Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
Vom Netzwerk:
nahm einen Krug mit Wasser von seiner Kommode und goss Nalig etwas davon in einen Becher. »Ich fürchte, wenn du nicht in den nächsten Stunden schwer krank wirst, gibt es kein Entkommen. « Nalig starrte trübsinnig in den B e cher. »Es macht mich schon ganz krank, wenn ich nur an sie denke. « Arkas stieß ihn aufmunternd an. »Ich muss zwar eigentlich nicht zum Unterricht. Aber wenn du willst, komme ich mit. « »Das würdest du tun? « , fragte Nalig hoffnungsvoll. »Sicher. Ich kann ja nicht zulassen, dass du Stella an die Gurgel gehst. « Auf wundersame Weise schaffte Arkas es auch dieses Mal, dass Nalig sich besser fühlte. »Nur leider wird sie das nicht davon abhalten, mich in den Unterrichtsstunden, die ich bei ihr habe, wie ein Kleinkind zu behandeln. « »Jetzt hör schon auf, dir darüber Gedanken zu machen. Glaubst du vielleicht, dass Stella alles von Anfang an konnte? Wenn sie dich nicht zufrieden lässt, dann hau ihr doch einfach eine rein. Schließlich bist du stärker als sie. « Nalig lachte. »Ich glaube nicht, dass das mein Problem lösen würde. « »Aber du könntest es wenigsten versuchen«, erwiderte Arkas schulterz u ckend. Nino hüpfte von Naligs Kopf, um am Fenster eine Fliege zu fangen, die summend immer wieder gegen das Glas flog. Nalig folgte ihm mit den Augen und bemerkte plötzlich, dass etwas an diesem Zimmer merkwürdig war. »Sag mal, wo schläft eigentlich dein Br u der? « Es gab nur ein Bett und auch nur einen Schreibtisch. »Er schläft bei Thorix. Eigentlich ist das hier sein Zimmer, also das Zimmer für den Krieger aus Kreba. Aber da er sich so gut mit Thorix versteht und ich ihm bei seiner Ausbildung ohnehin nur im Weg wäre, wohne ich hier alleine mit Nino. « Nalig bemerkte, dass das sonst so heitere L ä cheln in Arkas’ Gesicht plötzlich etwas maskenhaft war. Also fragte er nicht weiter. Beim Mittagessen war er heilfroh, dass Stella sich wä h rend der Mahlzeiten vom Speisesaal fernhielt. Er hatte kein Interesse daran, dass Greon und Thorix von seiner katastrophalen ersten Stunde erfuhren und er hatte nicht vor, jemandem außer Arkas davon zu erzählen. Nach dem Mittagessen begaben sich die beiden sogleich zu dem Nebengebäude, in dem der Geschichtsunterricht abgehalten wurde. In dem kleinen Bau fanden sie im Wesentlichen einen großen, schmucklosen Raum vor, der noch eine weitere Tür, wohl zu einer Art Abstellkammer, hatte. Wie überall im Tempel fiel das Licht auch hier durch hohe Fenster weit über dem Boden. Auf Mobiliar hatte man weitestgehend verzichtet. Nahe der Wand, die zur Linken des Ei n gangs lag, stand ein Pult, vor dem fünf Kissen auf dem Boden lagen. Hinter dem Pult stand ein Mann, dessen graues Haar und tiefe Falten auf ein hohes Alter hindeuteten. Auf seiner Schulter hockte eine Kr ä he, die ebenso grau war. Als Nalig und Arkas mit Nino und dem Fa l ken eintraten, blickten beide auf. Der Mann schien etwas irritiert, dann jedoch lächelte er. »Arkas! Das ist ja eine Überraschung. Willst du uns heute Gesellschaft leisten? « Der Mann lief um sein Pult herum auf die Jungen zu. »Ja, es kann ja nicht schaden. « Arkas grinste verlegen. »Dann musst du Nalig sein«, schlussfolgerte der Alte und schüttelte dem Jungen die Hand. »Ich bin Hato, der Geschichtslehrer. Das ist wirklich ein schönes Tier. « Er begutachtete den Falken mit prüfendem Blick, während die Krähe auf seiner Schulter nur ein missbilligendes Krächzen hören ließ. Nalig nahm diese Bemerkung wie immer stil l schweigend zur Kenntnis. »Setzt euch«, forderte Hato die beiden auf und so nahmen sie auf zwei der Kissen Platz. Es dauerte nicht lange, bis auch Greon und Thorix eintraten. Thorix ließ seinen Büffel vor der Tür, da er nicht hindurchpasste. Greon stutzte, als er Arkas sah. »Was machst du denn hier? Du wirst doch wohl nicht etwa was lernen wo l len. « Er und Thorix zogen ihre Kissen ein Stück zur Seite und saßen somit etwas abseits der anderen. Stella kam erst kurz vor Unterricht s beginn. Sie ließ sich wortlos hinter Nalig nieder und gab kein Zeichen des Wiedererkennens. Umso entschlossener war der Junge, ihr dieses Mal keinen Grund zu geben, ihn in irgendeiner Weise anzugreifen. Dieser gute Vorsatz zerschlug sich jedoch schon, als Hato durch den Raum ging und jedem eines von fünf identischen Büchern in den Schoß legte. Als er bei Nalig angelangt war, hielt er kurz inne und meinte: »Dies ist das Buch, in dem du alles über den Teil unserer G e schichte findest,

Weitere Kostenlose Bücher