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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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der seinen stummen Gedankengang nicht hatte mitverfolgen können, blickte verständnislos drein. »Umg e kehrt? « »Was ist, wenn es nur eine begrenzte Zahl von Gestalten a n nehmen kann und danach die Inselbewohner auswählt, denen es e r scheint? Wäre es nicht denkbar, dass es nur die Gestalt derer anne h men kann, denen es einmal begegnet ist? « Thorix hielt nicht viel von dieser Überlegung. »Wie kommst du denn darauf? « »Die ersten Spuren des Grauens habe ich an der Stelle gefunden, an der Arkas starb und Arkas’ Gestalt war auch die erste, in der es erschienen ist. Meine kon n te es annehmen, weil ich ihm im Wald begegnet bin. « »Aber es kann unmöglich Greon begegnet sein. Er ist an einem Ort untergebracht, zu dem niemand gelangen kann. « Nalig zog die Brauen tiefer. »Das ist in der Tat seltsam. Auch dass es in Greons Gestalt ein Gesicht hat, ist eigenartig. Die Götter gaben ihm nicht ohne Grund den Namen Grauen ohne Gesicht. Es muss bei Greon eine Besonderheit geben. « »Und woran denkst du dabei? « »An nichts Bestimmtes. Aber irgende t was stimmt mit Greon nicht. Wir sollten der Sache auf den Grund gehen«, beschloss Nalig. »Und wie sollen wir das anstellen? « »Ganz einfach, wir fliegen zum südlichen Haupthaus des Tempels und sehen in den Raum, in dem er sitzt. « »Das wird Kaya sicher nicht zulassen. Sie wird denken, dass wir ihn töten wollen. « »Womit sie gar nicht so falsch läge, wenn man bedenkt, wie viele Schwierigkeiten der Mistkerl uns gemacht hat. Aber ich habe nicht vor, Kaya um Erlaubnis zu bi t ten. « »Und wie willst du den Raum öffnen? Nur wer jemanden dort hineingeschickt hat, kann ihn wieder herauslassen. « »Aber Kaya war nicht alleine dort. Du bist auch dabei gewesen, als Greon eingesperrt wurde. Vielleicht kannst auch du den Raum öffnen. « Kopfschüttelnd schritt Thorix auf und ab. »Ich glaube nicht, dass ich das kann. « »Es wäre immerhin einen Versuch wert. Irgendetwas stimmt nicht mit Greon. Und es könnte uns im Kampf gegen das Grauen helfen, zu wissen, was es ist. « Thorix war nicht besonders angetan von dieser Idee. »Wir können in ein paar Stunden zurück sein. Du wirst doch jetzt nicht etwa schlafen wollen. « Der Junge seufzte. »Na schön. Ich bin mir zwar sicher, dass wir dort nichts ausrichten können, aber ein Versuch wird sicher nicht schaden. « Nalig stand auf. »Ich werde Zalari wecken, damit er auf Ilia achtet, während wir weg sind. Wir treffen uns im Innenhof. «
    Als Nalig auf den Gang trat, der zu den Zimmern der Krieger füh r te, sah er jemanden im Halbdunkel vor einer Tür stehen. Sein Magen zog sich sofort zusammen. Der Größe nach konnte es nur Zalari sein. Doch weshalb lag er nicht in seinem Bett? Als der Junge Nalig b e merkte, wandte er sich um und trat einen Schritt auf ihn zu. »Warte, bleib wo du bist«, forderte Nalig ihn auf. Zalari hielt inne. »Was ist los mit dir? « »Ich will dein Gesicht sehen«, verlangte Nalig von dem Ju n gen, der halb im Schatten des schlecht erhellten Ganges stand. »Bist du verrückt? « , fragte Zalari fassungslos. »Vielleicht bin ich das. Aber ich bin lieber verrückt als tot. Also zeig mir dein Gesicht. « Zalari hob den Kopf und trat etwas zur Seite. Nalig sah seine Augen aufblitzen und erkannte schemenhaft Nase und Mund. Erleichtert atmete er auf und trat vor ihn. »Weshalb bist du nicht in deinem Zimmer? « Zalari zog die Brauen hoch. »Manchmal muss man eben nachts nochmal aufstehen. Muss ich dir das jetzt wirklich erklären? « , fragte er in ungeduldigem Ton. Nalig spürte erst jetzt, da er sich beruhigte, wie sehr sein Herz hämmerte. Rasch klärte er Zalari über die neusten Geschehnisse auf. Dass er bei Ilia bleiben sollte, während Nalig und Thorix zum südl i chen Haupthaus flogen, gefiel ihm nicht. Er war mit Greon noch nicht fertig, jedoch auch nicht in der Stimmung, sich mit Nalig darüber zu streiten. »Wir werden nicht lange weg sein«, versprach Nalig, während Zalari vor der Tür zur Kammer Stellung bezog. Auf dem Innenhof wartete Thorix. Nalig wagte einen Versuch, Merlin zur Verwandlung zu bringen, doch es gelang ebenso wenig wie die Male zuvor. Somit flogen die beiden Jungen gemeinsam auf Kazard. Den Turm bei Nacht zu finden, gestaltete sich schwierig. Mehrfach flogen sie dicht daran vorbei, ohne ihn zu sehen, bis Thorix endlich die Stelle fand, an der Kazard zwischen den Blättern hindurchtauchen und landen konnte. Auch im Tempel hatte der Junge Schwierigkeiten, den

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