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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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auf das Bein verlagerte, mit dem sie ihn festn a gelte. Dann plötzlich prallte etwas mit solcher Wucht gegen den Kö r per der Flugechse, dass der Aufschlag vom gesamten Berghang wide r hallte. Kir wirkte wie ein winziges grünes Boot in einem Meer voll wogender, schwarzer Wellen, als sie zwischen den Kreaturen hindurchflog. Sie zog einen engen Bogen und flog auf Zalari zu. Sie streckte den Hals nach ihm aus, doch sie wurde immer wieder von Flugechsen gerammt, sodass sie zu weit nach links geriet, um den Jungen zu erreichen. Zalari versuchte sich aufzurichten, doch der Schmerz in seinem Brustkorb hinderte ihn daran. In der Luft kämpfte Kir mit Zähnen und Klauen gegen die Kreaturen. Sie brachte ihnen blutige Wunden bei, doch auch sie blieb nicht unversehrt. Der lange Dorn am Schwanz einer Flugechse schlug eine klaffende Wunde in ihre Brust. Hilflos sah Zalari, wie Kir durch die Luft trudelte. Heißes Drachenblut tropfte auf den Berg rings um den Jungen. Zwei Kreat u ren packten Kir und schmetterten sie gegen die Felsen. Vier der R ü ckenzacken brachen ab. Der Drache stöhnte und schaffte es, vom Schmerz betäubt, nicht, sich aufzurichten, ehe die beiden Kreaturen bei ihr waren. Eine packte sie mit den Hinterbeinen, die andere grub ihr die Zähne in die Schulter. Kir wusste, dass ihr Feuer gegen die Flugechsen nichts ausrichtete. Doch ihr Instinkt gebot es ihr, Fla m men gegen ihre Widersacher zu speien. Sie war nicht weit von einem der Krater abgestürzt und ihr Atem entzündete das Gas, das aus ihm emporstieg. Eine Feuersäule loderte auf und entzündete das Gas der umliegenden Krater gleich mit. Das Gas brannte heißer als das Dr a chenfeuer und versengte die Haut der Flugechsen, die von Kir abli e ßen und sich in den Himmel retteten. Kaum, dass das Gas verbrannt und das Feuer fauchend erloschen war, legten sie wieder auf den Dr a chen an. Die Zeit, die das Feuer Kir verschafft hatte, genügte ihr j e doch, um sich aufzurichten und die Flügel zu spannen. Nur eine Ar m länge über dem Boden flog sie auf Zalari zu und griff sich den Jungen, als sie über ihn hinwegflog. Jener fühlte sich, zwischen den scharfen Zähnen steckend, reichlich unbehaglich, auch wenn diese seiner B e gleiterin gehörten. Kir wandte den Kopf und setzte Zalari auf ihrem Rücken ab. Die Flugechsen schossen von allen Seiten auf den Drachen zu. Kir streckte Hals und Schwanz so lang wie möglich und nutzte jeden Luftzug, um sich noch schneller voranzutreiben. Zalari konnte kaum atmen. Er hatte das Gefühl, jegliche Luft würde einfach an ihm vorbeirauschen, ohne dass er etwas davon in die Lungen bekam. Kir drehte sich um die eigene Achse und flog weite Bogen, um den Flu g echsen zu entkommen. Sie mahnte Zalari, sich so dicht wie möglich an ihren Rücken zu pressen. Verwirrt leistete der Junge der Anordnung Folge und schrie erschrocken auf, als der Drache direkt auf den steilen Berghang zuflog. Dann erkannte er Kirs Absicht. Verborgen hinter dem Felsvorsprung, sah Zalari den Zugang zu ihrem Versteck. Es kostete Kir alle Konzentration, die sie noch aufbringen konnte, ger a dewegs auf den schmalen Spalt zuzufliegen, sich im letzten Augenblick seitlich zu drehen und die Flügel eng an den Körper zu legen, sodass sie mit dem Schwung des letzten Flügelschlags durch den engen Z u gang in die Höhle schoss. Zalari spürte, wie sein Rücken leicht die Felswand streifte. Kir schlug die Krallen in das Gestein, um nicht mit der gesamten Wucht ihres Flugs in die hintere Höhlenwand einz u schlagen. Der Aufprall war dennoch heftig und Zalari wurde beinahe von Kirs Rücken gerissen. Dem Jungen fiel nicht auf, dass das G e räusch des Aufschlags viel dumpfer war, als es bei einem Zusamme n stoß mit einer massiven Steinwand hätte sein müssen und er bemerkte auch nicht, dass sich Myriaden kleiner Risse im Stein bildeten. Dra u ßen schlugen die Kreaturen , die ihnen gefolgt waren, gegen die Fel s wand. Kleine Steine rieselten durch die Erschütterung von der Decke. Eine der Flugechsen steckte den langen Hals in die Höhle und schnappte wütend nach Zalari und Kir, doch sie erreichte sie nicht und ihr Becken war zu breit, als dass sie sich durch den Eingang hätte zwängen können. Kir war am Ende ihrer Kräfte. Die Wunde in ihrer Brust war so tief, dass Zalaris ganze Hand hineingepasst hätte. Blut lief die grünen Schuppen hinab und bildete eine Lache am Boden. Dort, wo die Kreatur sich in Kirs Schulter verbissen hatte, fehlten ganze Stücke Fleisch

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