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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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dem Moment zurück, als ich das Bewusstsein verloren habe. Und nicht nur das, nachdem sie zwischen den Felsbrocken hindurch über die Erde gelangt war, hat sie sich aus eigener Kraft wieder verwandelt. « Zalari rieb sich die Augen. Was weiter geschehen war, hatte er selbst nur durch Kirs Schilderungen erfahren. Nachdem der Drache aus der Erde entkommen war, hatte er verzweifelt versucht die Steine beiseite zu wälzen, die noch Zalari einschlossen. Doch waren die meisten Fel s brocken viel zu groß, genau wie die Gefahr, dass ein plötzlicher Stei n rutsch Zalari doch noch erschlug. Resigniert hatte Kir die Schnauze gegen einen der Felsen gepresst, der plötzlich verschwunden war, um im gleichen Augenblick zehn Schritte von ihr entfernt wieder aufz u tauchen. »Kir hat bislang nie eine derartige Fähigkeit gezeigt«, wunde r te sich Aro. »Ich dachte, das Feuerspeien wäre ihre besondere Gabe. « Der Junge zuckte mit den Schultern. »Das dachte ich auch. Aber da Drachen von vornherein Feuer speien können, auch wenn sie nicht durch ein magisches Band mit einem Krieger verknüpft sind, ist ihre wahre Fähigkeit wohl bis zu diesem Zeitpunkt verborgen geblieben. « Worin genau Kirs unverhoffte Fertigkeit bestand, war Zalari ohnehin nicht ganz klar geworden. Wie sie es schilderte, konnte sie offenbar Dinge von einem Ort zu einem anderen schicken, wobei sie dabei bislang nur mit totem Material Erfolg gehabt hatte. »Und auf diese Weise seid ihr dann doch noch von der Insel der Ferlah entkommen? « , fragte Thorix. »Ja«, bestätigte Zalari, da er endlich die Zeit gekommen sah, seine Erzählung zu beenden, auch wenn es in Wahrheit bei We i tem nicht so einfach gewesen war. Wer es selbst nicht erlebt hatte, konnte sich nicht vorstellen, welche Naturgewalt auf der Insel losg e brochen war. Das geschmolzene Gestein hatte die Stelle, an der Zalari und Kir verschüttet lagen, noch längst nicht erreicht, da war die Luft schon so heiß gewesen, dass der bloße Kontakt mit ihr die Haut des Jungen völlig verbrannt und ein einziger Atemzug ihn getötet hätte. Der Drache, der trotz seines natürlichen Schutzes gegen Feuer, selbst erhebliche Wunden davongetragen hatte, war sich dieser Gefahr für seinen Begleiter jedoch bewusst gewesen. In dem Augenblick, da Kir Zalari unter dem Gestein hervorgezogen hatte, das die Hitze ein wenig abgeschirmt hatte, hatte sie den Jungen im Ganzen verschluckt, war durch den See geschwommen und hatte ihn rasch wieder hervorgewürgt, nachdem sie dem Inferno der Insel entflohen war. Zalari war nicht umhin gekommen zu bemerken, dass sich etwas So n derbares mit ihm zugetragen hatte, nachdem er aus seiner Bewusstl o sigkeit erwacht war. Und als Kir ihm erklärte, auf welche Weise sie ihn gerettet hatte, da schwor sich Zalari, diesen Teil seiner Geschichte für immer für sich zu behalten. Der Drache jedenfalls hatte seine Rettung teuer bezahlt. Die dünnen Flughäute waren der enormen Hitze nicht gewachsen und als Zalari neben seiner Begleiterin auf dem Festland erwacht war, hatte er feststellen müssen, dass ihre Flügel nahezu sk e lettiert waren. Das war ein harter Schlag für beide und brachte sie zudem in eine sehr missliche Lage: Das Gebirge, das zwischen Eda und der Insel der Ferlah lag, war zu Fuß beinahe nicht zu passieren. Nachdem er endlich eine Stelle gefunden hatte, an der er das Gebirge überqueren konnte und in Eda angelangt war, stand Zalari vor der Herausforderung, das gesamte Königreich zu Fuß zu durchqueren, um zurück nach Kijerta zu kommen. Ein wenig hatte ihm König Kilian weiter geholfen, der ihm eines seiner besten Pferde zur Verfügung gestellt und ihn ausgiebig mit Proviant eingedeckt hatte. Doch selbst zu Pferd war das Vorankommen alles andere als einfach gewesen. Unwegsame Gebiete, die Kir einfach hätte überfliegen können, mus s ten mühsam umgangen werden. Und wer es gewohnt war, auf einem Drachen zu sitzen, der empfand einen ganztätigen Ritt auf dem R ü cken eines Pferdes als weitaus beschwerlicher, als jemand, der es g e wohnt war zu Fuß zu gehen. Deshalb hatte Zalaris Rückweg so viel Zeit in Anspruch genommen. In einem Dorf nahe Serefil hatte Zalari schließlich ein Boot geliehen, um über den See zu fahren, indem er die Stute des Königs als Pfand zurückgelassen hatte. »Ich sollte sie so bald wie möglich auslösen«, beschloss Zalari. »Ich glaube, der Schiffer rechnet nicht damit, dass ich zurückkomme. In Eda hält sich noch immer das Gerücht, dass alles,

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