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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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der Colonel. »Aber für nette Versuche gibt’s kein Geld, wie?«
    »Nee, gibt’s nicht.«
    »Was es für nette Versuche gibt«, sagte Kite, »ist ein Herzanfall. Ich steig in die Maschine und geh zu meinem Sitz da in der Ersten und freu mich auf ein paar Drinks und vielleicht ein halbwegs eßbares Essen und ein nettes langes Nickerchen, und wen seh ich? Den Scheißgeist von Twodees Partain, lebendig wie Sie und ich.«
    »Erzählen Sie mir von dem Türhüter«, sagte der Colonel.
    »Jack Thomson, mit ohne ›p‹. Also, Jack war kein Problem. Ich hatte ne richtig gute Knarre, von Manny geliehen, gute Schußweite und gutes Licht vom Gebäude. War ganz einfach. Fast geschenkt. Nebenbei war Partain bloß ein paar Schritt entfernt, den hätt ich auch kriegen können, aber ich dachte, das könnte alles versauen. Manny – kennen Sie Manny?«
    »Wir sind uns nie begegnet, aber ich habe einmal mit ihm telefoniert.«
    »Stimmt. Jedenfalls, wir fahren weg, mit dem Lincoln, und Manny sagt, ich hätt nicht getroffen. Hat gemeint, ich hätte Partain erwischen wollen und den Türhüter aus Versehen getroffen.«
    Der Colonel nickte und sagte: »Ich muß noch etwas anderes wissen. Wie hat Manny sich um den Neffen des Generals gekümmert?«
    »Also, vor allem müssen Sie wissen, Manny weiß nicht, daß Dave Laney der Neffe vom General war, weil Manny keine Ahnung hat, daß es nen General Hudson gibt.«
    »Gut.«
    »Ich red mit Ihnen und ruf dann Manny an und sag ihm, da gibt’s so einen, der macht ein paar Freunden von mir Ärger. Wir einigen uns auf nen Preis. Dann treibt Manny Dave Laney auf und hängt sich an ihn, wie er in die Klinik geht. Laney verschwindet im Männerklo, und wie er rauskommt, hat er sich als Doktor verkleidet. Manny findet das interessant und folgt Laneyin den Lift, steigt ein Stock unter dem aus, den Laney gedrückt hat, rennt die Treppe hoch, linst um ne Tür und sieht, wie Laney versucht, die Altford da in ihrem Privatzimmer zu ersticken. Aber Altford macht einen Heidenlärm, rollt sich vom Bett und fängt an zu kreischen, und Laney verpißt sich. Also folgt Manny ihm nach unten und aus der Klinik und sieht ihn den Olympic Boulevard raufwetzen, immer noch in den Arztklamotten. Manny und seine Jungs schnappen sich Dave und packen ihn in den Van. Drei halten ihn fest, Manny fährt, und noch ein anderer erstickt ihn – Dave, mein ich.«
    »Wie?«
    »Die stecken Dave ein T-Shirt ins Maul und halten ihm die Nase zu, daß er keine Luft mehr kriegt. Dave ist ziemlich bald hinüber. Dann fahren sie rüber zum Wilshire und kippen ihn in die Einfahrt vom Eden.«
    »Warum da?«
    »Die haben gemeint, das wär irgendwie witzig.«
    »Witzig?«
    »Ja. Dave ist erledigt, und sie fahren Wilshire lang, da sieht Manny die Altford und Partain aus dem Wagen steigen. Manny bremst, setzt zurück, die kippen Dave in die Einfahrt und zischen ab. Wer weiß schon, was Mexikaner witzig finden?«
    Der Colonel seufzte. »Noch etwas?«
    »Ja, eins«, sagte Kite. »Mhm – was hat der General, Sie wissen schon, gesagt , als er Ihnen gesagt hat, er will seinen Neffen loswerden?«
    »Wollen Sie den genauen Wortlaut?«
    Kite zuckte mit den Schultern, nickte dann.
    »Er hat gesagt: ›Werden Sie ihn los.‹«
    Kite lächelte; dann sagte er: »›Werden Sie ihn los‹«, schüttelte den Kopf bewundernd und setzte hinzu: »Die eigene Verwandtschaft.«
    DerColonel stand auf. »Übrigens, Emory, Partain hat eine vorläufige Begnadigung bekommen.«
    Die Winkel von Kites dünnem Mund sackten enttäuscht. »Das heißt, Sie wollen Ihr Geld zurück?«
    »Ich sagte ›vorläufig‹«, erwiderte der Colonel.

30. Kapitel
    Partain blickte von der ›Washington Post‹ auf, als Millicent Altford in den Wohnraum der Hotelsuite glitt, sich mit geübter Grazie drehte und fragte: »Wie sehe ich aus?«
    »Wie wollen Sie aussehen?«
    »Nach viel Geld.«
    »Hübsche Ladies in schwarzen Kleidern, die so viel kosten, sehen für mich immer nach Geld aus.«
    »Was schätzen Sie, was es gekostet hat?«
    Er hob die Schultern. »Tausend?«
    »Zweihundertfünfundsechzig, herabgesetzt, bei Saks.« Partain legte die Zeitung fort und schaute auf seine Uhr.
    »Wann sind Sie mit diesen Jungs verabredet?«
    »Um halb zehn.«
    »Dann sollten wir jetzt gehen.«
     
    Nachdem er hinter Millicent Altford auf der Rückbank des freien Taxis Platz genommen und der Portier die Tür geschlossen hatte, stellte Altford Partain dem Fahrer vor.
    »Jerry ... Edd.«
    Der Fahrer hatte

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