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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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vorwurfsvoll fest. Auch wenn das nicht stimmte, widersprach Rocky nicht.
    Conan packte das Buch und die restlichen Dinge zurück in den Koffer, bugsierte diesen wieder in den Schrank, schloss ab und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. Dann nahm er seine Mütze und ging ohne weiteren Gruß.
    „Bis später dann“, rief ihm Rocky betont freundlich hinterher.
    14 Die Hunkpaka sind ein nordamerikanischer Indianerstamm und gehören zu den Lakota aus der Sprachfamilie der Sioux. Berühmt ist vor allem ihr Häuptling ThatháhkaÍyotake (deutsch: sitzender Bulle), besser bekannt unter seinem englischen Namen „Sitting Bull“.

8. Erste Erkundungen und ein seltsames Gespräch mit einem Angler, der nicht angelt
    Okay, das Buch war weg. Aber Rocky wollte sich dadurch weder entmutigen noch von seinem Fluchtplan abbringen lassen. Er wartete eine halbe Stunde, dann spähte er vorsichtig zur Tür hinaus. Nichts. Das Treppenhaus war wie ausgestorben. Nur aus der Wohnung einen Stock höher drang leises Brabbeln und Rumpeln. Außerdem roch es aus der Wohnung von Frau Waldboden köstlich nach Pfannkuchen. Rocky verdrängte seinen knurrenden Magen, zog die Schuhe aus und schlich leise die Treppe hinunter. Um die quietschende Diele machte er dieses Mal einen großen Bogen. Auf gar keinen Fall wollte er Frau Waldboden begegnen! Die würde ihn sicher nicht zum Pfannkuchenessen einladen.
    Jetzt, bei Tageslicht, konnte Rocky den Vulkan Furzföhn in der Ferne gut erkennen. Über seinem Krater stieg eine schwefelgelbe Rauchfahne auf. Dort hatte er zum ersten Mal die Insel der Albträume betreten. Davor lagen die Innenstadt, der große Platz und das Tor zum Inneren des Vulkans. Rocky entschloss sich, in die andere Richtung zu gehen. Er wollte herausfinden, wie groß die Stadt war, und vor allem, wo sie endete! Um nicht aufzufallen, zog er die Kapuze seines Pullis tief ins Gesicht, blieb so nah wie möglich an den Häuserwänden und ging den Bewohnern aus dem Weg. Das klappte hervorragend, niemand schien zu bemerken, dass er ein Mensch war und hier eigentlich gar nicht sein durfte.

    Irgendwann kamen Rocky immer mehr Nachtmahre mit vollgepackten Einkaufstaschen entgegen. Bald wurde ihm auch klar, warum: Vor ihm lag ein Markt. Ein Monstermarkt. Und das war wörtlich zu verstehen. An unzähligen Ständen boten Händler, allesamt Monster, ihre Waren an. Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Kochtöpfe, Kleider. Alles eben. Darunter waren auch Dinge, die er von zu Hause kannte: Kaugummi, Kugelschreiber, Feuerzeuge, angebrochene Zigarettenpackungen und sogar Fernseher! Ob man hier Empfang hatte?
    Interessiert schlich Rocky über den Markt und vergaß fast, was er eigentlich geplant hatte. Als er mit großen Augen die Auslagen der Stände bestaunte, hörte er plötzlich ein bekanntes Geräusch: MIIIIIES-MUSCH, MIIIIES-MUSCH, MIIIIIES-MUSCH.
    Rocky lief es eiskalt den Rücken hinunter. Der Hasenbock verfolgte ihn wieder! Im Stollen hatte er noch gedacht, dass er ihm zufällig begegnet war, aber jetzt war Rocky sich sicher: Der Hasenbock hatte es auf ihn abgesehen. Er konnte sich drehen und wenden, wohin er wollte, der Verfolger blieb ihm dicht auf den Fersen.
    MIIIES-MUSCH, MIIIES-MUSCH, MIIIES-MUSCH.
    Aber dieses Mal wollte Rocky den Spieß umdrehen und dem Hasenbock eine Falle stellen. Er musste wissen, warum er ihn verfolgte. Rocky bog um die nächste Ecke in eine verlassene Straße und sprang sofort hinter eine Mülltonne. Hier wollte er seinen Verfolger abpassen und zur Rede stellen. Die Schritte wurden langsam lauter.
    MIIIES-MUSCH, MIIIES-MUSCH, MIIIES-MUSCH.
    Stille. Das Wesen war an der Kreuzung stehen geblieben, sein furchterregender Schatten fiel auf den Asphalt. Rocky erkannte deutlich das zottelige Fell, die grotesken Ohren und das mächtige Geweih. Er schien zu schnuppern, Witterung aufzunehmen. Rocky griff zu einer Holzlatte. Er war zu allem entschlossen und bereit, sich auf das Wesen zu stürzen, so furchterregend es auch sein mochte. Doch dann wandte sich der Schatten plötzlich ab und eilte davon.
    MIES-MUSCH, MIES-MUSCH , MIES-MUSCH, MIES-MUSCH …
    „Verdammt!“, Rocky kroch aus seinem Versteck und eilte zurück auf die Hauptstraße. Von dem Hasenbock war weit und breit nichts mehr zu sehen – er war in dem dichten Gedränge abgetaucht.

    Rockys Knie zitterten wie Wackelpudding. Arbeitete der Hasenbock womöglich für die GaD? Würde er bald im Vulkan landen? Schnell verdrängte er diese schrecklichen Gedanken. Stattdessen

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