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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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und auch der Drache hatte einige Brandwunden durch das Feuer aus den Kratern davongetragen. Stöhnend lehnte sich Kir gegen die hintere Höhlenwand und rang mit weit geöffnetem Maul nach Atem. Zalari wollte gerade von ihrem Rücken steigen, als die Wand, an der sie lehnte, nachgab und wegbrach. Ein Ruck ging durch den Drachenkörper, als Kir das Gleichgewicht verlor und in den Hohlraum kippte, in den die Höhlenwand gebrochen war. Zalari spü r te, wie Kir ins Leere trat. Immer tiefer rutschten sie beide in eine Fel s spalte, dann fielen sie ein gutes Stück in die Tiefe, ehe Kir die Flügel ausspannte und sicher landete. Der Junge glitt vom Rücken des Dr a chen. Sie standen auf ebenem Grund in vollkommener Dunkelheit. Geistesgegenwärtig forderte Zalari seinen Drachen sofort auf, kein Feuer zu speien. Der Gestank, der über der Erde von den aufsteige n den Gasen kam, die sich in nur einem Funken entzündeten, war hier so stark, dass Zalari ganz schwindelig wurde. In dem grünen Schein, den er selbst und Kir ausstrahlten, versuchte der Junge zu erkennen, wo sie waren. Sie befanden sich in einer großen unterirdischen Höhle. Hoch über sich, knapp unter der Decke, erkannte er in einer Wand die Spalte, durch die sie hereingerutscht waren. Kir fiel zur Seite und streckte die Beine von sich. Zalari begutachtete besorgt ihre Verle t zungen. Leider gab es nichts, was er für sie tun konnte. Verbände in Kirs Größe gab es nicht, schon gar nicht auf der Insel der Ferlah. »Das ist alles meine Schuld«, murmelte Zalari und strich über Kirs Flanke. »Ich hätte viel vorsichtiger sein müssen. « Kir schnaubte und bedeutete ihm, dass man in ihrer derzeitigen Lage gar nicht vorsichtig sein kon n te. Sie musste sich ausruhen und Zalari blieb nichts weiter übrig als zu hoffen, dass sie sich von selbst erholte. Jedenfalls war seine Begleiterin bis auf Weiteres keine große Hilfe mehr im Kampf gegen die Ferlah. Der Junge selbst war nicht erheblich verletzt. Neben der Schramme, die er schon seit seiner Bekanntschaft mit dem Pferdezüchter trug, hatte er noch eine Wunde am Kopf und eine in der Schulter, wo sich die Kralle der Flugechse hineingebohrt hatte. Beides würde sicher eine Weile schmerzen, beeinträchtigte ihn jedoch nicht besonders. Entg e gen seiner anfänglichen Befürchtung, er hätte sich im Klammergriff der Kreatur sämtliche Rippen gebrochen, konnte er nun schon wieder beinahe schmerzfrei atmen. Um nicht völlig untätig zu sein, untersuc h te Zalari den unterirdischen Raum näher, in dem sie gelandet waren. Er war von enormer Größe und eine Vielzahl von Gängen zweigte von ihm ab. Zalari wählte einen davon und folgte ihm. Je weiter er ging, desto schmaler wurde er. Immer wieder gelangte Zalari an Ve r zweigungen. Er und Kir schienen in einem riesigen System aus Gä n gen und Höhlen gelandet zu sein, das sich durch den gesamten Berg zog. Der Gang wand sich immer steiler nach oben und wurde schlie ß lich so schmal, dass Zalari ihm nicht weiter folgen konnte. Soweit er sah, mündete er in einen der vielen Krater der Insel. Der Junge begriff. Das Gas, das aus dem Boden trat, entstammte der Höhle, in der er und Kir gelandet waren. Dort war es am stärksten konzentriert. Durch die vielen Gänge gelangte es schließlich nach draußen. Zalari kehrte zu Kir zurück und glaubte plötzlich das Kreischen der Kreaturen zu hören. Er versuchte festzustellen, aus welcher Richtung es kam. Doch es schien von allen Seiten her zu dringen. Es klang nah und doch gedämpft und dann wurde Zalari klar, dass es von oben kam. Die unterirdische Höhle musste sich direkt unter dem Nest der Kreaturen befinden, die nun dorthin zurückkehrten, da sie ihn und Kir nicht erwischt hatten. Nur wenige Fuß Gestein trennten das Tal, in dem sie nisteten, von der Höhle. Zalari versuchte, den entsetzlichen Gestank um sich her nicht zu beachten und dachte nach. Die Ferlah wussten scheinbar nichts von dem unterirdischen Gangsystem. Und wenn doch, war der Eingang, auf den er und Kir gestoßen waren, wohl der einzige. Andernfalls wären die Ferlah ihnen längst gefolgt. Da ihre Flugechsen nicht durch die Felsspalte passten, konnten sie den Zugang nicht nutzen, um in die Höhle zu gelangen. Denn so blieb ihnen nur die Möglichkeit zu springen und das wäre ihr sicherer Tod. Zalari blickte hinauf zur Decke des unterirdischen Raumes, von wo noch immer das Gezeter der Flugechsen zu hören war und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Jetzt wusste

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