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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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lösen, ungeachtet dessen, dass ich gerade erst angeko m men war. « »Die Zeiten waren damals andere. Ich habe seit 800 Jahren ein Auge auf alle Königreiche, die an diesem See liegen und ich glaube, ich kann die Lage etwas besser einschätzen. « Dieses Argument fand Nalig ausgesprochen ungerecht. Was sollte man einer 800 Jahre alten Göttin darauf erwidern? »Ich bin mir Edas Lage wohl bewusst. « Stellas Wut schien kurz vor dem Überkochen. »Es geht nur um ein einfaches Gespräch mit Edas König. Nalig kann das ebenso gut erledigen wie ich. Er ist doch auch sonst immer Eure erste Wahl. Wenn ich erst nach Eda und dann nach Syri fliegen muss, kostet mich das minde s tens fünf Tage. In dieser Zeit kann viel geschehen. Nalig kann durch seine Verletzung ohnehin nicht kämpfen. Wenn Ihr ihn schickt, ist das besser für uns alle. « Das war der Augenblick, in dem Nalig das Zi m mer betrat. »Stella hat Recht«, sagte er. »Eda ist mein Königreich, und mich um seine Angelegenheiten zu kümmern ist meine Pflicht. Sagt mir, was zu tun ist und lasst mich gehen. « Die Göttin war nicht e r freut, dass Stella plötzlich Verstärkung hatte. Sie funkelte Nalig an, schien dann jedoch einzusehen, dass sie überstimmt war. »Lass uns alleine«, forderte sie Stella auf. Das Mädchen verließ den Raum. Kaya setzte sich, während Nalig vor ihr stehen blieb. »Edas König gibt Syri die Schuld für die Überfälle auf all die Dörfer«, erklärte die Göttin. »Er sammelt seine Truppen und lässt Waffen fertigen, um gegen Syri in den Krieg zu ziehen. Da Syri keinerlei Schuld an den Vorfällen trägt, könnte das der Auftakt zu weiteren jahrzehntelangen Gefechten sein, bei denen niemand nachgeben will. Das könnte in diesen Zeiten das Ende Edas sein. Daher muss der König davon überzeugt werden, diesen Feldzug nicht zu führen. « »Und ich nehme an, dass ich derjen i ge bin, der den König überzeugen soll. « »Da Stella sich weigert, in dieser Angelegenheit tätig zu werden, wirst du dich dieser Sache a n nehmen müssen. « »Wann soll ich mich auf den Weg machen? « »Am besten sofort. Je eher der König sich wieder Dingen zuwendet, die seinem Land wirklich helfen, desto besser. Aber du solltest dir zuvor von Hato alles über Edas und Syris jahrelange Feindschaft berichten lassen. Außerdem wäre es klug, mit Stella zu sprechen. Sie kennt die Starrköpfigkeit des Königs am besten. « Die Göttin musterte ihn so intensiv, dass Nalig das Gefühl hatte, sie sehe in seinen Kopf hinein. »Bist du sicher, dass du dich dieser Aufgabe gewachsen fühlst? « »Ich kann nicht für den Rest meiner Tage auf Kijerta andere meine Arbeit machen lassen«, beschloss Nalig und verließ mit einer angedeuteten Verbeugung den Raum. Draußen wartete Stella. »Ich wollte dich mit dem, was ich da gesagt habe, nicht angreifen«, meinte sie gedämpft. »Versteh das bitte nicht falsch. « Der Junge winkte ab. »Du hattest völlig Recht. Eda ist mein Königreich. «
    Den folgenden Morgen verbrachte Nalig damit, sich von Hato über die politische Lage zwischen Eda und Syri aufklären zu lassen: Ein Gespinst aus Intrigen, Missverständnissen und Anschuldigungen, das sich über Generationen zog. Dann, nach dem Mittagessen, suchte er Stella in ihrem Lager im Wald auf, um sich im Umgang mit Edas K ö nig unterweisen zu lassen. König Kilian war allem Anschein nach ein genusssüchtiger und höchst eigensinniger Mensch. Stella berichtete von ihren früheren Begegnungen mit ihm. »Er wird nicht gerne krit i siert und was auch immer du ihm vorschlägst, du musst es aussehen lassen, als sei es seine Idee gewesen. « Nalig seufzte. Taten lagen ihm mehr als Worte. »Der König weiß, dass er in vielen Dingen nachlässig ist. Daher fürchtete er zu Recht, dass ihn eines Tages jemand ablösen könnte. Er ist sehr misstrauisch. Du wirst sein Vertrauen gewinnen müssen, ehe er dich überhaupt anhört. « »Und wie soll ich das anste l len? « Stella zuckte mit den Schultern. »Das wirst du sehen, wenn es soweit ist. Lass dich auf keinen Fall zu Gefühlsausbrüchen hinreißen, selbst wenn seine Sturheit dich in den Wahnsinn treibt. « Als Stellas Unterweisung zu Ende war, schickte sich Nalig an zu gehen. »Kön n test du ein Auge auf Ilia haben, solange ich weg bin? « , bat er sie. »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein«, bedauerte Stella. »Kaya schickt mich nach Syri. Ich soll die Regenten meines Königreichs warnen, nur für den Fall, dass du keinen Erfolg hast

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