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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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und Eda angreift. « »Schön zu sehen, dass man mir so großes Vertrauen entgegenbringt. « Ein Lächeln umspielte Stellas Lippen. »Ich glaube außerdem nicht, dass Ilia jema n den braucht, der auf sie aufpasst. Sie kommt schon alleine zurecht. « »Vermutlich hast du Recht. Dann werde ich noch einmal mit Kaya sprechen und mich aufmachen. « »Eines noch«, hielt Stella ihn auf, als er sich zum Gehen wandte. Er hielt inne. Das Mädchen sah ihn eine Weile an. »Pass bitte auf dich auf«, mahnte sie dann mit leiser Stimme. Ehe Nalig begriff, hatte sie ihn schon in die Arme geschlossen. »Das werde ich«, versprach er, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.
    Kaya wartete schon auf ihn. Auf ihrem Schreibtisch hatte sie eine Karte ausgebreitet. »Das hier ist das Schloss«, erklärte sie, als Nalig nah genug war, um die Karte zu sehen. Sie deutete auf einen Punkt, der so weit von Serefil weg lag, wie es innerhalb Edas gerade noch möglich war. »Das ist ein weiter Weg«, stellte Nalig fest. »In der Tat. Deshalb habe ich das für dich. « Sie schob ihm ein Bündel zu, das Lina ihm geschnürt hatte. Es enthielt Brot, Trockenfleisch und geräucherten Fisch. Viel war es nicht, doch zu viel Gepäck würde ihn ohnehin nur behindern. »Das solltest du außerdem mitnehmen. Nur für den Fall. « Die Göttin reichte Nalig ein kleines Säckchen. Gemessen an seiner Größe war es überraschend schwer. Als Nalig es aufzog, funkelte ihm Gold entgegen. Ihm wurde etwas flau, als ihm bewusst wurde, dass er größeren Reichtum in Händen hielt, als sein Vater je besessen hatte. Er steckte das Säckchen zögernd in die Tasche und strich unbehaglich über die Beule, die es unter seiner Kleidung bildete. »Nimm dich in Acht, wenn du an dieser Stelle bist«, mahnte die Göttin und zeichnete einen Kreis mit roter Tinte auf die Karte. »Dies sind die Hügel, bei denen die Ferlah Juray auflauerten. « Sie rollte die Karte zusammen und reichte sie dem Jungen. »Erledige deinen Auftrag und komm zurück, sobald du kannst. Sieh dich vor. « Die Miene der Göttin war sorge n voll. »Ich werde so vorsichtig sein, wie ich kann«, versprach Nalig. Nun musste er sich nur noch von seinen Freunden verabschieden. Zalari und Arkas waren ganz und gar nicht erfreut darüber, dass Nalig alleine nach Eda aufbrach. Besonders Arkas schien nahezu sicher, dass Nalig Ähnliches blühte wie Juray. »Ich kann sehr wohl auf mich au f passen und Merlin hat gute Augen. Er wird Gefahren schon aus weiter Ferne erkennen. Und in allzu unübersichtlichen Gebieten werde ich zu Fuß gehen. « Nalig holte das Schwert, das Aro ihm vor seinem ersten Kampf gegeben hatte und seinen Stab. Außerdem kramte er einen Mantel aus seinem Schrank. Denn in Eda herrschte nicht der imme r währende Sommer Kijertas und auf Merlins Rücken war es windig. Ehe er aufbrach, verabschiedete er sich von Ilia. Sie war ganz und gar nicht glücklich darüber, dass er fortging. »Wie lange wirst du weg sein? « , wollte das Mädchen wissen. »Nicht allzu lange. Auf dem Fes t land vergeht die Zeit schneller als hier. Daher werde ich vielleicht schon in zwei Tagen zurück sein. « Sie umarmte ihn, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. »Ich bin dir nicht auf diese Insel gefolgt, damit du dich jetzt auf dem Festland töten lässt. «
    Als Nalig wenig später mit Merlin über den See flog, musste er sich eingestehen, dass ihm doch ein wenig mulmig zumute war. Eda war nicht sicher. Juray hatte dort den Tod gefunden. Und nun sollte er sich dorthin begeben. Merlin tadelte ihn im Geiste für seine Besorgnis und übermittelte ihm ein ansteckendes Gefühl voll Tatendrang und Zuve r sicht. Sie durchdrangen die Nebelwand und schon kamen die Häuser in Sicht, die Nalig so vertraut waren. Wie immer ließ ihn der Anblick etwas wehmütig werden. Seit er Serefil das letzte Mal gesehen hatte, hatte sich viel verändert. Zwar lag die Schmiede noch in Trümmern und viele der Häuser waren noch nicht repariert, doch hatten die Dörfler es geschafft, die Eiche auf dem Dorfplatz wieder aufzurichten und die Kirche war fast vollständig wieder aufgebaut. Als der Hof seines Vaters in Sicht kam, konnte Nalig es nicht lassen, Merlin anz u weisen einen kleinen Bogen zu fliegen und etwas tiefer zu gehen. Dort unten stand Naligs Vater und strich die Fensterläden. Das kleine Haus war in bedauernswertem Zustand und sein Vater wirkte hagerer, als der Junge ihn kannte. Doch er lebte und das war das Wichtigste. Ganz unvermittelt

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