Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
Vom Netzwerk:
heraus. »Was soll denn das? « , frage Nalig verständnislos. »Greon möchte sein Zimmer zurück«, meinte Arkas nur. »Ach, möchte er das? « , hakte Nalig nach und bedachte Greon, der vom Bett aus seinen Bruder beim Packen beobachtete, mit einem bissigen Blick. »Da Thorix es neuerdings vo r zieht, bei seinem Begleiter im Innenhof zu nächtigen, gibt es für mich keinen Grund mehr, in seinem Zimmer zu wohnen«, ließ er sich zu einer Erklärung herab. »Thorix schläft im Innenhof? « Das war Nalig neu. »Sag bloß, das wusstest du nicht. Ihr seid doch jetzt so gute Freunde. « Ohne darauf einzugehen, trat Nalig zu Arkas, der sich ger a de all seine Besitztümer auflud und half ihm. »Du kannst in mein Zimmer einziehen«, bot er ihm an. Arkas schwankte leicht unter seiner Last und sah verlegen aus. »Das ist nett von dir. Aber Zalari hat mich zuerst gefragt. « »Oh. « »Tut mir leid«, entschuldigte sich Arkas. »Das ist in Ordnung«, versicherte Nalig. »Solange du irgendwo unterkommst. « Doch es war ganz und gar nicht in Ordnung. Wäre Naligs Verhältnis zu Zalari im Augenblick nicht so angespannt gewesen, dann hätte es ihm nichts ausgemacht. Schließlich kannte Arkas Zalari schon viel länger als ihn. Doch so grämte es ihn, dass er, um Arkas zu sehen, künftig auch Zalaris Gesellschaft würde in Kauf nehmen müssen. Die Jungen brachten Arkas’ Hab und Gut in das Zimmer nebenan. Zalari hatte seine Rüstung abgelegt und die Vorhänge zugezogen, um ein wenig zu schlafen. Als sich die Tür öffnete, blickte er von seinem Bett herüber. Er erkannte Nalig und schaute sofort wieder weg. Während Arkas seine Sachen in dem neuen Zimmer unterbrachte, blieb Nalig im Türrahmen stehen. Indessen hatte einer der auf Kijerta seltenen, dafür aber umso heftigeren, Regenschauer eingesetzt. Den Tempel zu verla s sen, war deshalb leider nicht möglich. Dass die Streitenden sich kaum aus dem Weg gehen konnten, war der Stimmung nicht gerade zuträ g lich. Arkas schlug eine Reihe von Spielen vor, doch Zalari war von keinem sonderlich angetan. »Wahrscheinlich ist er einfach müde«, meinte Arkas, als er mit Nalig in dessen Zimmer ging. »Ja, wahrschei n lich. « Bislang hatte Nalig Arkas nichts davon erzählt, was Zalaris Schwester tatsächlich widerfahren war. Was hätte es auch genutzt? Erst im Speisesaal trafen die Jungen wieder aufeinander. Nalig und Arkas hatten über ihr Würfelspiel die Zeit vergessen und trafen zuletzt ein. Doch Kaya und die anderen Krieger saßen nicht wie gewohnt an der Tafel. Sie standen beisammen und auch Lina, Mira, Jiro und Stella waren da. Selbst Hato hatte die Bibliothek verlassen. Arkas und Nalig war sofort klar, dass etwas nicht stimmte. Sie traten näher an die Ve r sammlung heran. Zalari wandte sich ihnen zu. »Was ist geschehen? « , flüsterte Nalig. »Juray ist tot«, teilte Zalari gedämpft mit. Diese Neui g keit durchzuckte Nalig wie ein Blitz. »Aber wie konnte das gesch e hen? « , fragte er mit einem Gefühl ungläubigen Entsetzens. Zalari legte nur den Finger auf die Lippen und nickte zu Kaya. Die Jungen sch o ben sich näher an die Göttin heran, die gerade berichtete: »Die Ferlah haben natürlich irgendwann bemerkt, dass Juray ihnen folgt. Scheinbar können sie auch über große Entfernungen miteinander Kontakt au f nehmen, denn plötzlich tauchte hinter einem Hügel ein gutes Dutzend der Kreaturen auf. Gegen sie konnte Juray nichts ausrichten. « Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihn niemals gehen lassen dürfen. « Besonders Aro und Rigo schienen zu keinem Gedanken fähig. Seit vielen Jahrzehnten hatten sie mit Juray auf der Insel gelebt. Der G e danke, dass er niemals wieder kommen sollte, war auch für Nalig sel t sam unwirklich. Er hatte den Krieger und seinen Marder, umstrahlt von blauem Licht, noch genau vor Augen. Und jetzt sollten sie tot sein. Kein anderes Tier war so schnell gewesen wie der Marder. Wie nur konnten diese Kreaturen ihn zu fassen bekommen? »Wenn sie ihm aufgelauert haben, um ihm dann in den Rücken zu fallen, hat er wohl einfach nicht schnell genug begriffen, was los ist«, mutmaßte Zalari, als habe er Naligs Gedanken erraten. »Konnte Juray noch in Erfahrung bringen, wo die Ferlah herkommen? « , fragte Aro mit ungewohnt rauer Stimme. Kaya wirkte betrübt. »Nein. Die Ferlah sind, solange er ihnen auf den Fersen war, gerade über Eda hinweggeflogen. Aber vielleicht wollten sie ihn auch nur auf eine falsche Fährte locken. « »Dann war alles

Weitere Kostenlose Bücher