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Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge

Titel: Die Insel der Albträume und andere unbedingt geheim zu haltende Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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beschloss er, zu seinem ursprünglichen Plan zurückzukehren.
    Ohne weitere Zwischenfälle erreichte Rocky die letzten Häuser. Die Stadt endete abrupt und ging nahtlos in eine karge Ebene über. Salziger Wind strich über die steppenartige Landschaft. Es wuchs nicht viel mehr als Gras und die wenigen, verkrüppelten Bäume waren windschief wie eine Omi, die sich über ihren Krückstock beugt.
    Rocky folgte einem kleinen Trampelpfad und erreichte nach längerem Fußmarsch eine beeindruckende Steilküste. Hier fiel der Fels rund hundert Meter senkrecht ab, unten lag die tiefblaue See. Über Rocky kreisten kreischend ein paar Trottellummen 15 , die offenbar in der Felswand nisteten. Sonst war Rocky allein mit sich und dem Meer. Kein schönes Gefühl, denn der Blick hinaus auf die offene See machte wenig Hoffnung. Nirgendwo waren ein rettendes Schiff, nirgendwo eine andere Insel oder Land. Nur ein bizarrer Felsen, der keine hundert Meter von der Steilküste entfernt aus dem Wasser ragte. Dünn und verkrümmt wie der Finger einer Hexe wies er in den Himmel.
    Bei genauerem Hinsehen entdeckte Rocky, dass obenauf, gut 30 Meter über dem Meer, ein stattliches Haus stand. Trotz der Entfernung und der Tatsache, dass das Haus zum Teil in Nebel gehüllt war, konnte Rocky eine Person erkennen. Sie war groß, etwas zu dünn geraten und erinnerte an eine Straßenlaterne. Ja, das musste Admiral Griseldis Hornbläser sein. Er hatte die Uniform mit einer gestreiften Badehose getauscht. Aber was tat er da?
    Rocky kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Der Admiral machte ein paar Kniebeugen, gefolgt von diversen Dehnübungen – wie eine Giraffe, die aus einer Wasserstelle trinken wollte. Dann trat der Admiral an den Abgrund, hob die Arme und … sprang kopfüber in die Tiefe! Hatte der sie noch alle? Dabei konnte man sich doch das Genick brechen! Zu Rockys Überraschung war es ein sehr eleganter Sprung. Wie ein Pfeil tauchte Hornbläser in das Wasser ein, ohne dass auch nur ein einziger Tropfen aufspritzte. Das perfekte Gegenteil einer Arschbombe. Rocky war beeindruckt. Er konnte nur Arschbomben. Vor Kopfsprüngen hatte er wahnsinnige Angst, seitdem er im Schwimmunterricht einmal einen schmerzhaften Bauchplatscher hingelegt hatte.

    Kurz darauf erschien Hornbläsers Kopf wieder an der Wasseroberfläche. Wie ein Wal spuckte er Wasser, kraulte dann ein paar Züge zu einer Strickleiter und kletterte nach oben. Dort angekommen, bereitete er sich sofort auf den nächsten Sprung vor.
    „Auch zum Angeln hier?“

    Rocky schaute sich erschrocken um. Ein alter Nachtmahr hatte sich unbemerkt zu ihm gesellt. Sein Gesicht war faltig und wettergegerbt. Er trug lediglich einen Lendenschurz und sah auch sonst reichlich verwahrlost aus.
    Rocky verstand nicht ganz. Er hatte weder Angel noch Köder dabei, wie kam der Alte auf die Idee, dass er angeln wollte? Er schüttelte den Kopf.
    „Ich auch nicht“, antwortete der Alte. Anscheinend waren alle auf dieser Insel ziemlich plemplem.
    Der Nachtmahr schaute auf das Meer hinaus. „Gibt sowieso keine Fische mehr“, stellte er bitter fest, „nur noch Monster. Das ganze Meer ist voll davon.“ Er spuckte verächtlich auf den Boden. „Versuch mal ein Unterwassermonster zu angeln. Geht ja nicht.“
    Rocky schaute zu dem seltsamen Haus hinüber.
    „Und da drüben?“
    „Dort wohnt die GaD, die alte Hexe!“ Die Große alte Dame! Wie alle hier war er scheinbar nicht gut auf sie zu sprechen. „Was ist mit ihr?“ Rocky hoffte, endlich mehr über diese mysteriöse Frau herauszufinden.
    Aber der Alte hob nur den Kopf, schaute in den Himmel und stellte trocken fest: „Sie kommen zurück.“
    Rocky folgte seinem Blick. Und tatsächlich, gerade nahmen so viele Luftschiffe Kurs auf die Insel, dass sich der Himmel verdunkelte. Aus allen Himmelsrichtungen steuerten sie den Furzföhn an, ihren Heimat-hafen.
    Plötzlich hatte Rocky es eilig. Er wollte unbedingt vor Leschnikov und Conan zurück in der Wohnung sein. „Ich muss leider los“, stellte er nervös fest.
    Der Alte schaute traurig.
    „Schade, aber komm mich doch noch mal besuchen.

    Wir könnten was zusammen machen. Zum Beispiel wieder nicht angeln?“ Rocky war verwirrt.
    „Ja, gute Idee“, log er und eilte in Richtung Stadt davon.
    15 Ja, dieser Vogel heißt tatsächlich so. Die Trottellumme gehört zu den Meeresvögeln und nistet in Kolonien an Felswänden. Sie hat ihren Namen ihrem „trotteligen“ Gang zu verdanken. Berühmt sind

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