. Er sah zu Morpurgo und den anderen Oberbefehlshabern und faltete dann die Hände wie ein Bestattungsunternehmer. »Zweihundert Kriegsschiffe«, sagte er. »Mindestens zweihundert.«
    Ein Raunen ging durch den Saal. Ich sah von meiner Skizze auf. Alle flüsterten oder veränderten die Haltung, außer Gladstone. Ich brauchte einen Moment, bis ich begriff.
    Die gesamte Flotte der Schlachtschiffe von FORCE:Weltraum bestand aus nicht einmal sechshundert. Selbstverständlich war jedes einzelne schwindelerregend teuer – die wenigsten planetaren Ökonomien konnten es sich leisten, mehr als ein oder zwei interstellare Großraumschiffe zu bauen, und schon eine Handvoll Schlachtschiffe mit Hawking-Antrieben konnten eine Kolonialwelt in den Bankrott treiben. Und jedes verfügte über eine höllische Kampfkraft: ein Schlachtschiffträger konnte eine Welt vernichten, eine Streitmacht von Kreuzern und SpinSchiff-Zerstörern konnte eine Sonne auslöschen. Es war denkbar, daß die Hegemonieschiffe, die bereits im Hyperion-System zusammengezogen worden waren, die meisten Sternsysteme im Netz vernichten konnten, wenn man sie durch die große Transitfarcastermatrix von FORCE kanalisierte. Vor einem Jahrhundert waren weniger als fünfzig Schiffe des Typs, den Nashita verlangte, in der Lage gewesen, die Flotte von Glennon-Height zu zerstören und die Meuterei ein für allemal zu unterdrücken.
    Aber das wahre Problem von Nashitas Bitte lag darin, zwei Drittel der Hegemonieflotte gleichzeitig im Hyperion-System zu konzentrieren. Ich spürte förmlich, wie Besorgnis durch die Politiker und Machthaber lief wie ein elektrischer Strom.
    Senatorin Richeau von Renaissance Vector räusperte sich. »Admiral, wir haben noch nie solche

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